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Eltern: B-26/g Hans Lemlein n060, Hall-26/c Catharina Haller H360
(* etwa ?1427) (Bamberg), † zwischen 1476/1488
1461 in Nürnberg. 1475 Bürger in Kremnitz/Karpaten, gleich- zeitig in Nürnberg belehnt. Etwaige Söhne nicht in Kremnitz.
∞ mit Katharina .... n170
(* etwa ?1435/1440), † 27.8.1490 in Nürnberg
1. Hans, (* etwa ?1455) - in Nürnberg und Auerbach/V?, siehe AV-28/g
2. Michel Lemmel, (* etwa ?1465) - Kürschner in Torgau, siehe T-28/h
Zusammenfassung: 1461 in Nürnberg. 1474-1476 in Nürnberg belehnt, wobei er "außer Landes" ist und daher 1475 als Bürger der Bergstadt Kremnitz in den Karpaten eine Vollmacht schickt. Vor 1488 starb er und seine Lehen kommen an Bruder und Vetter. Dennoch könnte er Söhne gehabt haben, über die jedoch urkundlich nichts bekannt ist. Seine Witwe Catharina stirbt 1490 in Nürnberg. Auf 1490 ist ein Porträt "Hanns Lemlein der Jünger in Nürnb" datiert, das einen Sohn darstellen kann.
Im einzelnen:
• 1461 stiftet der Bamberger Rat 6 Kanndeln Weyns für Hannsen Lemleyns Sün von Nur(nberg) als sie hie woren In der wochen vor pfingsten Anno 61.
[Stadtarchiv Bamberg, Rep.B7 Nr.64 f.153 (nicht 154!), Wochenstubenrechnung, Schenkung und Erung. Fotokopie durch Gerhard Lemmel. Vergl. Herbert E. Lemmel, "Herkunft" S.143]
→ Bei Hannsen Lemleyns Sün muß es sich um die Söhne Hans und/oder Caspar des Nürnberger Ratsherrn Hans Lemlein handeln. Dessen dritter Sohn Michel lebte in Bamberg.
• 1461 verbucht der Bamberger Rat einen Betrag "für 6 Kanndeln Weyns ye Eyne maß umb x pf den man geschennckt hat Hannßlein Lemlein von Nüremberg Als er hie was am Monntag vor marie magdalene Ao lxj do sein bruder Michel krannck lagng."
[Stadtarchiv Bamberg, Rep.B7 Nr.63 f.188, Wochenstubenrechnung, Schennckung und Erung. Fotokopie durch Gerhard Lemmel. Vergl. Herbert E. Lemmel, "Herkunft" S.143]
→ Die Namensform "Hannßlein", die die Bedeutung von "Hans junior" hat, zeigt, daß es sich nicht um den Nürnberger Ratsherrn Hans Lemlein handelt (der auch gelegentlich in Bamberg bewirtet wurde) sondern um dessen gleichnamigen Sohn.
• 1474 Lehenbrief: Hertnidt vom Stein, Dr. und Domdechant zu Bamberg, belehnt im Auftrag seines Vetters, des Geschlechtsältesten Balthasar vom Stein zu Bastheym, die Nürnberger Bürger Gebrüder Hanns und Caspar Lemblin sowie deren Vetter Michel Lemblin mit 2 Höfen und einem Söldengut zu Kleugkheym (im einzelnen beschrieben). Hanns Lemblein ist bei der Belehnung jedoch "außer Landes" (weswegen er eine Vollmacht schickt: siehe folgendes Regest).
[Nürnberg, Germ.Nat'museum, Imhoff-Archiv Fasc.26 (Lemlein-Archiv) Urk.28. - Fotokopie. - Vergl. Herbert E. Lemmel, "Herkunft" S.153.]
→ Diese Belehnung erfolgte nach dem Tod 1473 des Vaters Hans. Zuletzt hatte Caspar vom Stein 1442 die Gebrüder Hans und Michel Lemlein, also die Väter der 1474 belehnten Vettern, mit einem Gut zu Clewcka belehnt.
• 6.1.1475: Vollmacht Hans Lemleins von Nürnberg, Bürgers auf der Krembnitz, für seinen Bruder Kaspar Leml(ein), für sie Mannlehen zu empfangen. - Insiegel des Ausstellers und der Richter und Totmen der Stadt Krembnitz.
[StA Bamberg, Nürnberger Patrizier-Urkunden, Rep. A 102 Lade 426 Nr.634. Hinweis auf diese Urkunde und Fotokopie durch Hans Paschke. - Zwei mit Papier überdeckte Wachs-Siegel, die kaum zu erkennen sind.]
• 1476 Lehenbrief: Philipp, Bischof von Bamberg, belehnt Caspar Lemlein von Nürnberg zugleich für seinen außer Landes befindlichen Bruder Hanns sowie ihren Vetter Michel Lemlein mit einem Hof zu Sweißdorff, 2 Simra Korn aus einem Gütlein und einen Zehend zu Treuntz, 2 Gütlein zu Trunstat, 31 Acker Feld am Heydelsteig hinter dem Heilgen Grab zu Bamberg, außerdem mit folgenden Eischerlehen: ein Hof zu Obernheyde, 16 Acker Holz bei Weipelßdorf auf dem Rotenpühel am Spitelholz gelegen.
[Lemlein-Archiv, wie oben, Urk.29, Lehenbrief.]
[Ebenso StA Bamberg, StB 9 (Lehenbuch des Bischofs Philipp von Henneberg, Bd.2 1475-1487 f.19.]
[Laut Herbert E. Lemmel, "Herkunft" S.153, 154, 42.]
• 1476, Mittwoch nach Sonntag Iudica, werden Hanns und Caspar etwo Hannsen Lembleins Sonen, zusambt Michel Lemblein irem Vetter, Bürgern zu Nürnberg, mit einem Zehend zu Wolckendorff belehnt.
[Lemlein-Archiv, wie oben, Fasc.26 Urk.30. - Fotokopie durch Johannes Lämmel.]
[Vergl. Herbert E. Lemmel, "Herkunft" S.154]
→ Hans Lemlein ist zum Zeitpunkt der Urk.29 "außer Landes". In der Urk.30 (10 Tage vor Ostern) wird er an erster Stelle genannt; ob man hieraus folgern kann, daß er anwesend ist, ist nicht sicher, da ja für den Fall seiner Abwesenheit seine Vollmacht vorliegt.
• Gestorben vor 18.1.1488: Bischof Heinrich von Bamberg belehnt die Vettern Caspar und Michel Lemlein zu Nürnberg, nachdem ihr Bruder und Vetter Hans Lemlein mit Tode verschieden ist, mit den 1476 genannten Lehen zu Sweißdorf usw.
[Lemlein-Archiv, wie oben, Urk.34.]
[Ebenso StA Bamberg, StB 11 (Lehenbuch des Bischofs Heinrich III Groß von Trockau 1487-1500) Bd.2 f.39.]
[Laut Herbert E. Lemmel, "Herkunft" S.154, 42]
→ Aus der Tatsache, daß Hans Lemleins Lehen 1488 an seinen Bruder und seinen Vetter gehen, kann man nicht schließen, daß Hans keinen Sohn gehabt hat. Etwaige Söhne von Hans, die (falls existent) jedenfalls nicht in Nürnberg lebten, mögen auf den Lehens-Anteil verzichtet haben und anderweitig abgefunden worden sein. Präzedenzfall: Auch der nach Chemnitz abgewanderte Mertein Lemlein, der 1434 zusammen mit seinen Brüdern belehnt wurde, wird in späteren Lehensurkunden (1442) nicht mehr erwähnt und muß für sich und seine Nachkommen abgefunden worden sein, ohne daß hierfür eine Urkunde bekannt wurde.
→ Gleichzeitig in Kremnitz: 1473 ist Veit Mühlstein Kammergraf von Kremnitz; er kauft Bergwerke. Dessen (mutmaßliche) Schwester Sophia Münzer geb. Mühlstein ist die Schwiegermutter von Ruprecht Haller (aus Nürnberg) in Ofen.
[H.v.Haller, MVGN 51, 1962, S.474]
• 1490 Mittwoch nach Bartholome gestorben Catharina Hans Lemlein an St.Gilgengass.
[Andreas Würfel: Beschreibg aller Kirchen,Klöster,Kapellen Nürnbg. Nbg 1766, S.305]
• 27.8.1490 stirbt "Cath. Hs. Lemblin".
• ... item dess Hanss Imhoffs schweher von Augspurg am freytag nach Partolomey; item der Hanss Lemlin (offenbar Dativform: man läutet der Hanss Lemlin) an demselbigen tag, wass auch Hansen Imhoffs schwiger.
[Helene Burger: Nürnberger Totengeläutbücher. - Bd.1 St.Sebald 1439-1517, Neustadt/Aisch 1961 Nr.3838. - Bd.2 St.Lorenz 1454-1517, Neustadt/Aisch 1967, S.141 Zl 2679 u. 2681.]