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Zu seinem 450. Todestag 1993:
Beiträge
zu Copernicus
und seiner Verwandtschaft
von Hans-Dietrich Lemmel
Kurzfassung, ohne
Quellenangaben. (Zur
ausführlichen Fassung
mit Quellenangaben.)
1993 jährten sich zum 450. Mal der Tod von Nicolaus Copernicus
und
der Erstdruck seines Hauptwerkes in Nürnberg. Aus diesem
Anlass
veröffentlichte ich einige Ergänzungen zu den Ahnen
von
Nicolaus
Copernicus, die deutsche Kaufmannsfamilien im Raum Breslau - Krakau -
Thorn - Danzig betreffen. Eine Bildtafel im Heilsberger
Schloß,
die angeblich Niklas Koppernigk, den Vater des Astronomen, nebst vier
Familienwappen zeigt, wird besprochen. Einige teils amüsante
Marginalien zur Copernicus-Verwandtschaft und zu seiner Nichte und
Haushälterin Anna Schilling werden vorgetragen. Den
Abschluß
bildet eine kurze Darstellung der politischen Verhältnisse
Altpreußens, die der heutigen Generation kaum noch bekannt
sind.
Da meine Danziger Urgroßmutter mehrfach von einer Schwester
der
Mutter von Copernicus
abstammt, wurde bewußt eine Darstellung aus einer
persönlichen Sicht gewählt.
*****
Nicolaus Copernicus, * Thorn 19.2.1473, † Frauenburg
24.5.1543. Vor 450
Jahren wurde sein Hauptwerk "De Revolutionibus Orbium Coelestium", das
die Erde von der gedachten Mitte des Weltalls in eine Umlaufbahn um die
Sonne versetzte, in Nürnberg gedruckt; das erste Exemplar
erreichte Frauenburg am Todestage seines Autors.
Der Titel ist nicht leicht zu übersetzen. Er lautet nicht:
"Von
den Umläufen der Himmelskörper", wie man ihn oft
übersetzt findet; denn die Wörter für
Körper
oder Lauf oder Rotation wurden nicht benutzt. Wörtlich
heißt
es: "Von den Umwälzungen der himmlischen Kreise". Dabei kann
das
Wort Orbis=Kreis alles bezeichnen, was am Himmel rund ist: die Scheiben
der Sonne und des Vollmonds, die Bahnen der Planeten und die der
Fixsterne um den Polarstern, Himmelsäquator oder Tierkreis. Im
Gegensatz zum "orbis terrae", dem Erdkreis, bezeichnen die "orbes
coelestes" aber auch die "himmlischen Bereiche", also das ganze
Himmelsgewölbe, das Weltall. In dem Titel klingen also nicht
nur
die Drehbewegungen der Planeten an, sondern auch die
"Umwälzungen"
in der Lehre über das Weltall. Es sieht so aus, als ob diese
Mehrdeutigkeit des Titels durchaus beabsichtigt war - freilich nicht
unbedingt von Copernicus selbst sondern vom Nürnberger
Herausgeber
Johannes Petreius. Dieser dürfte den vermutlich von Copernicus
gewählten kürzeren Titel "De Revolutionibus"
eigenmächtig erweitert haben.

Der Drucker Johannes Petreius
in Nürnberg, Titelseite des Copernicus-Werkes 1543 (Wikipedia),
Das Petreius-Haus in Nürnberg, das glücklicherweise im Krieg
nicht zerstört wurde (eigenes Foto beim
Lemmel/Lämmel-Familientag 1989).
Das Werk wurde Papst Paul dem III. gewidmet. Zur dieser Zeit war die
Kirche den Naturwissenschaften gegenüber aufgeschlossen. Wegen
der
geplanten päpstlichen Kalenderreform erhielt Copernicus aus
Rom
Zuspruch zur Fortführung und Publikation seines Werkes.
Aber im Jahre 1600 wurde Giordano Bruno wegen seiner Lehre
über
das unendliche Weltall von der Inquisition auf dem Scheiterhaufen
verbrannt. Ebenso hätte es 1633 Galilei ergehen
können, der
mit seinem neuen Fernrohr die heliozentrische Lehre
überprüfen konnte und in seinem "Dialogo
über das
ptolemäische und das copernicanische Weltsystem" für
Copernicus Stellung nahm. Er mußte widerrufen, um sein Leben
zu
retten. 359 Jahre dauerte es, bis die katholische Kirche 1992 ihren
Irrtum eingestand und Galilei (aber noch nicht Bruno!) rehabilitierte.
*****

Mein persönliches Verhältnis zu Copernicus
begann damit,
daß ich in meiner Jugend in Thorn oftmals am
Copernicusdenkmal
vorbeikam oder es mit der in ihren Gleisen quietschenden
Straßenbahn umkurvte; und auch damit, daß ich in
einer
Straße wohnte, die nach dem Thorner Bürgermeister
Albrecht
Russe benannt war, einem der Urgroßväter von
Copernicus.
Damals wußte ich noch nicht, daß Albrecht Russe
mein
Vorfahr war. Ich wußte auch nicht, daß wir in einer
Gegend
wohnten, in der vormals meine Vorfahren Watzenrode Besitz gehabt hatten
("vier Morgen Wiese in der Mocker"), und daß es im Thorner
Stadtarchiv den Brief meines Namensvetters Hans Lemmel von 1439 gab, in
dem Lucas Watzenrode, der Großvater des Astronomen,
angesprochen
wird. Das erfuhr ich erst Jahre später, als ich mich mit der
Familienforschung beschäftigte.
*****
Die westpreußischen Bürger- und Ratsfamilien waren
schon vor
einigen Jahrzehnten durch den kürzlich verstorbenen Danziger
Genealogen Helmut Strehlau gut erschlossen, so daß jeder, der
einen Danziger Ratsherrn unter seinen Vorfahren hatte, seine Ahnentafel
umfangreich ausbauen konnte. Nun legte die Danzigerin Frau Dorothea
Weichbrodt geb. v.Tiedemann 1986-1994 ein umfangreiches Werk
über
die "Patrizier, Bürger, Einwohner der Freien und Hansestadt
Danzig" vor, in dem ein noch wesentlich umfangreicheres Material
erschlossen wird.
Die älteren Generationen spiegeln Danzigs weitläufige
Beziehungen der Hansezeit wieder: im Westen bis Holland und Westfalen,
im Nordosten bis Dorpat und Reval, im Süden bis Breslau,
Krakau
und Warschau. Aber mit dem Ende der Hanse scheinen die Danziger
Familien mehr und mehr in eine Isolierung vom übrigen
Deutschland
geraten zu sein, die sich auch in den Stammtafeln zeigt. Dadurch gibt
es viele Verwandtenehen, und jede Danziger Ahnentafel wird einen
beträchtlichen Ahnenschwund aufweisen. Auffallend ist,
daß
Frauen oft in sehr jungen Jahren heirateten und Kinder bekamen,
während andererseits Männer noch in recht hohem Alter
für Nachwuchs sorgten. Oft gibt es Kettenehen: Ein Witwer
heiratet
eine junge Frau, die dann als Witwe wieder heiratet... Dadurch
entstehen starke Generations-Verschiebungen, so daß bei
Ahnenschwund manche Vorfahren in drei oder vier verschiedenen
Generationen auftauchen.
Meine Urgroßmutter ist Marie Schumann aus Danzig. Sie hat
sechs
Ahnenlinien, die zu Copernicus'
mütterlichen Großeltern Lucas und Käthe
Watzenrode
führen, wie in untenstehender Tafel gezeigt wird. Insgesamt
ergeben
sich 2270 bekannte Vorfahren, die bei einem Ahnenschwund von 66 Prozent jedoch
nur aus 770 Personen bestehen.

*****
Zu Copernicus gibt es unzählige Veröffentlichungen.
Eine sehr
empfehlenswerte neuere Biographie über
Copernicus erschien 1984 von Georg Hermanowski, einem
gebürtigen Allensteiner.
Niklas Koppernigk, der spätere Astronom, war der Sohn eines
gleichnamigen Vaters, der als Großkaufmann aus Krakau seit
1458
in Thorn lebte, wo er Gerichtsschöppe der Altstadt wurde. Die
Mutter des Astronomen war Barbara Watzenrode, Tochter des reichen
Thorner Kaufmannes Lucas Watzenrode und seiner schönen Frau
Käthe ("sie war eine Krone aller Frauen in der Stadt Thorn").
Das renovierte Copernicus-Haus in Thorn
Die gesicherte Koppernigk-Reihe reicht bis zum Großvater des
Astronomen, Johann Koppernigk, der etwa um 1390 geboren sein mag und
der von 1422 bis 1441 als Großkaufmann in Krakau beurkundet
ist.
Er war mit einer Tochter des Krakauer Bürgers Peter Bastgert
verheiratet, dessen Vater Johannes aus Oppau in der Rheinpfalz
nach Krakau gekommen war. Als Johann Koppernigks Vater gilt ein Niclos
Koppirnik, der 1386 in Krakau das
Bürgerrecht erhielt und 1395 dort als Steinmetz lebte. Schon
vorher gab es Namensträger Koppernigk in Krakau, die wohl alle
aus
dem Dorf Köppernig bei Neiße in
Mittelschlesien (südlich von Breslau, westlich von Oppeln)
stammten. Sie mochten den Namen ihres Heimatdorfes als
Familiennamen angenommen haben, so daß Leute dieses Namens
zwar
aus
demselben Ort kämen aber nicht alle der gleichen Familie
zuzurechnen seien.
Andererseits aber war
Köppernig keiner der typisch schlesischen Ortsnamen, die in
den
deutschen
Neusiedlungen des 13. Jahrhundert gern auf -walde, -rode oder -hau
gebildet wurden. In diesem Falle wäre nicht der Familienname
vom
Ortsnamen herzuleiten, sondern der Ortsname müsse auf einen
Kolonisator ("Lokator") namens Köppernig zurückgehen,
der das
Dorf um 1260 als Rodungssiedlung gegründet habe.
Köpperning bei Neiße war ein Gut. Es
wäre kein Einzelfall, daß ein Gut nach seinem
Besitzer
benannt wurde. Um diese Hypothese zu prüfen, wäre es
nun
interessant zu wissen, ob eine Familie mit
Köppernig-ähnlichem Namen bereits im 13. Jahrhundert
im
deutschen Sprachraum existierte und mit dem mutmaßlichen
Gutsbesitzer von Köpperning in Verbindung gebracht werden
könnte.
*****
Der mütterliche Großvater des Astronomen ist Lucas
Watzenrode (auch Wetzelrode), der als Schöppenmeister und
"einer
der reichsten Männer in Thorn und im Kulmerland" 1462 in
Thorn starb. Sein Vater Friedrich W. starb 1416 in Thorn an der Pest.
Dessen Vater Albrecht W. ist mit seinen beiden älteren
Brüdern Friedrich und Johann 1369-1392 in Thorn mit Hausbesitz
beurkundet. Sie müssen etwa um 1340 geboren sein. Hier endet
die
gesicherte Reihe.
Es gibt gute Gründe für die Annahme, daß
die Thorner
Watzenrode, für welche Leibrenten der Stadt Breslau beurkundet
sind, aus Schlesien stammen.
Etliche Familienforscher haben versucht, die Thorner Brüder
Watzenrode als Söhne des Paul Watzenrode auf Peterwitz in
Schlesien einzuordnen, aber vergeblich. Die schlesischen
Watzenrode waren im 13. und 14. Jahrhundert ein Ratsgeschlecht in
Münsterberg (unweit Köppernig) und in Breslau. Ihr
Familienname wird auf das Dorf Wazygenrode/Weizenrodau bei Schweidnitz
(südwestlich von Breslau, nordwestlich von
Münsterberg)
zurückgeführt.
Hier läßt sich nun aus den Angaben von Frau
Weichbrodt und
Helmut Strehlau ein neuer Ansatz herleiten.
Der Thorner Ratsherr Johann v.Lohe, * ca 1335, †
1400, war Herr auf dem Gut Wetzelrode/Watzenrode
bei Thorn.
Aus
diesem Besitz zu folgern, war er mit einer Tochter Watzenrode
verheiratet, welche dieses Gut von ihrem Vater geerbt hatte. Ihr Vater
muss der etwa um 1300 geborene Großkaufmann Tidemann
Watzelrode
gewesen sein, nach dem dieses Gut benannt worden war, und der als "Tidemannus
Watzelrod, nobilis Prutenus" beurkundet ist. Ob
er
tatsächlich ein Adeliger (nobilis) war, kann man
bezweifeln; aber wohlhabende Kaufleute dieser Zeit pflegten, wenn sie
es sich leisten konnten, den Lebensstil des Adels zu imitieren, so
daß der mutmaßliche Großkaufmann Tidemann
Watzenrode
nach dem Erwerb seines Gutsbesitzes dem späteren Chronisten
als
ein Nobilis Prutenus erscheinen konnte. Dessen
Vater
dürfte einer der "Waczinrode fratres" sein, die
in
einem
um 1310 zu datierenden Thorner Akziseregister erwähnt sind.
Der Thorner und der Breslauer
Watzenrode-Zweig sind also etwa gleich alt. Die "Waczinrode fratres" in
Thorn können Brüder des Konrad W. in Breslau und
somit
Söhne des Nikolaus Watzenrode sein, der 1269-1304 als
Bürger
in Münsterberg in Schlesien beurkundet ist.
Die so dargestellten Zusammenhänge sind freilich urkundlich
nicht
gesichert. Aber die vorhandenen Urkunden und die anzunehmende Herkunft
der Thorner Watzenrode aus Schlesien können genealogisch kaum
anders erklärt werden. Die Reihe Watzenrode in der
Ahnentafel Copernicus könnte also um etliche Generationen
verlängert werden.
*****
Über Käthe Watzenrode, Copernicus'
Großmutter
mütterlicherseits, waren die Experten nicht einig, weil
Danziger
und Thorner genealogische Quellen in diesem Punkt nicht
übereinstimmen. Mit Sicherheit war sie in erster Ehe mit dem
Thorner Fernkaufmann und Schöffen Henrich Peckau (†
1435)
verheiratet. Er war mit zwei Brüdern aus Schweidnitz in
Schlesien nach Thorn gekommen und stammte aus einer
ursprünglich
Dortmunder Familie.
Hier sei die Anmerkung eingefügt, daß die Familie
Peckau zu
den Vorfahren des nach Copernicus wohl zweitgrößten
altpreußischen Naturforschers gehört: Daniel Gabriel
Fahrenheit. Seine Urururgroßmutter war eine geborene Peckau.
Fahrenheit, * Danzig 24.5.1686, führte durch das von ihm
erfundene
Quecksilberthermometer erstmals eine genaue Temperaturmessung ein und
vollbrachte so auf diesem Gebiet eine ähnlich wichtige
Umwälzung wie Copernicus in der Astronomie.
Käthe, Witwe des Henrich Peckau, dann verheiratete Lucas
Watzenrode, war vermutlich eine geborene
Katharina Rüdiger. Schon 1349 war ein
Jakob Rüdiger Bürgermeister von Thorn; aber ein
Nicolaus
Rüdiger wanderte noch 1396 aus Thüringen nach Thorn
ein. Wie
hier Copernicus' Großmutter Käthe einzuordnen ist,
bleibt
offen.
Die Mutter
von Lucas Watzenrode war eine Tochter des 1404/05 gestorbenen Thorner
Ratmanns Albrecht Russe und wohl Enkelin des 1369-1384 beurkundeten
Ratmanns Lucas Russe, nach dem Lucas Watzenrode seinen in der Familie
sonst nicht vorkommenden Vornamen erhielt.
*****
Nachstehend ist die Ahnentafel von Nicolaus
Copernicus
wiedergegeben.

*****
Copernicus benutzte ein Siegel, das Apoll mit einer Lyra
zeigt. Das wird als eine Allegorie dafür gedeutet,
daß Copernicus sowohl im Christentum als auch im antiken
Humanismus wurzelte: Apoll, der mit dem Sonnengott Helios gleichgesetzt
wird, ist nicht nur ein Symbol für das heliozentrische System,
sondern galt schon in der Urkirche als ein Christus-Symbol

Andreas Koppernigk, der ältere Bruder
des Astronomen,
der
ebenfalls Domherr in Frauenburg war, benutzte ein Wappen mit einem
Sparren, der von drei Rosen in der Anordnung 2:1 umgeben ist (Abb.1).
Es ist in den Danziger Genealogien naturgemäß
ohne Angabe der Farben überliefert, da
seine Kenntnis
von einem
Siegelabdruck herrührt. Man nimmt an, daß er dieses
Wappen
von seinem Onkel, dem Thorner Bürgermeister Tiedemann v.Allen (†
vor 1502), übernommen hatte, der Christina Watzenrode, Vater
Koppernigks Schwägerin, zur Frau hatte. Die v.Allen, die unter
den
Thorner Kaufleuten die bedeutendsten Kupferhändler waren,
führten ebenfalls einen Sparren im Wappen, aber ohne Rosen.
Zuvor und auch
zusätzlich zu einem Wappen benutzten die damaligen Kaufleute
Haus-
und Handelsmarken. Das sind runenartig wirkende abstrakte
Strichzeichnungen. Die Hausmarke des Kaufmanns Niklas Koppernigk ist in
Abb.2 gezeigt. Ein Siegelabdruck mit seinem
Wappen ist von ihm leider nicht bekannt. Die Unkenntnis des
Koppernigk-Wappens hatte, wie im folgenden Kapitel gezeigt, zu etlicher
Verwirrung geführt.
*****
Das
Bischofs-Schloss in
Heilsberg [Postkarte Verlag Rautenberg]
Im bischöflichen Schloß Heilsberg findet man heute
eine
Bildtafel, die den
Vater des Astronomen zeigt. Es ist ein Votivbild, das den knienden
Koppernigk vor einer Fantasie-Landschaft zu Füßen
einer
Madonna zeigt, umgeben von vier Familienwappen in den Bildecken. Durch
einen schweren Pelzmantel ist er als ein wohlhabender Mann erkennbar.
Eine dreizeilige Inschrift am oberen Bildrand lautet: NICOLAUS
COPERNICUS PATER NICO/LAI COPERNICI ASTROLOGIA UNIUS MIRACULE / NATI
1473 19 FEBRUARY.
Die vier Wappen dieser Bildtafel führten in der Vergangenheit
zu
Diskussionen.

Eine Skizze der Bildtafel mit den vier Wappen zeige ich in Abb.3. Man
sollte annehmen dürfen, daß das Wappen a zu
Koppernigks
Füßen sein eigenes ist (was aber nicht der Fall
ist). Das
Wappen d, das auf einem Silber-Rot geteilten Schild einen Vogelkopf auf
zwei Menschenbeinen zeigt, ist von anderen Porträts als das
des
Bischofs Lucas Watzenrode bekannt. Das Wappentier blickt hier nicht,
wie üblich, nach links (vom Betrachter aus) sondern nach
rechts
zur Bildmitte; es ist gedreht. Hieraus zu schließen
muß
auch das Wappen a gedreht sein. Es zeigt vorne auf Silber drei rote
runde Scheiben (Rosen?), hinten auf Rot drei goldene etwas
durchgebogene Schrägbalken, auf denen jeweils ein
ausgestreckter
Arm zu sehen ist.
Das Wappen b zeigt in Silber einen schwarzen Schrägbalken,
"schrägrechts", der mit einem silbernen Kreuzstab belegt ist.
Das Wappen c zeigt auf einem rot-weiß gevierten Schild einen
vorwärts gekehrten schwarzen Stierkopf, der von rechts unten
(vom
Betrachter aus gesehen) von einem Spieß durchbohrt wird.
Das Bild wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Thorn als Kopie nach
einem sonst unbekannten Original gemalt. Auftraggeber dieser Kopie war
der Krakauer Professor Johannes Broscius (Jan Brozek), der sie 1614
nach Krakau an den Geburtsort des Koppernigk-Vaters brachte und sich
selbst in einer Inschrift am unteren Bildrand verewigte:
"IOANNES BROSCIUS CVRZELOVIENSIS DEPINGI CVRAVIT TORVNII ATQ. HIC
REPOSVIT."
*****
Wie ist das Bild zu erklären? Da Niklas Koppernigk allein und
nicht mit seiner Frau zusammen dargestellt ist, mag das Bild
(jedenfalls das verschollene Original) nach seinem Tod von seiner Witwe
Barbara geb. Watzenrode gestiftet worden sein, deren Wappen ja auch
links oben zu sehen ist. Zu diesem Zeitpunkt war der Sohn aber noch
nicht ein berühmter Astronom, so daß die Inschrift,
die
diesen erwähnt, auf einen wesentlich späteren
Zeitpunkt
deutet. Dabei ist es offen, ob das Bild alt ist und die Inschrift
nachträglich dazugesetzt wurde, oder ob das ganze Bild
jüngeren Datums ist, wobei es freilich die Kopie eines
älteren Bildes sein könnte.
Inzwischen wurde die Frage der vier Wappen geklärt. Das Bild
wurde
um 1600 von angesehenen Thorner
Bürgern gestiftet, die sich durch ihre Wappen auf der
Bildtafel
selbst ein Denkmal setzten. Es sind die Wappen der Familien Roth
(Wappen a), v.Wege (b), Rüdiger (c), und zwar das erst nach
1552(!) nachweisbare jüngere Wappen der Rüdiger, und
Watzenrode (d). Neben den Rüdiger und Watzenrode
gehören
auch die beiden anderen zu den ältesten Thorner Familien. Die
Rothe stehen schon um 1400 in enger Beziehung mit den Watzenrode,
und Tileman v.Wege war der Titelheld des um 1450 spielenden
historischen Romans "Der Bürgermeister von Thorn" von Ernst
Wichert.
Ob das Porträt des Kopernikus-Vaters nun ein Fantasieprodukt
ist,
oder ob es die Kopie eines verschollenen Original-Porträts
ist,
läßt sich nicht mehr feststellen. Immerhin besteht
die
Möglichkeit, daß die Bildtafel (ohne die Wappen und
Inschriften) mehr oder weniger der Vorlage eines hypothetischen
Originals entspricht, das die Koppernigk-Witwe ihrem Mann nach dessen
1483 erfolgtem Tod gewidmet haben mochte.
Als Vater Koppernigk starb, war der Sohn Niklas erst zehn Jahre alt.
Dadurch kam er in die Obhut seines Onkels Lukas Watzenrode, der
Geistlicher war und 1489 Fürstbischof von Ermland wurde. Er
sorgte
für die Ausbildung seines Neffen und ermöglichte ihm
ein
dreijähriges Studium (bis 1494) an der damals
hochberühmten
Universität von Krakau, wo gerade die Nachricht der
Rückkehr
des Christoph Columbus von seiner aufsehenerregenden Entdeckungsreise
eintraf. 1495 wurde "Nicolaus de Thorn, nepos episcopi" Domherr in
Frauenburg, was er mit vielen Unterbrechungen bis zu seinem Tod 1543
blieb. Er wirkte nicht nur als Astronom sondern als Mathematiker,
Übersetzer, Jurist, Arzt, Administrator, Finanzfachmann,
Baumeister und Teilnehmer an preußischen Landtagen.
*****

Der Dom in
Frauenburg. (Foto
H.D.Lemmel 1959)
In Frauenburg gibt es eine lustige Episode, die zu verschiedenen
Legenden führte, zu der aber neuere genealogische
Daten Klärung bringen.
Von 1537 bis 1539 hatte der alternde Copernicus in Frauenburg eine
Wirtschafterin namens Anna Schilling, und in der Domburg gab es eine
Affäre, aufgrund derer Anna Schilling, und auch die
Wirtschaftsdamen zweier anderer Domherren, Frauenburg verlassen
mußten. Ob es eine Intrige war oder Prüderie, ist
nicht ganz
klar.
Anna Schilling war eine Verwandte von Copernicus. Seine Kusine
mütterlicherseits war Christina von Allen, die den aus
Köln
stammenden Thorner Ratsherrn Heinrich Krieger (Krüger)
heiratete,
der "einer der reichsten und mächtigsten Thorner Patrizier
seiner
Zeit" war. Deren Tochter Anna Krieger heiratete den aus Holland
stammenden Danziger Kaufmann Arend van der Schelling (Schilling), der
1437 starb. Als Witwe ging Anna Schilling zu Copernicus, ihrem Onkel
zweiten Grades, nach Frauenburg.
Bisher nahm man an, dass es nicht die Witwe Anna Schilling sondern ihre
20-jährige gleichnamige Tochter war, die dem Copernicus den
Haushalt
führte und durch ihre Jugend im Domkapitel Anstoß
erregt
haben mochte. Denn von der Mutter Anna Schilling berichtet eine
Chronik, daß sie 1536 im Kindbett starb, so daß nur
die
Tochter Anna als Copernicus' Haushälterin in Frage kam. Die
Nachricht vom Tod im Kindbett stellte sich freilich als falsch heraus.
Arend van der Schelling war ein wohlhabender
Danziger
Kaufmann, der ein
eigenes Schiff auf Hollandfahrt hatte und der die Stadt Danzig auf
Hansetagen vertrat. Er hatte vor der Stadt ein Gut mit Land,
Häusern und Gärten, dem er den Namen Schellingsfelde
gab.
Kurz vor seinem Tode 1537 stiftete er dieses Gut dem Danziger
Pockenhause zur Anstellung eines Priesters für die Kranken.
Diese
uneigennützige Stiftung überrascht angesichts der
Tatsache,
daß er die Witwe und 13 Kinder hinterließ, die zu
versorgen
waren. Die Stiftung wird nun erklärlich, wenn man
weiß,
daß Witwe und Kinder zu Copernicus nach Frauenburg zogen und
dort
versorgt waren, und daß die Witwe in Frauenburg sogar ein
Haus
erwarb. Daß die Versorgung seiner Familie in Frauenburg nicht
gutging, hatte Arend van der Schelling auf seinem Totenbett nicht
wissen können.
Jedenfalls brachte die Witwe 13
Kinder im Alter zwischen 2 und 22 Jahren nach Frauenburg mit, die
vermutlich bei ihr
lebten. Es sind also wohl nicht nur die Reize der Witwe, welcher
moralisch anstößiger Lebenswandel nachgesagt wurde,
sondern auch die vielen kleinen Kinder, die für die Domherren
unerträglich sein mochten. Nach
längerem Streit zwischen Copernicus und dem Bischof Johann
Dantiscus, worüber einige Schriftstücke erhalten
sind,
mußte Copernicus nachgeben und seine Haushälterin
entlassen.
Sie mußte Anfang 1539 ihre Koffer packen und durfte erst nach
Copernicus' Tod (1543) nach Frauenburg zurückkehren, um dort
ihr
Haus zu verkaufen, für das Bischof und Domkapitel ihr kein
Wohnrecht geben wollten. Der Bischof freilich, der sich so um die Moral
des Domkapitels sorgte, hatte selbst zwei uneheliche Kinder.
Enger Freund von Copernicus und sein Mit-Domherr in Frauenburg war
Tiedemann Giese aus Danzig. Im Januar 1438 verläßt
Tiedemann
Giese Frauenburg, sehr zum Kummer von Copernicus. Nahezu
gleichzeitig wird im Februar 1438 Barbara, die 17-jährige
Tochter
der Anna Schilling, mit einem anderen Tiedemann Giese verheiratet,
einem 47-jährigen Witwer in Danzig. Die beiden Tiedemann
Giese waren Vettern; der eine wurde Bischof von Kulm, der andere
Bürgermeister von Danzig.
*****
Vom Bischof Tiedemann Giese gibt
es ein mehrfach im
Druck
wiedergegebenes Porträt. Ein weniger bekanntes ihm
zugeschriebenes Porträt gab es im Königsberger
Schloß als hölzernes
Bildnisrelief, auf dem er in einer irrealen Palastruine und mit
einem Totenschädel in der Hand so dargestellt ist, als ob er
den
Weltuntergang vorausahnen würde, der dann ja auch 1945
für
seine
Welt erfolgte. Wunderbarerweise hat dieses Holzrelief den Untergang
Königsbergs überdauert: von nicht mehr
festzustellender Seite
wurde es in West-Berlin zum Kauf angeboten, so dass es heute im
Berliner Grunewald-Schloss hängt.

Unweit davon, in Berlin-Dahlem, hängt das
Porträt von
Tiedemanns Bruder Georg Giese. Dieser war Kaufmann in Danzig und
wirtschaftlicher Berater des Bischofs Tiedemann Giese.
Während einer Kaufmannsfahrt hielt sich Georg Giese in London
auf,
wo er sich von Hans Holbein dem Jüngeren ein Porträt
malen
ließ. Auf eine Reproduktion dieses berühmten
Porträts
stieß ich zu meiner Überraschung im Nationalmuseum
von
Kuwait. Und zwar sitzt auf dem Holbeinbild der Kaufmann an einem Tisch,
der mit einem Orientteppich bedeckt ist, und dieser Teppich ist ein
besonderer Typ türkischen Ursprungs, für den das
Holbein-Bild
die älteste Dokumentation darstellt. Unter Experten wird
dieser
Teppichtyp als "Holbein-Teppich" bezeichnet, und einen ganz
ähnlichen Teppich gab es im Kuwaiter Museum - jedenfalls bis
zu
dessen Ausplünderung durch die irakische Armee 1990/91. In der
Museums-Zeitschrift wird Georg Gisze (so die Schreibweise bei
Holbein) freilich als "italienischer" Kaufmann angesehen, ein Irrtum,
auf den ich als Georg Gieses naher Verwandter den Direktor des Museums
hinweisen konnte.

Jedenfalls ist es interessant, aus dem Holbein-Porträt zu
sehen,
daß ein Danziger Kaufmann um 1530 einen wertvollen
Orient-Teppich
im Hause hatte. Die Danziger Kaufleute fuhren teilweise über
Holland und London hinaus bis ins Mittelmeer. - Der Teppich auf dem
Bild ist nicht das einzige Symbol seines Wohlstands. Neben einer
Deckeldose mit Münzen, einem Fingerring, seinem Petschaft (Siegel)
sieht man links eine Dose: das ist eine Uhr. Erst kurz zuvor war
diese allererste tragbare Uhr erfunden worden, die man am Gürtel oder an
einer Halskette trug, für wohlhabende Leute ein einzigartiges
Statussymbol.
Georg Gieses Frau war Christine Krieger, eine Nichte von
Copernicus' Wirtschafterin Anna Schilling geb. Krieger.
*****
Leider stößt man weiterhin auf unrichtige, teils
politisch
motivierte Äußerungen zur Nationalität von
Nicolaus
Copernicus. Daß er angesichts Herkunft und Muttersprache ein
Deutscher war, darüber sollte keine Diskussion mehr
nötig
sein. Als Copernicus geboren wurde, war Thorn als eine deutsche Stadt
bereits 240 Jahre alt, älter als heute die USA. Aber
Copernicus
lebte außerhalb der deutschen Reichsgrenzen.
Er war ein Untertan des polnischen Königs. Ihn aber deswegen
als
einen Polen anzusehen, ist genauso absurd, als würde man die
polnischen Dichter Mickiewicz und Sienkiewicz als Russen bezeichnen,
nur weil sie als Folge der polnischen Teilung und des Wiener Kongresses
Untertanen des Zaren waren, der in Personalunion König von
Polen
war.
Selbst die Encyclopædia Britannica und ihr
französisches
Gegenstück, die Encyclopædia Universalis, bezeichnen
Copernicus falsch als einen "polnischen" Astronomen. Wie
unseriös hier die Encyclopædia Britannica ist,
erweist die
Tatsache, daß in dem vierspaltigen Artikel unter dem
Stichwort
"Copernicus" das Land Preußen überhaupt nicht
vorkommt; auf
den preußischen Landtag, für den Copernicus eine
Münzreform plante, wird als "certain Polish provinces" Bezug
genommen. Das ist nichts anderes als eine völlig
unverständliche Geschichtsverfälschung, zumal die
hier
ersichtliche Münzhoheit des preußischen Landtags
dessen
Souveränität erweist.
Hermanowski stellte ihm für die verschiedenen Zeitabschnitte
seines Lebens hypothetische "Reisepässe" aus. Danach war er
ein
Preuße. Copernicus selbst hat Preußen als sein
Vaterland
angegeben. Auch für die frühen
polnischen Copernicus-Forscher Jan Brozek 1618 und Simon Starowolski
1625/1627 lagen Geburtsort und Wirkungsstätten des Copernicus
selbstverständlich in Preußen, nicht in Polen.
Freilich war das damalige Preußen, das wir heute mit
"Altpreußen" bezeichnen, ein anderes als das des 19.
Jahrhunderts
mit der Hauptstadt Berlin; ebenso ist das heutige Polen ein anderes als
das um 1500 mit der Hauptstadt Krakau.
Über den Status des Landes Preußen gab es stets
kontroverse
Meinungen. In der Goldenen Bulle Kaiser Friedrichs des II. von 1226
wurde dem Deutschen Orden der Besitz des Kulmerlandes
bestätigt
und die Ermächtigung erteilt, das Land der heidnischen
Prußen zu erobern. Dadurch wurde das Preußenland
aber nicht
juristisch dem Reich einverleibt, denn die Bulle erließ der
Kaiser in seiner Eigenschaft als Beschützer der Kirche, und
nur in
dieser Eigenschaft konnte er außerhalb der Reichsgrenzen nach
kanonischem Recht aktiv werden.
Der Hochmeister war
kein
Reichsfürst. Andererseits war mit dem Erlaß der
Bulle sicher
auch eine politische Absicht des Kaisers verbunden.
Gerichtsbarkeit, Bodenregal und anderes im Ordensland glichen den
Verhältnissen im Reich, so daß zwischen
Preußen und
dem Reich eine politische Beziehung besonderer Art bestand, zumal der
Deutsche Orden mitsamt seiner Siedlungspolitik eine nationale deutsche
Angelegenheit war.
Nach den Kriegen zwischen Polen und dem Deutschen Orden wurde im
zweiten Thorner Frieden von 1466 wieder auf die Goldene Bulle Bezug
genommen, aber die politischen Kräfte waren nun anders. Zu
Copernicus' Zeiten war Preußen ein eigenständiges,
recht
komplexes Staatsgebilde, in dessen verschiedenen Teilen der polnische
König verschiedene Funktionen und Rechte hatte, über
deren
Ausmaß es oft Uneinigkeit gab.
Copernicus' Geburtsstadt Thorn lag im westlichen Teil, der sich unter
der Führung des preußischen Städtebundes
und in
Gegnerschaft gegen den Deutschen Orden unter den Schutz des
Königs
von Polen begeben hatte, der hier nun, bei relativ großer
Unabhängigkeit der Städte, als eine Art Herzog
("dominus et
heres") herrschte. Er hatte diesen Titel in Personalunion mit anderen
Titeln, die auch Litauen und zeitweise selbst Böhmen und
Ungarn
umfaßten.
Im östlichen Teil mit der Hauptstadt Königsberg
regierte
weiter der Deutsche Orden, dessen Hochmeister 1466 dem polnischen
König den Treueid leisten mußte. 1525 bei der
Gründung
des weltlichen Herzogtums blieb das Land unter der Lehnshoheit Polens.
Der westliche Teil hieß das "königliche
Preußen", der
östliche das "herzogliche Preußen". Dazwischen lag
das
Fürstbistum Ermland, in dem Copernicus den
größten Teil
seines Lebens verbrachte. Ermland stellte einen selbständigen
Staat dar, dessen militärischer Schutz bis 1466 dem Orden,
dann
dem polnischen König oblag. Der Fürstbischof, der vom
Frauenburger Domkapitel gewählt wurde, ein gebürtiger
Preuße sein mußte und oft aus einer Danziger
Ratsfamilie stammte, hatte die Funktion eines Staatsoberhauptes.
Copernicus hätte also einen fiktiven ermländischen
Reisepaß haben müssen. Den hätte er sich
zeitweilig
selbst ausstellen können, als er, während der
Bischofsstuhl
von 1523 bis 1525 nicht besetzt war, General-Administrator des
Ermlandes war.
In dieser Zeit, gegen Ende der Ordensherrschaft, mußte er
gegen
den kriegerischen Einfall des Ordensheeres den polnischen
König
als Schutzherrn Ermlands zu Hilfe rufen, der das vom Ordensheer
verwüstete Fürstbistum unter seinem neuen Bischof
Mauritius
Ferber, einem Bruder des Danziger Bürgermeisters Eberhard
Ferber,
als eigenständigen Staat bestätigte. Polen als
Schutzmacht hatte hier die Ordnung wieder hergestellt, so daß
Copernicus nun nach Frauenburg zurückkehren konnte. Er
ließ
die vom Ordensheer zerstörte Domburg wieder aufbauen und
konnte
sich nach den "revolutionibus orbis terrae" nun wieder den
"revolutionibus orbium coelestium" widmen.
*****
Der Erstdruck seines Hauptwerkes "De Revolutionibus" soll
Copernicus in Frauenburg am Tage seines Todes am 24.5.1543 erreicht
haben. Es wurde in Nürnberg gedruckt, und zwar bei Johannes
Petreius, der bisher schon bedeutende humanistische und
wissenschaftliche Druckschriften herausgebracht hatte.
Titelblatt
Im Oktober 2003 hatte ich anlässlich eines
Lemmel-Familientages in
Nürnberg eine Stadtführung durch den verdienstvollen
Altstadt-Experten Erich Mulzer. Oben von der Burg blickten wir auf eine
Stadtgasse hinunter, in der zwischen lauter neu gebauten
Häusern
ein einziges unversehrt gebliebenes Fachwerkhaus den Bombenkrieg
überlebt hatte. Erich Mulzer hatte erst kürzlich
herausgefunden, dass dies das Haus des Buchdruckers Johannes Petreius
war.
[Foto
H.D. Lemmel
2003]
[Erich Mulzer, Das Haus Ölberg 9, ein neun
entdecktes
Nürnberger
Geschichtsdenkmal, in: Nürnberger Altstadtberichte Nr.5,
Nürnberg 1980,
S.51-84]
Ende
(Zur
ausführlichen Fassung
mit Quellenangaben und mit einigen ergänzenden Zeitungsausschnitten.)
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