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Zur Stammtafel der Familie Hoffmann in Ostpreußen

      
Zum 225. Geburtstag:
E.T.A. Hoffmanns Vorfahren
von Hans-Dietrich Lemmel

Ursprünglich gedruckt
1.) in "Genealogie" Band 25 S.545-556 2001,
2.) in "Genealogie" Sonderheft 2001/2002 S.1-12,
3.) im Heimatbrief der Kreisgemeinschaft Pr.Holland Nr.19 2002/2003 2.30-40.
Seither geringfügig ergänzt.

Presse-Echo in der Neuen Presse Coburg 2002 (siehe unten)
Kurze Besprechung dazu in der Zeitschriftenrundschau 2001 der Schweizerischen Gesellschaft für Familienforschung SGFF (Internet).

In der Literatur fand man früher, dass E.T.A. Hoffmann aus der masurischen Familie Hoffmann-Baginski stammen soll. Das ist ein Irrtum. Wahrscheinlich gehört er zu der ostpreußischen Pfarrer-Familie Hoffmann, die von Peter Hoffmann abstammt, der 1530 als evangelischer Pfarrer aus dem Coburgischen nach Preußisch Holland kam.

1. Einleitung
.
Der vielseitig begabte Jurist, romantische Dichter, Komponist und Maler Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann, der sich in Verehrung zu Wolfgang Amadeus Mozart selbst Ernst Theodor Amadeus nannte, wurde am 24.1.1776 in Königsberg geboren. Nach einem wechselvollen Lebenslauf in Königsberg, Glogau, Berlin, Posen, Plock, Warschau, Bamberg, Leipzig und Dresden, starb er am 25.6.1822 in Berlin.

Nach dem Untergang Königsbergs feiert man E.T.A.Hoffmann vor allem in Bamberg, wo er 1808-1813 fünf fruchtbare und krisenreiche Jahre zubrachte, die Peter Härtling in einem neuen Buch (1) schildert. Zu seinem 225. Geburtstag hörte man vermehrt Hoffmann-Musik in Konzertsälen und im Radio; seiner Statue am Bamberger Schillerplatz legte ein Verehrer einen Lilienstrauss in den Arm; gegenüber blieb das Museum in Hoffmanns nur zwei Fensterachsen schmalem Wohnhaus freilich geschlossen.

  Das E.T.A.Hoffmann-Denkmal in Bamberg
[Foto H.D. Lemmel]
                                       
 
E.T.A.Hoffmann ist ein waschechter Ostpreuße: Seine Eltern und Großeltern liegen auf Friedhöfen an den Ufern des Pregel, vier von ihnen in Königsberg, zwei in Tapiau und Insterburg. Die Vorfahren, die bis zur Generation der Ururgroßeltern bekannt sind, waren vorwiegend Pfarrer und Juristen in Ostpreußen.

Die bekannteste Ahnfrau ist die Pfarrerstochter Anna Neander aus Tharau am Frisching-Fluss 15 km südlich von Königsberg: Zu ihrer Heirat am 11.9.1636 im Königsberger Dom mit dem Pfarrer Johannes Partacius schrieb Simon Dach ein Lied, das ihren Namen weithin bekannt machte: "Annke van Tharau".
Simon Dach [aus Schumacher: Geschichte Ostpreußens, Rautenberg 1957]

Die Hoffmannsche Ahnentafel, die aus Vorkriegsforschungen bekannt ist, wurde 1943 von Eduard Grigoleit veröffentlicht (2). Ausführliche Angaben, nicht nur zu den Ahnen sondern auch zu den Ahnengeschwistern, findet man in Band 3 von "E.T.A.Hoffmanns Briefwechsel", herausgegeben 1969 von Hans v.Müller und Friedrich Schnapp (3). Aus diesen beiden Quellen wird hier die folgende Ahnenliste wiedergegeben.

Darin gibt es zweimal eine Heirat von Vetter und Kusine, woraus ein beträchtlicher Ahnenschwund folgt: in der Ahnenreihe 64-127 gibt es de facto nur 40 statt 64 Ahnen.

Für einige der Vorfahren ist es bekannt, von wo sie nach Ostpreußen zuwanderten: Es sind dies evangelische Pfarrer aus Niederschlesien und aus der Mark Brandenburg, sowie ein Schuhmacher aus Dinkelsbühl: dessen Sohn pachtete südlich von Königsberg ein Bauerngut, heiratete eine Pfarrerstochter, und wurde schließlich Gutsbesitzer in Hanswalde, wo er auch eine Amtsfunktion ausübte, die ihm den Titel eines "Burggrafen" einbrachte.            


 2. Die Ahnenliste von E.T.A. Hoffmann

 1.    Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann - Jurist, Dichter, Komponist und Maler, * 24.1.1776 in Königsberg/Pr., † 25.6.1822 in Berlin. Er änderte seinen  Vornamen in Ernst Theodor Amadeus.

2.Generation (Eltern):

 2.    Christoph Ludwig Hoffmann - Jurist in Insterburg, * um 1736 (Lücke im Taufbuch) in Neumark bei Preußisch Holland, † 27.4.1797 in Insterburg. 1752/1753 Univ.Königsberg, 1776 Hofgerichtsadvokat in Königsberg, später Kriminalrat und Justizkommissar in Insterburg; oo 29.10.1767 in Königsberg Altstadt

 3.    Lowisa Albertina Doerfer, getauft 23.7.1748 in Königsberg, † 13.3.1796 in Königsberg. 1778 geschieden.

3.Generation (Großeltern):

 4.    Friedrich Christoph Hoffmann - Pfarrer in Neumark, * 18.8.1708 in Neumark, † 16.6.1758 in Tapiau. 1721 Gymnasium Elbing, 1724 Univ.Königsberg, 1733 in der Königsberger Schloßkirche ordiniert, Pfarrer in Neumark und Carwinden, 1751 Diakon und 1755 Pfarrer in Tapiau; oo um 1733      

 5.    Maria Elisabeth Voeteri, * um 1713 in Glommen (südlich von Königsberg), † 21.3.1789 in Königsberg.

 6.    Johann Jakob Doerffer - Jurist in Königsberg, * 4.6.1711 in Didlacken Kreis Insterburg, † 21.6.1774 in Königsberg Tragheim. 1729 Univ.Königsberg, 1736 Hofgerichtsadvokat in Königsberg, daneben 1747 Rat am Samländischen Konsistorium, 1755 Beisitzer am "Collegium Montis Pietatis"; oo 17.6.1739 in Klein Waldeck (südöstlich von Königsberg)

 7.    Lovisa Sophia Voeteri, getauft 1.5.1712 in Glommen, † 21.4.1801 in Königsberg Tragheim.

4.Generation (Urgroßeltern):

 8.    Petrus Hoffmann - Pfarrer in Neumark, * 15.8.1676 in Lomp bei Preußisch Holland, † 23.2.1726 in Neumark. 1694 Univ.Königsberg, 1707-1726 Pfarrer in Neumark und Carwinden; oo 18.1.1707 in Ragnit

 9.    Anna Magdalena Koch, * um 1685 in Stöberitz/Mark, begraben 3.1.1748 in Neumark. 1707 Kammerjungfer in Ragnit bei der Gräfin zu Dohna.

 10.    Tobias Christoph Voeteri/Vetter - Gutsherr, * 19.9.1677 in Dinkelsbühl, † 1.10.1761 in Hanswalde. 1711 in Bartenstein, dann Pächter von verschiedenen Gütern südlich von Königsberg, schließlich Besitzer des adligen Gutes Hanswalde (zwischen Tapiau und Friedland östlich von Königsberg), Burggraf (=Amtsverwalter); oo 20.1.1707 in Tharau südlich von Königsberg

 11.    Elisabeth Partacius, getauft 23.1.1682 in Insterburg.
 
 12.    Daniel Doerffer - Pfarrer in der Gegend von Insterburg, * um 1762 in  Stallupönen, † 1717 in Ballethen. 1690 Univ.Königsberg, Pfarrer 1699 in  Didlacken, 1712 in Ballethen; oo 10.9.1699 in Tharau            

 13.    Anna Catharina Partacius, * um 1677, † 1714.

 14. = 10.
 15. = 11.

 5.Generation:

 16.    ... Hoffmann. Der Sohn Petrus wird 1676 in Lomp bei Preußisch Holland geboren, wo die Kirchenbücher schon vor 1945 nicht erhalten waren.

 18.    Christian Koch, * etwa 1635, 1661-1702 Pfarrer in Stöberitz in der Mark Brandenburg.

 20.    Andreas Vetter, * 1634, † 29.5.1699 in Dinkelsbühl, Schuhmacher und Bürger in Dinkelsbühl.

 21.    Marie Leonore ...., * etwa 1645.

 22.    Friedrich Partacius/Partatius- Pfarrer, * 1643 in Laukischken Kreis Labiau, † 15.4.1688 in Insterburg. 1662 Univ.Königsberg, 1675 ordiniert in der Königsberger Schlosskirche, Diakon und litauischer Pfarrer in Insterburg. Dichter und Übersetzer; oo um 1676                        

 23.    Elisabeth Schütz, * 24.10.1660, † 23.1.1746 in Tharau.

 24.    Daniel Doerffer, * etwa 1640, † in Stallupönen; oo um 1673

 25.    Barbara ...., * etwa 1645.

 26. = 22.
 27. = 23.

6.Generation:

 44.    Johannes Partacius - Pfarrer, * um 1610 in Reinerz/Schlesien, † ..10.1646 in Laukischken. 1628 Univ.Königsberg. Pfarrer, erst in Trempen, ab 1641 in Laukischken, Sprachforscher und Literat; oo 11.9.1636 in Königsberg Dom

 45.    Anna Neander, * 1619 in Tharau (südlich von Königsberg), † 28.9.1689 in Insterburg. Sie war das "Ännchen von Tharau" aus dem Lied von Simon Dach.

7.Generation:

 88.    Matthias Partak/Partacius - Pfarrer, * um 1570/1573 in Glatz, † 1636 in Silberberg (bei Glatz). 1591 Univ.Leipzig, ab 1593 Schulmeister und Pfarrer in Reinerz, 1602 vertrieben (Gegenreformation), Pfarrer ab 1604 in Rothwaltersdorf, ab 1634 in Silberberg.

 90.    Martin Neander - Pfarrer, * um 1588 in Schweidnitz, † 1630 in Tharau. 1604 Univ.Frankfurt/Oder, 1607 Univ.Königsberg, Pfarrer in Tharau.

 91.    ... Sperber, * etwa 1590.


 3. Der tote Punkt

In dieser Ahnenliste endet die Hoffmann-Stammreihe mit dem Urgroßvater des Dichters, Petrus Hoffmann, Pfarrer in Neumark bei Preußisch Holland, geboren 1676 im nahegelegenen Bauerndorf Lomp. Über dessen Vater gab es in der Vergangenheit Diskussionen und Fehlmeldungen, die ich kurz zusammenfassen will. Da ich selbst aus Königsberg stamme und in meiner Ahnentafel mehrere Hoffmann-Linien habe, kann ich die Fortsetzung der Hoffmann-Stammreihe mitteilen.

Die Kreisstadt Preußisch Holland liegt im ostpreußischen Oberland, 25 km südöstlich von Elbing. Neumark liegt 15 km nordöstlich, Lomp 22 km östlich von Preußisch Holland.

Der bisher unüberwindliche tote Punkt in der Hoffmann-Stammreihe lag in Petrus Hoffmanns Geburtsort Lomp. Schon in der Vorkriegszeit waren weder im zuständigen Pfarramt Döbern noch in einer der umliegenden Kirchen einschlägige Taufbücher aus dieser Zeit erhalten.

Das kleine Bauerndorf Lomp, ohne Kirche, ohne Schule und ohne Herrenhaus, gehörte dem Obristen Elias v.Kanitz, der es 1670 von dem Grafen und Burggrafen zu Dohna, der in dem nahegelegenen Schlobitten residierte, gekauft hatte.

Aus der geringen Bedeutung des Dorfes Lomp schloss Grigoleit, dass Petrus Hoffmanns Vater nur ein erbuntertäniger Bauer gewesen sein könnte. Dabei ergab sich freilich die Frage, wie der Bauernsohn an die Königsberger Universität kam, auf der er ("gebürtig aus Lomp") am 28.6.1694 immatrikuliert wurde. Hierzu gab es Vermutungen, dass der Knabe durch außergewöhnliche Begabungen aufgefallen und von einem Gönner, vielleicht dem Grafen Friedrich Wilhelm v.Kanitz, gefördert worden sei.

Nun, einer solchen Spekulation bedarf es nicht.

Aus geretteten Familienpapieren kann ich die Frage nach der Herkunft des Petrus Hoffmann beantworten. Dazu will ich freilich etwas ausholen. Zunächst möchte ich schildern, wie genealogisches Hoffmann-Material in mein Archiv gelangte, bevor ich auf ein altes Manuskript von drei Königsberger Hoffmann-Forschern eingehe, das die Klärung für E.T.A.Hoffmanns Ahnenstammreihe enthält.

 

4. Meine Königsberger Hoffmann-Verwandtschaft

In Königsberg hatten wir mehrere Beziehungen zu E.T.A.Hoffmann und seiner Familie. Die Forschungen hierzu stammen von meinem Onkel Erich Lemmel, der im Jahre 1927 einer der ersten Mitglieder des Königsberger Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen war, und von meinem Vater Gerhard Lemmel, der in den Monaten vor der Flucht viele seiner Urkundenregesten, Stammfolgen und Ahnentafeln abschrieb und so vor der Vernichtung bewahrte.

Die nebenstehende Tafel zeigt schematisch unsere Verwandtschaft mit der Familie Hoffmann sowie einige der im Folgenden erwähnten Personen.



Eine meiner Vorfahren-Linien führt auf die Familie Thorun in Caymen im Samland. Der dortige Pfarrer, der die Trauungen, Taufen und Beerdigungen meiner Vorfahren vornahm, war ab 1768 Carl Friedrich Hoffmann (4), E.T.A.Hoffmanns Onkel.

Eine Schwester des Caymener Pfarrers, Friederike Wilhelmine Hoffmann, also E.T.A. Hoffmanns Tante, heiratete 1780 in der Königsberger Schlosskirche Friedrich Wilhelm Peter, Registrator bei der Ostpreußischen Kriegs- und Domänenkammer in Königsberg (5). Meine Großmutter war eine geborene Peter, Tochter des Gründers des damals sehr bekannten Zigarren-Filialgeschäftes "Carl Peter", der ebenso wie die Familie Hoffmann aus Preußisch Holland stammte, wo sein Vater Friedrich Wilhelm (*1796) und sein Großvater Carl (*1756) Gastwirte waren (6).

Schließlich ist mein Vorfahr der Johannisburger Pfarrer Albert von Bagienski (7), geboren 1634, der den Namen "Baginski genannt Hoffmann" annahm. Sein Vater Simon hatte zweimal geheiratet, und die Söhne zweiter Ehe fügten ihrem Familiennamen Baginski den Geburtsnamen Hoffmann ihrer Mutter bei; sie war eine Tochter des Pfarrers Daniel Hoffmann aus Preußisch Eylau, der 1599-1624 Pfarrer in Locken Kreis Osterode war (4). - Albert Baginski gen. Hoffmann war in zweiter Ehe wiederum mit einer Hoffmann verheiratet, Anna Dorothea, Tochter von Johann Friedrich Hoffmann in Königsberg. - Alberts Stieftochter war Maria Wichert (oo Andreas Schnell, Kaufmann in Bartenstein), die wiederum eine Ahnfrau von Erich Lemmel ist (8). 

> Zudem war mein Urgroßonkel mütterlicherseits der Schriftsteller Johann Daniel Symanski, der in Briefwechsel mit E.,T.A. Hoffmann stand. 1821 gründete Symanski die Zeitschrift "Der Zuschauer", wofür Hoffmann einen Beitrag lieferte (8a).< (Ergänzung 2014)

Für die Ahnenforscher unserer Familie gab es also vielfache Gründe, sich mit der Hoffmann-Genealogie zu beschäftigen.

Einer der Baginski-Hoffmann-Nachkommen war der Hauptmann Theodor Hoffmann, der 1926 90-jährig auf der Burg Berwartstein in der Rheinpfalz lebte, wo er den Doppelnamen seiner Vorfahren, v.Bagienski gen.Hoffmann, wieder angenommen hatte. Er hatte im Jahre 1900 eine Stammfolge seiner Familie veröffentlicht (9), in der als "Neumarker Zweig" auch der Neumarker Pfarrer Petrus Hoffmann mit seinen Nachkommen, inklusive E.T.A.Hoffmann, auftaucht.

Diese genealogische Einordnung von E.T.A. Hoffmanns Urgroßvater Petrus war freilich falsch, ließ sich aber bis heute nicht aus der Welt schaffen. So heißt es in einer neueren weit verbreiteten E.T.A.Hoffmann-Biografie von Gabrielle Wittkop-Ménardeau (10): "Die Familie entstammte altem polnischen Adel, dem Haus Bagiensky, und empfing ungarische Einsprengsel, ehe sie in den deutschen Zweig der Hoffmann einmündete...". Das ist sicher falsch.
 
Schon Grigoleit zeigte 1943 (11), dass die Stammfolge des Theodor Hoffmann-Bagienski nicht richtig sein konnte; er schreibt hierzu: "In dieser Stammfolge wird behauptet, dass dieser Petrus Hoffmann von dem Pfarrer Simon Hoffman gen. Bagienski (Sohn von Albert) in Johannisburg abstamme. Wie aber sein Kind ausgerechnet in Lomp geboren sein sollte, darüber schweigt sich Theodor Hoffmann aus. Der Ehrgeiz des Theodor Hoffmann hat es fertig gebracht, E.Th.A.Hoffmann in den Stammbaum der von Bagienski gen. Hoffmann einzureihen. - Später hat er seinen Irrtum eingesehen." Jedoch, so Grigoleit, gab es einen späteren, ebenfalls unglaubwürdigen Stammbaum aus der Feder Theodor Hoffmanns, wonach "ein Sohn des Königsberger Konsistorialsekretärs Johann Friedrich Hoffmann (1621-1681) studiert haben und dann 'Inspektor' in Lomp geworden sein soll, ausgerechnet in Lomp, wo nur erbuntertänige Bauern wohnten".

Hier irrt Grigoleit. Wie wir sehen werden, bedarf es nicht einer unglaubwürdigen spekulativen Annahme eines "Inspektors in Lomp", um den Geburtsort des Petrus Hoffmann zu erklären.

Aber Grigoleits Ablehnung dieser Stammreihe, die er noch mit einigen unsachlichen polemischen Anmerkungen begleitete, wurde allseits akzeptiert, und dabei blieb es bisher. Auch H.v.Müller und F.Schnapp (3) lassen E.T.A. Hoffmanns väterliche Stammreihe mit dem 1676 in Lomp geborenen Petrus Hoffmann enden.


 5. Ein Manuskript von Gustav Hoffmann

Erich Lemmel (12) hatte einen Onkel zweiten Grades, Gustav Hoffmann, Fabrikant in Königsberg, der 1944 in hohem Alter starb. Dieser hatte, vermutlich schon um 1920, eine Stammfolge Hoffmann zusammengestellt, von der ich zwei Abschriften habe: die eine in Erich Lemmels Handschrift, die andere in Schreibmaschinenschrift; letztere wurde in den 1950er Jahren im damaligen Staatlichen Archivlager Göttingen (13) hinterlegt.

Die Stammfolge beginnt mit Peter Hoffmann in Rodach im Coburgischen, der 1530 als einer der ersten lutherischen Pfarrer nach Ostpreußen ging, wo viele seiner Nachkommen an der Königsberger Universität studierten und Pfarrer wurden.

In dieser Zusammenstellung kommt E.T.A.Hoffmann nicht vor. Aber es kommt vor: "Friedrich Hoffmann, * Kbg um 1653 (Fridericus H. regiomonte prassus Dmi. Secretarii ad Reverendum Consist. Sambiense filius e schola Loebenici cum benedictione Praeceptorii dixisti). Un.Kbg. 13.5.1669 fol.1129, 14.4.1676 fol.37, 15.4.1680 fol.78. verm. zu Lomp Bez. Pr.Holland bei Neumark."

"Friedrich Hoffmann, vermählt zu Lomp"! Hier taucht wieder das Dorf Lomp auf, wo E.T.A.Hoffmanns Urgroßvater Petrus Hoffmann 1676 geboren wurde. Der Königsberger Friedrich Hoffmann muss also sein Vater sein. Er muss, 23-jährig, am 15.8.1676 in Lomp Vater geworden sein, nachdem er das Sommersemester 1676 an der Königsberger Universität verbracht hatte.

Es ergibt sich die Frage, ob Gustav Hoffmanns Manuskript in diesem Punkt glaubhaft ist. Leider fehlen Quellenangaben; jedoch sind die Auszüge aus der Universitäts-Matrikel mit Seitenzahlen versehen, so dass man annehmen muss, dass Gustav Hoffmann im Original geforscht hat. Es ist aber nicht anzunehmen, dass die Notiz "vermählt zu Lomp" aus der Matrikel hervorgeht. Aus welcher anderen Quelle mag sie stammen? Offenbar erkannte Gustav Hoffmann nicht, dass diese Notiz der Schlüssel zur Ahnenreihe von E.T.A.Hoffmann ist, denn dieser ist in seinem Manuskript nicht genannt. So hatte Gustav Hoffmann sicherlich keinen Anlass, die Notiz "vermählt zu Lomp" hier spekulativ einzufügen, um die Abstammung E.T.A.Hoffmanns zu beweisen, sondern er muss diese Notiz in einer Originalquelle gefunden haben.

Es bleibt die Frage, wie der Königsberger Student Friedrich Hoffmann zu seiner Braut in Lomp kam. Eine befriedigende Antwort kann man Gustav Hoffmanns Manuskript indirekt entnehmen. Dort ist ersichtlich, dass der Königsberger Friedrich Hoffmann in Lomp praktisch zu Hause war, denn schon sein Vorfahr Johann Hoffmann wurde um 1562 im nahegelegenen Neumark geboren, und dessen Vater Friedrich um 1532 in Preußisch Holland. Beide waren protestantische Pfarrer, die nach Königsberg in die Bischofskanzlei berufen wurden. Die Königsberger Hoffmanns waren also bereits seit 150 Jahren in der Gegend von Preußisch Holland ansässig, so dass man annehmen darf, dass sie dort Verwandte hatten, zum Beispiel Nachkommen von dort verheirateten Töchtern.

So hatte der Königsberger Student Friedrich Hoffmann genügend Anlass, seine Verwandten in der Gegend von Preußisch Holland zu besuchen und dort seine Braut zu finden. Leider kennt man nicht ihren Namen. Ob sie die Tochter eines erbuntertänigen Bauern (nach Grigoleit) war, sei dahingestellt. Da der Vater Friedrich zur Zeit der Geburt des Sohnes Petrus ein 23-jähriger Student in Königsberg war, überrascht es nicht, wenn die Geburt in Lomp im elterlichen Bauernhaus der Mutter stattfand.

Über den Studenten Friedrich Hoffmann ist außer seinen Matrikeleinträgen an der Königsberger Universität nichts angegeben; er ist nicht im Ostpreußischen Pfarrerbuch genannt. Sein Sohn Petrus Hoffmann aus Lomp besuchte 1694 die Königsberger Universität und bewarb sich 1707 in seiner Heimat erfolgreich um die Pfarrstelle in Neumark, wo er E.T.A.Hoffmanns Urgroßvater wurde.

Nach Gustav Hoffmanns Manuskript hatte der Königsberger Friedrich Hoffmann eine Schwester, die schon oben erwähnte Anna Dorothea, geboren etwa 1650, die 1668 den Johannisburger Pfarrer und Witwer Albert Baginski gen.Hoffmann (*1634) heiratete. Der Familienforscher Theodor Hoffmann-Baginski hatte also nicht so ganz unrecht, wenn er in seiner im Jahre 1900 veröffentlichten Stammfolge (9) die Johannisburger Hoffmann-Baginskis mit E.T.A.Hoffmanns Ahnentafel verknüpfte, wenngleich die von ihm angegebene Einordnung falsch war.

Nun hatte ich lange Zeit vergeblich nachgeforscht, wo die Manuskripte von Theodor Hoffmann-Baginski verblieben sein könnten. Erst jetzt erfuhr ich, dass er eine knapp gefasste Hoffmann-Stammfolge (14) schon 1924 an den Magistrat zu Rodach geschickt hatte, verbunden mit dem Vorschlag, am Rodacher Marktplatz eine Gedenktafel für Peter Hoffmann anzubringen, und zwar anlässlich der 400-Jahrfeier des evangelischen Convents vom Juni 1529, an dem der Rodacher Peter Hoffmann teilgenommen hatte, bevor er als Pfarrer nach Ostpreußen ging. In seinem Brief wies Theodor Hoffmann-Baginski darauf hin, dass dieser Peter Hoffmann der Vorfahr von E.T.A.Hoffmann sei.

Die Manuskripte von Gustav Hoffmann und Theodor Hoffmann-Baginski stimmen im Wesentlichen überein; vermutlich basieren sie auf gemeinsamen Forschungen. Von Interesse ist hier besonders, dass Theodor Hoffmann-Baginski über den Königsberger Studenten Friedrich Hoffmann ("vermählt zu Lomp") zusätzlich herausfand, dass er Lehrer an der Löbenichtschen Schule in Königsberg gewesen war.


 6. E.T.A.Hoffmanns Ahnenstammreihe

Die folgende Stammreihe ergibt sich nach Grigoleit (2) und v.Müller-Schnapp (3) für die Ahnennummern 1.-8., sowie ab 16. nach Gustav Hoffmanns Manuskript (13). Ehefrauen sind bei Gustav Hoffmann nicht angegeben.

   1. E.T.A.Hoffmann, * 24.1.1776 in Königsberg, † 25.6.1822 in Berlin.

   2. Christoph Ludwig Hoffmann, * um 1736 in Neumark Kreis Preußisch Holland,
  †27.4.1797 in Insterburg. 1752/1753 Univ. Königsberg, Jurist in Königsberg
und Insterburg.

   4. Friedrich Christoph Hoffmann, * 30.8.1708 in Neumark, † 16.6.1758 in
Tapiau. 1724 Univ. Königsberg, Pfarrer in Neumark und Tapiau.

   8. Petrus Hoffmann, * 15.8.1676 in Lomp Kreis Preußisch Holland (laut
Universitätsmatrikel und Gedenktafel in der Kirche von Neumark), † 23.2.1726
in Neumark. 1694 Univ. Königsberg, ab 1707 Pfarrer in Neumark.

  16. Friedrich Hoffmann, * um 1653 in Königsberg. 1669, 1676, 1680 Univ.
Königsberg, "vermählt zu Lomp" (laut Gustav Hoffmanns Manuskript), dann Lehrer
an der Löbenichtschen Schule in Königsberg (laut Manuskript von Theodor
Hoffmann-Baginski).

  32. Johann Friedrich Hoffmann, * 1621 in Königsberg, † 2.12.1681 in
Königsberg. 1634/1635 Univ. Königsberg, Kurfürstlich brandenburgischer und
preußischer Kanzlei-Taxator und Samländischer Konsistorialsekretär in
Königsberg.

  64. Friedrich Hoffmann, * um 1590 in Königsberg. Kanzlei-Taxator und
Konsistorial-Sekretär in Königsberg (15).

 128. Johann Hoffmann, * um 1562 in Neumark. 1581 Univ. Wittenberg als
"Neogorus", seit 1590 Kanzlei-Taxator und Konsistorial-Sekretär in Königsberg.

 256. Friedrich Hoffmann, * um 1532 in Preußisch Holland. 1550 Univ.
Königsberg (15), 1556-1562 Diakon in Schippenbeil, 1562-1565 Pfarrer in Groß-
Schwansfeld, dann Kanzlei-Taxator und des Bischofs Konsistorial-Sekretär in
Königsberg (als Nachfolger seines älteren Bruders Christoph).

 512. Peter Hoffmann, * um 1480 in Rodach-Rotha, Coburg. 1500/1510 Univ.
Leipzig, dann in Rodach; als Zeuge des Testaments des lutherischen Bischofs
v.Queiss genannt, der 1529 in Preußisch Holland starb; 1530 erster
lutherischer Pfarrer in Preußisch Holland. Von seinen 9 Söhnen lebten 6 in
Ostpreußen.

1024. Nikolaus Hoffmann (16) aus Rodach, 1471 Univ. Leipzig.


 7. Weitere Namensträger Hoffmann

Ich möchte nun noch auf einige weitere der vielen Pfarrer namens Hoffmann hinweisen, die im Ostpreußischen Pfarrerbuch (4) erwähnt sind, ohne dass bisher eine Verwandtschaft mit der E.T.A.Hoffmann-Sippe festgestellt werden konnte.

In Döbern, wo E.T.A.Hoffmanns Urgroßvater 1676 getauft wurde, gab es bereits 100 Jahre früher einen Pfarrer George Hoffmann, der 1550 zusammen mit seinem mutmaßlichen Bruder Johann Hoffmann in Königsberg studierte, wobei Strehlen in Schlesien als ihr Geburtsort angegeben ist.

Ferner gibt es einen Pfarrer Sebastian Hoffmann, der gleichzeitig mit dem Rodacher Peter Hoffmann zu den ersten lutherischen Pfarrern des Herzogtums Preußen gehörte. Er amtierte 1528-1530 in Petersdorf und 1530-1534 in Alt-Wehlau, beides im Kirchenkreis Wehlau (zwischen Königsberg und Insterburg).



8. Schlussbemerkung

Somit entstammt E.T.A.Hoffmann einer der ältesten lutherischen Pfarrerfamilien Ostpreußens, deren Stammvater bereits kurz nach der Reformation aus dem Coburgischen nach Ostpreußen kam.

Als 1525 der letzte Hochmeister des Deutschen Ordens, Albrecht von Hohenzollern, den Ordensstaat in ein evangelisches Herzogtum umwandelte, muss Peter Hoffmann aus dem Coburgischen Rodach-Rotha eine führende Rolle gespielt haben. Im Juni 1529 gehörte er in Rodach zu den Mitautoren der "Rodacher Artikel", die eine wichtige Basis für die Verteidigung des neuen Glaubens bildeten (17). Noch im selben Jahr reiste er nach Preußen, wo er als Unterzeichner des Testaments des evangelischen Bischofs v.Queiß belegt ist, der am 8.9.1529 in Preußisch Holland starb. Hier wurde Peter Hoffmann 1530 der erste lutherische Pfarrer an der Bartholomäuskirche.
[Postkarte,Verlag Rautenberg]
Pr.Holland, Rathaus und Turm der Bartholomäuskirche. 
Nachdem Elbing und das Ermland 1466 im 2. Thorner Frieden aus dem Ordensland ausgeschieden und an die polnische Krone gefallen waren, war Preußisch Holland mit seinem ansehnlichen Schloss der wichtigste Ort im südwestlichen Zipfel des Ordensstaates, dessen Hauptstadt nun Königsberg wurde. Im letzten unrühmlichen Krieg des Ordens, dem "Reiterkrieg", in dem Nicolaus Copernicus als zeitweiliger General-Administrator des Ermlandes (18) sein Land gegen den Orden verteidigen musste, wurde Preußisch Holland 1521 weitgehend zerstört. Als Peter Hoffmann 1530 hierher kam, wurde es von Herzog Albrecht wieder aufgebaut.

Peter Hoffmann hatte neun Söhne, von denen sechs in Ostpreußen lebten. Zu den Nachkommen gehört eine Reihe von ostpreußischen Pfarrern und Rektoren, und die Königsberger Universitäts-Matrikel enthält zahlreiche Hoffmann-Einträge, von denen viele, freilich nicht alle, den Nachkommen von Peter Hoffmann zuzuschreiben sind.

Ab 1565 gab es mehrere Verschwägerungen mit der Johannisburger Familie v.Bagienski, so dass die späteren Baginski gen.Hoffmann in weiblicher Linie von Peter Hoffmann abstammen.

Eine Hoffmann-Linie war durch 3 Jahrhunderte in und um Preußisch Holland ansässig, blieb aber gleichzeitig mit dem Herzog in Königsberg in enger Verbindung. Dort blieb das doppelte Amt des preußischen Kanzlei-Taxators und des bischöflichen Konsistorial-Sekretärs durch einige Generationen in der Familie Hoffmann. Aus dieser Linie stammt E.T.A.Hoffmann, dessen väterliche Ahnen also seit Beginn des lutherischen Herzogtums Preußen durch neun Generationen Pfarrer und Juristen im Kreis Preußisch Holland und in Königsberg waren.

 

Nachträgliche Kritik

Nach der Veröffentlichung wurde ich 2003 von Herrn Carsten Fecker, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen, auf einige Unsicherheiten hingewiesen.

1. Die Person des um 1653 geborenen Friedrich Hoffmann ist urkundlich wenig gesichert. In der Universitätsmatrikel gibt es drei Einträge auf den Namen Friedrich Hoffmann: 1669, 1676, 1680, die vielleicht nicht die selbe Person betreffen.

2. Die Herkunft von Erich Lemmels Notiz "verm. zu Lomp" ist unbekannt. Sie stammt sicher nicht aus der Universitätsmatrikel. Sollte sie eher als 
"vermutlich zu Lomp" zu deuten sein? In den handschriftlichen Notizen, die ich von Erich Lemmel erhielt, ist die Abkürzung "verm." häufig und steht eindeutig für "vermählt". Die Deutung als "vermutlich" ist auszuschließen. Aber da die Quelle für die Notiz "verm. zu Lomp" unbekannt ist, bleibt sie zweifelhaft.

3. Der Vater des 1676 in Lomp geborenen Petrus Hoffmann bleibt also weiter unsicher. Die von mir mitgeteilte Stammreihe ist eine sehr wahrscheinliche, aber nicht gesicherte Lösung.

4. Außer dem Dorf Lomp, Kirche Döbern im Kreis Pr.Holland, gibt es in nur 20 km Entfernung das Gut Lomp im Kreis Mohrungen. Hier wurde noch nicht geforscht.

H.D. Lemmel, Mai 2003, erg.Jan.2021
 

Quellen und Anmerkungen


(1) Peter Härtling: Hoffmann oder die vielfältige Liebe. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2001.

(2) Eduard Grigoleit: Ahnentafel des Dichters Ernst Theodor (Amadeus) Wilhelm Hoffmann. In: Ahnentafeln berühmter Deutscher, 5.Folge, 1943, Seiten 194-200.

(3) Hans v.Müller, Friedrich Schnapp (Hrsg.): E.T.A. Hoffmanns Briefwechsel, Bd.3, Winkler-Verlag München 1969, Seiten 373-383.

(4) Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch. Band 1 herausgegeben von Friedwald Moeller Hamburg 1968, Sonderschrift Nr.11 des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen. Dieser Band enthält nur die Kirchspiele und ihre Stellenbesetzungen. Von dem unveröffentlichten ausführlichen Manuskript mit detaillierten Angaben zu Lebenslauf und Familie lagen mir in Kopie die Seiten mit den Namensträgern Hoffmann vor. - Die Daten basieren auf den älteren Pfarrerbüchern von Daniel Heinrich Arnoldt, Königsberg 1777, und Ludwig Rhesa, Königsberg 1834, nebst zahlreichen Ergänzungen aus verschiedenen Quellen.

(5) Adresskalender Königsberg 1784, laut Gerhard Lemmel 1935.

(6) Hans-Dietrich Lemmel: Ahnenliste Carl Peter (*1835 in Pr.Holland), 1983. AL10506 in der Deutschen Zentralstelle für Genealogie in Leipzig. - Hans-Dietrich Lemmel: Familiengeschichte Peter, Manuskript in Arbeit.

(7) Hans-Dietrich Lemmel: Ahnenliste Carl Lemmel (*1812 in Johannisburg), 1983. AL10503 in der Deutschen Zentrastelle für Genealogie in Leipzig. - Vergl. Hans-Dietrich Lemmel: Die Herkunft der ostpreußischen Familien Steinbach und Lemmel, in: Altpr. Geschl'kde 19.Jg. 1971 S.323-332. - Zu Albert Hoffmann gen. Baginsky siehe auch Reinhold Ulkan: Ahnenliste Ulkan; in: Altpr. Geschl'kde Fam'archiv Nr.59 (1976). Siehe auch Günter Boretius: Die Familie Hoffmann genannt Baginski; in: Altpr. Geschl'kde Fam'archiv Nr.77 (1985) S.150. Siehe auch Richard Riemann: Ostmärkisches Blut; Gräfe und Unzer, Königsberg 1936, S.158ff.

(8) Ahnenliste Erich Lemmel, nicht veröffentlicht.

(8a) Andreas Olbrich, Das literarische Werk E.T.A. Hoffmanns in der zeitgenössischen Kritik, Promotion Paderborn 2008.


(9) Theodor Hoffmann (später: v.Baginski gen.Hoffmann): Stammfolge Baginski-Hoffmann. Genealogisches Handbuch Bürgerlicher Familien, Bd.7, Berlin 1900, S.163-175.

(10) Gabrielle Wittkop-Ménardeau: E.T.A. Hoffmann. rororo Bild-Monographien Bd.113, 1966, 15. Auflage 1998, S.8.

(11) Grigoleit (2), Fußnote 36.

(12) Reinhold Heling: Erich Lemmel 95 Jahre alt; in: Altpr. Geschl'kde 33.Jg. (1985) Bd.15, S.480.

(13) Staatliches Archivlager Göttingen, Sammlung Friedwald Moeller, Manuskript "Die Hoffmann, nach Herrn Hauptmann v.Baginski gen. Hoffmann. Auszug bzw. Abschrift nach einer Stammtafel von Gustav Hoffmann, +1944, Fabrikbesitzer einer Bindfadenfabrik in Königsberg." Mit einem Anhang: "Kritische Betrachtungen zur Stammfolge Hoffmann, von Friedwald Moeller, Wiesbaden, 1956. - Die Zusammenstellung habe ich von Oberst a.D. Lemmel, Wiesbaden, zur Abschrift erhalten."

(14) Theodor von Baginski genannt Hoffmann: Manuskript "Hoffmann" mit Begleitbriefen, 1924; Stadtarchiv Bad Rodach Nr.312-322; Mitteilung vom 20.3.2001. Dem Stadtarchiv danke ich für die freundliche Überlassung der Fotokopie.

(15) Der 1590 geborene Friedrich Hoffmann fehlt in Gustav Hoffmanns Manuskript, das den 1621 geborenen Johann Friedrich als Sohn des um 1562 geborenen Johann Hoffmann angibt. Reinhold Ulkan, ein weiterer Hoffmann-Nachkomme und Hoffmann-Forscher, mit dem ich 1978 konferierte, wies darauf hin, dass man für den Zeitraum des urkundlichen Konsistorial-Sekretärs Friedrich Hoffmann zwei Personen annehmen müsse, nämlich einen um 1590 geborenen Friedrich und den 1621 geborenen (Johann) Friedrich. Freilich wurde für einen um 1590 geborenen Friedrich Hoffmann kein Eintrag in einer Universitäts-Matrikel gefunden. - Ebenso wie Ulkan auch im Rodacher Manuskript von Theodor Hoffmann-Baginski. - Für den um 1532 geborenen Friedrich Hoffmann ist in Gustav Hoffmanns Manuskript kein Universitätsbesuch angegeben. Die Notiz "Albertina 7.8.1550" wurde von Reinhold Ulkan nachgetragen.

(16) Laut Theodor Hoffmann-Baginski. - Gustav Hoffmann hatte als Vater des Rodacher Peter einen Christoph Hoffmann aus Coburg, 1465 Univ. Leipzig, angegeben, Sohn eines Hans Hoffmann, * 1392 in Meiningen.

(17) Erich Lemmel, Aufzeichnungen aus der Rodacher Stadtchronik.

(18) vergl. Hans-Dietrich Lemmel: Beiträge zu Copernicus und seiner Verwandtschaft, in: Genealogie, Heft 1-2 1993, S.385-406.



 Presse-Echo:

Neue Presse Coburg, 3.4.2002

 

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