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Statistik: Die Lemmel und Laemmel im Elsass 1600-2000

Eine Statistik über die häufigsten Familiennamen in Frankreich berichtet [Internet 2006] über Lemmel und Laemmel folgendes:
 - Im Departement Niederelsass (Bas-Rhin) gibt es etwa 157 Personen namens Laemmel.
 - In Lothringen (Departement Moselle) gibt es etwa 110 Personen namens Lemmel.
 - Im Departement Calvados (Normandie, um Caen) gibt es etwa 135 Personen namens Lemmel.
In diesen drei Gebieten ist der Name in der einen oder anderen Schreibweise am häufigsten, wobei mir freilich die Lemmel in der Normandie noch nicht sonderlich aufgefallen sind. Im Elsass freilich sind die Lemmel, Lämmel und Laemmel in der Tat sehr zahlreich.

 
Im nördlichen Elsass gibt es seit etwa 1600 etliche Lemmel und Lämmel in den Gegenden um Bietlenheim, Melsheim, Ettendorf, Hochstett, Hagenau. In der benachbarten Rheinpfalz gibt es seit etwa 1600 Lemmel in Waldhambach. Ihre Herkunft konnte bisher nicht erforscht werden. In den deutsch-französischen Kriegen sind die älteren Urkunden weitgehend vernichtet worden, so dass man über die Herkunft der ersten Elsässer Lemmel wahrscheinlich nichts mehr erforschen können wird.

Dieses Land wurde im 30-jährigen Krieg entvölkert. Nach meinen ursprünglichen Nachforschungen schien es so, als ob die ersten Lemmel hier erst nach dem 30-jährigen Krieg eingewandert wären. Das ist aber nicht so. Sebastian Brocker, ein recht aktiver Forscher, dessen Großmutter eine Lemmelin war, hat neue Lemmel-Urkunden gefunden, aus denen hervorgeht, dass hier schon vor dem 30-jährigen Krieg einige Lemmel lebten, die wohl teils im Krieg flohen, dann nach dem 30-jährigen Krieg zurückkehrten und viele Nachkommen hatten. 

 
Theresia Laemmel in Berstheim 1909 mit ihren 7 Söhnen.

Naturgemäß gingen viele Elsässer Lemmel nach Paris. Dort gibt es aber auch eine Familie Lemel mit einem "m", die schon um 1780 in Paris nachweisbar ist, darunter Claude Lemel (gestorben 1984). Nach ihm wurde 1990 eine Schule in Vanves am südlichen Stadtrand von Paris benannt.

   
Berühmt wurde eine Nathalie Lemel, die eine bretonische Revoluzzerin und Feministin in der Pariser Kommune von 1871 war. Ihre Familie, ursprünglich "Le Mel" geschrieben, stammt aus der Bretagne und hat wohl nichts mit den Elsässer Lemmeln zu tun.
 
Die zahlreichen Elsässer Lemmel (in den Schreibweisen Lemmel, Lämmel oder Laemmel) gehören zu mehreren Stämmen, deren Ursprung in einem separaten Aufsatz geschildert wird.


Ende
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