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Volmar Lemlin v911 – in Heilbronn und Wimpfen


Eltern: Hb-24/a Volmar Lemlin v908, Agathe .... v888

(* etwa ?1355), † 1429/1430

erw. ab 1379, Heilbronn. 1384 Böllingen, 1389 Richter Heilb, 1399 Bergheim, 1404 Offenau, 1409 Großgartach, 1412 Kirch- hausen, 1429 Wimpfen. 1409-1447 Untereisesheim.

∞1) vor 1384 mit Anna v.Massenbach v916

(* etwa ?1360)

∞2) um 1420 mit Elsa v.Thalheim v917

(* etwa ?1395)

Schwester des Peter v.Thalheim

ihre Eltern: Symond v.Dalheyn v006, (* etwa ?1360)
Siehe Hb-24/Th; ∞ mit Cecilie v.Helmstadt v007, (* etwa ?1365).

sie ∞2) nach 1430 mit Konrad v.Heinrieth v981

(* etwa ?1390)

1456: Konrad v.Heinrieth Stiefvater von Volmar Lemlein d.Ä. und Volmar d.J. und deren Schwester Cäcilie Wwe Kunmans v.Schauenburg.

Kinder:

aus 1.Ehe:

1. Volmar d.Ä., (* etwa ?1385/1390) - auf Burg Horkheim, siehe Hb-26/b

2. Peter, (* etwa ?1390/1395) - Edelknecht zu Wimpfen, siehe Hb-26/c

3. Cecilie, (* etwa ?1395) - ∞ v.Schauenburg, siehe Hb-26/d

aus 2.Ehe:

4. Hans, (* etwa ?1422) - , siehe Hb-26/f

5. Volmar d.J., (* etwa ?1425/1430) - zu Eichtersheim, siehe Hb-26/g

Regesten:

 •  11.6.1379 anerkennt Volmar, Volmar Lemlins seligen Sohn von Heilbronn, den Urteilsspruch des Bischofs von Speier vom 10.3.1374, wonach die Lemlin außerhalb der Stadt Heilbronn bleiben sollen.
[E.Knupfer: Urk'buch d.St.Heilbronn Bd.1 = Württ.Gesch'quellen Bd.3, Stgt.1904, S.127, nach Regest 295]
[Vgl. Bl.f.württ.Fam'kde Bd.1 S.51f]

 •  7.9.1384 verkaufen Volmar Lemlin und seine Gattin Anna v.Massenbach ihren Anteil an Gütern zu Böllingen an Lemlins Schwager Hans Erer.
[M.v.Rauch: Die Erer in Heilbronn. Ber.d.Hist.Vereins Heilbronn Heft 15, 1923, S.17]

→ In Bl.f.württ.Fam'kde 1 51f [W.Häcker], 1924, ist die Ehe v.Massenbach wohl irrtümlich Volmars Bruder Eberhard zugeschrieben. Das dürfte wohl von folgendem Regest herrühren:

 •  1381 verkaufen "Eberhard Vollmar Lemlin" und seine ehliche Wirtin Anna v.Massenbach ihren Anteil am Böllinger Hof an Eyrer in Heilbronn.
[Karl Klunzinger: Geschichte des Zabergäus, Stgt 1844, S.83: Die Herren von Massenbach. - GL 1978]

 •  20.10.1389: Kunz Steinbrecher und seine Frau Anna Nypergerin, Bürger zu Heilbronn, verkaufen... - Siegler: der Aussteller; die Bürgen Volmar Lemlin und Gewin Gemminger, Richter zu Heilbronn. (Heilbronn Lade 26. Or., Pg., das 2., 3. und 4. Siegel oben etwas beschädigt).
[Knupfer, wie oben, S.152 Regest 351]

→ Nach 1389 ist kein Lemlin mehr in einer Heilbronner Ratsfunktion genannt. Die Lemlin ziehen sich auf ihre Güter und Burgen außerhalb Heilbronns zurück. In dem seit 1470 geführten Verzeichnis der Heilbronner Ratsmitglieder erscheint kein Lemlin.
[Württ.Oberamtsbeschr., Oberamt Heilbronn, Bd.2 Stgt 1903, S.382. - GL 1982]

 •  Volmar Lemlin übersiedelt in den frühen 1390er Jahren nach Wimpfen, wo er als Bürger erstmals 1413 belegt ist. Er hatte besonders von Konrad von Weinsberg Güter gekauft und Pfandschaften erworben. Er versuchte wohl, durch den Erwerb von Immobilien im Umland ansässig zu werden und Adelsgleichheit anzustreben. Auch sein gleichnamiger Sohn war in Wimpfen wohnhaft.
[Internet 2011. - Bernd Fuhrmann: Konrad von Weinsberg, ein adliger Oikos zwischen Territotium und Reich. Fußnote 21. Franz Steiner Verlag 2004.]

 •  1398-1400: Diether Gans von Otsberg und Volmar Lemlin hatten Lehen, welche später ihr Schwager Boppe von Helmstad genannt von Steinach hat.
[Regesten der Pfalzgrafen am Rhein, Bd.1, 1214-1400, Innsbruck 1894, S.378 Regest 6411]

 •  8.6.1399 bekennen Dietherich Gans von Otzberg (Otsperge) und Volmar Lemlin, von Pfalzgraf Ruprecht III. die Güter ihres verstorbenen Schwähers Boppe von Helmstatt genannt von Steynach, zu Mannlehen erhalten zu haben, nämlich ein Viertel am Zehnten zu Bergheim und Neuenheim von dem die von Hirschhorn ein Drittel haben; ein Drittel am Zehnten an der Neckarhalten von dem die von Hirschhorn die Hälfte haben; ein Drittel an 18 Morgen Weingarten off der Slecht bei dem alten Graben von dem die Hirschhorner auch die Hälfte haben, alles bei Heidelberg gelegen. - Siegler Diether Gans und Hermann von Rodenstein.
[Or. Karlsruhe GLA. Lehens- und Adelsarchiv konv. 140. Laut: Regesten der Pfalzgrafen am Rhein, Bd.2, 1214-1508, Innsbruck 1939, S.508 Regest 6661.- Siehe auch Bd.1, 1214-1400, Innsbruck 1894, S.378 Regest 6411.]
[Bad.GLArchiv KarlsruhebUrk.44/140, Kopie und Schreibmaschinenumschrift durch GL vorhanden]
[Karl-Heinz Spieß: Das älteste Lehnsbuch der Pfalzgrafen bei Rhein vom Jahre 1401, Stgt 1981, S.76 Nr.423.]

 •  1404 kaufte Volmar Lemlein von Wilhelm v.Helmstadt einen Hof und zwei Güter in Offenau, welche ihm der Lehensherr Engelhard v.Weinsberg eignete. Dieses Besitztum verkauften 1433 die Vormünder von Volmar Lemlins Kindern an Eberhard v.Saunsheim, Deutschordensmeister, um 500 fl.
[Zschr.d.hist.Vereins f.d.württ.Franken, Jg.1857, S.230: Das Spital zu Gundelsheim. - GL 1977]
[Württ.Oberamtsbeschr., Oberamt Neckarsulm, Stgt 1881, S.622: Offenau. (W.F.5,348). - GL 1981]

 •  Die Grafen von Zweibrücken besitzen 3/6 des Zehnten von Großgartach. Davon wird 1/6 an Volmar Lemlin verliehen und dieser 1409 geeignet. 1456 verkaufen die Geschwister Lemlin (Volmar Lemlin d.Ä., Volmar Lemlin d.J., Cecilia v.Schaunburg geb. Lemlin) dieses 1/6 des großen Fruchtzehnten von Großgartach an die Stadt Heilbronn für das Kermeliterkloster, dessen Pflegerin die Stadt ist.
[Württ. Oberamtsbeschreibungen, Oberamt Heilbronn, Bd.2, Stuttgart 1903, S.240ff. - GL 1982]

 •  Großgartach und Böckingen liegen westlich von Heilbronn.

 •  1409 besitzen die Lämmlin Schloss und Dorf Untereisesheim als Nachfolger der Herren von Eisesheim. 1447 kauft Erhard von Itzlingen von den Lämmlin Schloss und Dorf Untereisesheim.
[Württ. Oberamtsbeschr., Oberamt Heilbronn, Stgt 1903 Band 2 S.493. - GL 1982]

 •  30.11.1409: Graf Hamann von Zweibrücken, Herr zu Bitsch, eignet seinem Lehensmann Volmar Lemlin auf seine Bitte den bisher zu Lehen getragenen Zeil am Zehnten zu Böckingen.

 •  Auszug aus einem Notariatsinstrument vom 14.3.1444 von Notar Nikolaus Zudel für Jörg Zeisolf und Jost Kupferlin, Altaristen zu Heilbronn, als Vertreter Eberhard Esslingers, Kirchherrn, und des Priester einer - ,Hans Lyrer den Alten als Vertreter Hans Lemlins des älteren, Sohns des Volmar Lemlin, anderseits. Lemlin hatte der Präsenz seinen Teil am Weinzehntgen zu Großgarftach am Heuchelberg, "das man nennet den Wartenberg" und seinen Teil am Böckinger Zehnten als freies Eigen verkauft. Eyrer lässt mit obiger Urkunde das Eigentumsrecht an letzterem erweisen. - Zeugen: Konrad von Böckingen, Kirchherr zu Böckingen, und Hans Sweblin, Bürger zu Heilbronn. - Siegler Hans Eyrer und der Schultheiß Bernhard Berlin.
[E. Knupfer: Urkundenbuch der Stadt Heilbronn Bd.1, Württ. Gesch'quellen Bd.5, Stgt 1904, S.196 Reg.425]

 •  1411: Konrad von Weinsberg verpfändet 1/4 von Guttenberg an Vollmar Lämmlein/Lemlin in Heilbronn um 2000 Gulden, welches er wieder einlöste, um es 1423 an Pfalzgraf Otto von Mosbach mit noch einigen Dörfern zu verpfänden.
[C.W.F.L. Stocker: Chronik der Familie von Gemmingen Band I,1 S.12]
[Moriz von Rauch, Urk'buch der Stadt Heilbronn Bd.2, Württ. Gesch'quellen Bd.15 Stgt 1913, S.13 Regest 971 a]

 •  17.10.1411: Diechter Gans von Otsperg und Volmar Lemlin bekennen, dass sie von Ludwig Pfalzgraf bei Rein Güter zu rechtem Mannlehen empfangen haben, die unser Schweher Bopp von Helmstat innegehabt hat... U.a. Zehent-Anteile zu Bergheim und Nuwenheim, Neckerhelden, ...
[StA Karlsruhe, Urk. 17.10.1411. Vorhanden: Kopie durch Pierre Laemlin in Bergheim, Transkription durch Gerhard Lemmel]

 •  Vor 1412 gehört ein Gutsbeitz in Kirchhausen zu je einem Drittel Raban von Helmstadt, Raban von Thalheim, und Kunz Münch von Rosenberg. Mit jedem Teil war ein Drittel des großen Zahnten verbunden. 1412 kommt der helmstädtische Teil durch Kauf an Volmar Lemlin, 1433 an den Deutschorden. Der thalheimische Teil kommt 1414 an das Stift Wimpfen, der rosenbergische 1426 durch Eberhard von Angelloch und seine Frau Anna von Rosenberg an den Deutschorden.
[Württ. Oberamtsbeschreibungen, Oberamt Heilbronn Band 2, Stgt 1903, S.399. - GL 1982]

 •  1420, die Rosenberger Hälfte des Schüpfergrundes (= Tal von Uiffingen und Kupprichhausen gegen Hönigshofen): 2.1.1420 kauft Konrad von Weinsperg von Konrad von Rosenberg wiederverkaufsweise dessen Zahnten zu Zimmern und Diedesheim um 1000 fl und verkauft sie wieder an Volmar Lemblin gesessen zu Wimpfen.
[Freiburger Diözesan-Archiv Band 25 (1896) S.165. - GL 1975]

 •  22.2.1429: (Streit zwischen Stadt Heilbronn und dem Hans Erlewin, der viel Schulden hinterlassen hat, die seine Frau tilgen will.) Hans Erlewin und seine Frau Barbara kaufen von Volmar Lemlin zu Wimpfen 43 3/4 Morgen Acker zu Sontheim, den Deutschherren mit 10 Malter 1 Imi Frucht zinsbar, um 200 Gulden, bleiben diese schuldig und verpfänden den gekauften Acker....
[Knupfer S.241 Reg.501]

 •  20.12.1430: Margret von Wittstadtt (ausgestrichen: Klaus Seilers Witwe) verkauft Berchtold Knot und Klaus Bentz drei Morgen Acker ob Hugen Creutz um 49 Gulden; einen Gulden, den der Acker an Volmar Lemlins Witwe zinst, soll sie in Jahresfrist ledigen, wofür sie Verschiedenes verpfändet. (Heilbronn Privatvertragsbuch S.78).
[Moriz v.Rauch, wie oben, S.23 Regest 1005]

 •  1433 Volmar Lemlins unmündige Kinder.
[siehe oben Regest von 1404]

 •  1433 verkaufen die Kinder von Volmar Lemlin zu Wimpfen Anteile in Kirchhausen an den Deutschorden.
[Württ. Oberamtsbeschr., Oberamt Heilbronn, Stgt 1865, S.311. - GL]

 •  Wann? Volmar Lemblin zu Wimpfen empfängt Lehen zu Bacherheim.
[Nota in einer Urkunde von 1451, als der Sohn Volmar Lemlin der Elter mit den gleichen Lehen belehnt wird.]

 •  Die Tochter Cecilie (urkundlich 1456) vermutlich aus erster Ehe, vielleicht aber auch aus zweiter Ehe (HDL).

 •  Der Patrizier Hans Bernhard Volmars war Volmars Schwager, über den Patrizier Hans Erer.
[Albrecht Schaefer: Das Heilbronner Patriziat z.Zt. der Geschlechterherrschaft bis 1371. In: 21. Veröff. d. Hist. Vereins Heilbronn, 1954, S.157ff, hier S.171. - GL]

Zu den Kindern:
1434 verkauft Peter v.Thalheim ein Gut in Frankenbach an die Kinder seiner Schwester, Hans und Volmar Lämlin.
1438 verkaufen Peter v.Thalheim und die Brüder Volmar und Peter Lemlin als Vormünder der jungen Hans und Volmar Lemlin dieses Gut wieder.
Die hier genannten Personen ergeben folgendes Schema:


Wer ist der Vater der unmündiegn Brüder Hans und Volmar? Und wie ist die Verwandtschaft der Vormünder Volmar und Peter? Sie sind Halbgeschwister:

Der vor 1431 gestorbene Lemlin ist der Heilbronner Richter Volmar Lemlin, der etwa 1355 geboren wurde und vor 1384 die Anna v.Massenbach heiratete. Er hat 1412 einen gemeinsamen Besitz mit Raban v.Thalheim. Aus seiner ersten Ehe stammen die um oder vor 1400 geborenen Brüder Volmar und Peter, die 1438 zusammen mit Peter v.Thalheim als Vormünder genannt sind, während die Mündel Hans und Volmar Lemlin aus einer in hohem Alter geschlossenen zweiten Ehe des Richters Volmar Lemlin stammen, die er mit Peter v.Thalheims Schwester schloss. Es gibt also zwei gleichnamige Halbbrüder namens Volmar Lemlin, die in vielen Urkunden als der alte und der junge Volmar Lemlin bezeichnet werden, und die 1456 zusammen mit ihrer Schwester Cecilia explizit als Geschwister genannt werden.

Regesten zu Elsa v.Thalheim:

 •  20.6.1456 Elsa v.Thalheim und ihr zweiter Mann Konrad v.Heinrieth.
[siehe Regest bei Volmar d.Ä.]


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