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Geschlechterbuch Hs233, angelegt um 1633
[Staatsarchiv Nürnberg, Bestand RSt.Nbg. Handschrift Nr.233]



Die Lemmel
Die Lemmel sind ein Bambergisch Geschlecht.
Seiz Lemmel hat gelebt Ao 1343. Fritz Lemlein Ao 1369.
Hannß Lemblein Ritter, Hannß von Wenckhaimbs Kinder Vormund, Ao 1369.
Werner Lemblein Ao 1408.

Von diesem Geschlecht haben sich vermutlich Hannß Lemmel und
sein Bruder Michael Lemmel, obgent. Hannßen Lembleins Sohn,
vielleicht der Bamberger Unruhe halber, gehn Nbg gesetzt.

Hannß Lemmel ist zu Nbg Burger worden Ao 1440 u. ist Ao 1447 in den Rath gewehlet worden,
u. hat demselben beygewohnet biß aufs Jahr 1475.
Ist Hauptmann über die Raißigen gewest, hat einen innigen hinder ihm gelaßen, der ist mannbar u. ledig gestorben.

Michael Lemmel hat auch einen Sohn gehabt, Michael gut, der hat noch gelebt 1490.
Hat eine Im Hoff zur Ehe gehabt, Aber auch kein Erbe verlassen, u. ist der Letzte gewest, so zu Nbg gewohnt.

Dann Ihnen noch etliche zu Bamberg geblieben u. sollen Ihre Nachkommen
noch eines Theils under dem Adel in gutem Ansehen sein.

Deren etliche daz Lamb in einem schwarzen Schildt geführt.
Ihr Gedechtnis ist zu Bamberg in Unser Frauen Pfarrkirche, alda ein Schildt oder drey hangen.
Wie auch im Prediger Closter daselbst ein Schildt oder drey, u. ein Tafel darbey.

In (...?), wenn der Schildt allein stehet,
kann er nicht wol von der Loffelholz alt Wappen underschieden werden:
doch ist die Underscheidt, daz dieses Geschlechtes Lamb auf Bergen stehet, der Löffelholz aber nicht.

Zu Onolzbach in St. Gregori Kirch hangt ein Schildt, eines mit Namen Peter Lemblein,
der gestorben Ao 1445. Ist gleichwol der Helm Deck schwarz u. weiß.

Zu Bamberg in St. Martins Kirch hang auch ein Schildt der Lämblein, mit der Jahrzahl 1436 u. 1459.

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Der Inhalt ist großenteils von früheren Geschlechterbüchern abgeschrieben, insbesondere von Hs.257.
Aber es gibt auch einiges Neue. Eine Urkunde des Ritters Hans Lemplein mit den
Kindern Wenkheim gibt es wirklich, aber sie ist von 1396 und nicht von 1369. Der Ritter hat freilich
nichts mit den Lemlein/Lemmel zu tun.

Wesentlich in dieser Chronik sind die Nachrichten über die Lemmelschen Totenschilde,
die offenbar noch existierten, als die Chronik geschrieben wurde.
Dass der Schild "schwarz" war, mag ein damals sichtbares Zeichen der Alterung sein.
(HDL)