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Laura Lemmel 63 – ∞ Frost, Schriftstellerin in Bonn


ihr Taufname: Bertha Laura Franziska

Eltern: L-38/s Carl Lemmel 2, Schu-38/e Marie Schumann U001

* 8.11.1851 in Bartenstein, † 4.12.1924 in Dortmund

1869 Hauslehrerin. 1874-82 in Bartenstein. Nach dem frühen Tod ihres Mannes Schriftstellerin in Bonn. Sie schrieb für Frauen. "Johanna Schopenhauer. Ein Frauenleben."

∞ 12.12.1873 in Bartenstein mit Hermann Frost 145 (Taufname: Johann Karl Hermann)

* 6.4.1838 in Königsberg, † 4.2.1885 in Bartenstein

1873 Kreisrichter, dann Landgerichtsrat in Bartenstein.

seine Eltern: Karl Benjamin Frost 146, * 28.11.1800 in Lamgarben Kreis Rastenburg, † 13.1.1870 in Königsberg/Pr.
Sohn des Organisten Gottfried Frost ∞ mit Anna Louise (S/L/Z)ierke. Fiskulats-Aktuar, Rechnungsrat. Siehe L-38/Fr; ∞ mit Johanna Auguste Constantia Rakowski 147, * 29.7.1813 in Labiau, † 14.12.1844 in Wischwill, Memelgeb.
Tochter von Johann Gottlieb Rakowski, lit.Pfr.in Labiau, ∞ mit Caroline Auguste Luels..

Kinder:

1. Walter Frost 148, * 20.10.1874 in Bartenstein, † 12.4.1936 in Riga, (sein Taufname: Carl Walter )
Dr.phil., o.ö.Professor der Philosophie an der Universität Riga. - Kinderlos.

∞ 5.4.1917 in Bonn mit Maria Mönckmeier 156

(* etwa ?1875)

Geschieden.

ihre Eltern: Georg Mönckmeier 349, (* etwa ?1840)
Oberlehrer in Göttingen.; ∞ mit ... Günther 350, (* etwa ?1845).

2. Reinhold Frost 149, * 5.9.1876 in Bartenstein, † ..10.1914 bei Ypern, (sein Taufname: Heinrich Reinhold )
Gefallen. Dr.iur., Regierungsassessor bei der Eisenbahn- Verwaltung in Köln, Leutnant der Reserve. - Unverheiratet.

3. Julius Frost, * 10.2.1879 - Professor in München, siehe L-40/t

4. Marie Frost, * 20.12.1882 - ∞ Rindfleisch, in Dortmund, siehe L-40/te

Regesten:

→ siehe auch unter LauraFrost.html

[Alles laut Heinz Lemmel: Familie Lemmel aus Lötzen, Privatdruck 1937]

 •  4.6.1867 Konfirmation in Danzig St.Marien.
[Konfirmationsschein, Kopie von Lotte Quenzer 1988]

 •  Laura Lemmel, 1869 Hauslehrerin, befähigt für ein Lehramt bei einer über den Elementarunterricht hinausgehenden Schule.
[Regierungs-Amtsblatt Königsberg 1869 S.287, laut Mtlg Friedwald Moeller, Emserstr. 32 I, Wiesbaden. - Moeller: VFOW Sonderschrift 55 S.680. - Siehe auch StsA Göttingen, Nachlaß Moeller Bd.34]

→ Da ist sie erst 17 Jahre alt!

 •  Es wird hiermit bescheinigt, daß als alleinige Erben des am 4.Febr.1885 zu Bartenstein ohne Hinterlassung einer letztwilligen Verfügung verstorbenen Landgerichts Raths Hermann Frost, welcher mit seiner hinterbliebenen Wittwe Laura Frost geb.Lemmel in erster Ehe und in Gütergemeinschaft gelebt hat, seine in dieser Ehe erzeugten Kinder, nämlich
1. Carl Walter, geb.am 20.Okt.1874,
2. Heinrich Reinhold, geb.am 5.Sept.1876,
3. Paul Julius, geb.am 10.2.1879,
4. Marie Auguste, geb.am 20.Dez.1882,
bevormundet durch die verwittwete Frau Landgerichtsrath Laura Frost geb.Lemmel als Vormünderin und von General Landschafts Syndikus Wilhelm Stoermer als Gegenvormund, vorschriftmäßig legitimiert sind.
[Amtsgericht Königsberg 1889, Kopie von Lotte Quenzer 1988]

→ Bei Heinz Lemmel abweichend: † 3. 2.1885, * 5.6. 1876.

 •  Frost geb. Lemmel (ohne Vorname), Landgerichtsrats-Witwe, 1888 in Königsberg, Ziegelstraße 18,19.
[Internet 2012, Adressbuch Königsberg 1888]

 •  1911 Laura Frost geb. Lemmel in Bonn am Rhein, verwitwete Landgerichtsrat.
[Todesanzeige der Mutter Marie Lemmel geb. von Schumann]

 •  Vor der Ehe Hauslehrerin. Nach dem frühen Tod des Mannes Schriftstellerin. Nach Meinung ihrer Brüder, insbesondere des als Familienoberhaupt fungierenden Paul Lemmel, war die Tätigkeit als Schriftstellerin für sie sehr unpassend; sie hätte den für eine Frau passenden Lehrerinnenberuf wieder aufnehmen sollen.

 •  In einer Königsberger Zeitung (wohl in der "Hartungschen Zeitung") richtete sie eine Ecke "Für die Frau" ein, mit Markthinweisen und ähnlichem. Das war damals eine aufsehenerregende Neuerung.

 •  U.a. schrieb sie eine Biografie über Johanna Schopenhauer, die Mutter des Philosophen; 2.Auflage 1923, 3.Auflage 1924.

 •  Eine Zusammenstellung ihrer Werke siehe separate Blätter.
[Heinz Lemmel, 1983]

 •  Wohl ihr letztes Buch, ein Buch des guten Benehmens: "Zu Hause und in der Gemeinschaft; Takt, guter Ton, Lebensart und Sitte". Heinz Lemmel hatte ein Exemplar dieses Buches, zu dem er schreibt: "Motto: Sitten ändern sich, Sittlichkeit nicht." Das Buch hatte eine Widmung mit einem Gedicht: "Der treu sorgenden Menschenfreundin Anna Ostendorff, Wernigerode a.H., in Freundschaft zugeeignet. Wernigerode, Mühlental. Rings der blühenden Linden Duft,/ drüber die stärkende Bergesluft,/ und inmitten ein gastliches Haus,/ wo viel Fremde gehn ein und aus;/ Wohl einem jeden, dem es beschieden,/ auszuruhen in seinem Frieden!"
[Brief Heinz Lemmel an Erich Lemmel]

 •  4.12.1924 stirbt in Dortmund die Witwe des Landgerichtsrats Hermann Frost, Laura geborene Lemmel, 73 Jahre alt, wohnhaft in Dortmund, Südwall 29, geboren zu Bartenstein Kreis Friedland.
[Sterbeurkunde Standesamt Dortmund, ausgestellt 1935, Fotokopie von Lotte Quenzer 1988]

 •  1924 Nachruf


# [nicht notiert aus welcher Zeitung]

 •  Werke von Laura Frost:

 •  Der Dom zu Königsberg. Ein Denkmal der geschichtlichen Entwicklung Altpreußens. 1901. Selbstverlag, Hartungsche Druckerei. Vorwort von Dompfarrer Dr. Eugen Borgius. - Dann Verlag von Bern.Teichert 1907, 97 S. (Vorhanden Univ.Bibl. Göttingen).

 •  Aus unseren vier Wänden, ein Buch für Mütter. 1904. Verlag C.A. Schwetschke & Sohn, Berlin. 195 Seiten. - Teil I und II. 2.Auflage 1911. B.G. Teubner Leipzig.

 •  Johanna Schopenhauer. Ein Frauenleben aus der klassischen Zeit. 1905. - 2.Auflage 1923, 3.Auflage 1924.

 •  Die Persönlichkeit Friedrich Nietzsches. 1906. Selbstverlag, Hartungsche Druckerei.

 •  Über den Tag hinaus. 6 Novellen. 1906. - C.A. Schwetschke & Sohn, Berlin. 1907. Enthält nur die ersten drei Novellen, 110 Seiten. Broschiert oder gebunden. - 2.Auflage (wann?) im B.Behrs Verlag Berlin-Steglitz.

 •  Von der Mutterliebe. Und andere Aufsätze. 1907. Verlag C.A. Schetschke & Sohn, Berlin. - 2.Auflage (wann?) im B.Behrs Verlag Berlin-Steglitz.

 •  Ostpreußische Leute: Gustav Friedrich Dinter. 1907. Verlag C. Sterzel's Buchhandlung (Gebr. Reimer), Gumbinnen.

 •  Über den Verkehr mit erwachsenen Kindern. 1909. Trowitzsch & Sohn, Berlin. Geheftet oder Leinen. 188 Seiten.

 •  Erweckungen. Roman. 1909. Verlag Leonhard Simson Nachf., Berlin.

 •  Herausgeberin der Anthologie: Sorget euch nicht. 1910.

 •  Im Wechsel des Lebens. Roman. 1911.

 •  Zu Hause und in der Gesellschaft. Takt, guter Ton, Lebensart und Sitte. 1917. Union, Deutsche Verlagsgesellschaft Stuttgart.

 •  Macht die Kinder froh! Ein Wort für deutsche Mütter. 1922.

Regesten zu Hermann Frost:

 •  6.4.1838 wird Johann Carl Hermann Frost als ehelicher Sohn des Stempelfiskulats Aktuars Herrn Carl Benjamin Frost und der Johanne Auguste Constantie geborne Rakowski in Königsberg geboren und in Neuroßgarten getauft.
[Taufschein 1881, vom Landgericht Bartenstein 1885 beglaubigte Abschrift, Kopie von Lotte Quenzer 1988]

→ Bei Heinz Lemmel Geburtsort Bartenstein unrichtig.

 •  1873 Kreisrichter.

 •  4.2.1885 stirbt der Landgerichtsrat Hermann Frost, evgl., 46 Jahre 10 Monate alt, in Bartenstein an Gehirnschlag und wird auf dem Neuen Kirchhof beerdigt.
[Totenschein ev.Stadtkirche Bartenstein 1935, Kopie von Lotte Quenzer 1988]

Regesten zu Johanna Auguste Constantia Rakowski:

 •  29.7.1813 wird in Labiau Johanna Augusta Constantia Rakowski als Tochter von Johann Gottlieb Rakowski, lit.Pfr.in Labiau und Caroline Auguste Luels, beide ev., geboren. Paten sind: Frau Gräfin Ranzau, Herr Amtsrat Bolz und Frau, Petrusch, Frau Hofmann, Herr Klokow, Frau Rektorin Rakowski.
[Tauschein Labiau 1935, Kopie von Lotte Quenzer 1988]

 •  14.12.1844 stirbt in Wischwill Johanne Auguste Constantia geb. Rakowski, Ehefrau des Haupt-Zollamts Rendanten Carl Benjamin Frost, im Alter von 31 Jahren.
[Totenschein Wischwill 1935, Kopie von Lotte Quenzer 1988]

Regesten zu Reinhold Frost:

 •  Mitglied des Korps Littuania in Königsberg.

 •  Heldentod Gedenktafel "dulce et decorum est pro patria mori".
[Korpstafel, pdf, Internet]


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