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Hans Lemmel
Forstprofessor in Eberswalde und Hann.Münden/Göttingen
HANS LEMMEL
Geb. 22.3.1889 in Klanzig, Kr. Schivelbein, gest. 10.3.1975 in Hann.
Münden
Akad. Grad: Professor Dr.
Der Sohn eines preußischen Forstmeisters legte 1908 sein Abitur
in Rinteln in
Niedersachsen ab. Anschließend studierte er Forstwissenschaft in
Eberswalde
Rechts- und Staatswissenschaft in Berlin und Breslau. 1922 promovierte
er
bei Zwiedineck-Südenhorst zum Thema „Das Problem der
volkswirtschaftlichen
Produktivität und seine Stellung in der Staatsforstwirtschaft.
Zwischen 1914 und
1918 war Lemmel im Kriegseinsatz. Nach Kriegsende leitete er für
kurze Zeit
ein Forstamt in der Tucheler Heide, darüber hinaus war Lemmel in
der
Regierungsforstabteilung Breslau tätig. Seine
Rektoratsassistentenzeit
absolvierte er in Eberswalde. Dort hatte er ab 1923 einen Lehrauftrag
für
Forstpolitik, Waldwertrechnung und forstliche Statik, ab 1924 auch
für
Forstverwaltung und Forstgeschichte. 1924 habilitierte er sich in
Eberswalde für
die forstökonomischen Fächer (Thema: „Sozialisierung in der
Forstwirtschaft“).
1925 wurde Lemmel Mitglied im Reichsforstwirtschaftsrat, 1925
außerordentlicher Professor, 1926 ordentlicher Professor.
Fruchtbare
wissenschaftliche Jahre folgten für Lemmel bis zum Ausbruch des
Krieges, als
Rektor zwischen 1931 und 1937 und als Prorektor in Eberswalde zwischen
1931 und 1937. Von 1939 bis 1945 leistete er Kriegsdienst und war
anschließend in Gefangenschaft. Ab 1946 lehrte er an der
Forstlichen Fakultät
in Hann. Münden (Lehrstuhl für Forstpolitik und forstliche
Betriebswirtschaftslehre, Forstverwaltungslehre). Von 1948 bis 1950 war
er
Dekan der forstlichen Fakultät in Hann. Münden. 1957
emeritierte Lemmel.
Seine wissenschaftliche Arbeit war geprägt durch seine besonderen
theoretischen Neigungen und Fähigkeiten. Zu zahlreichen bedeutenden
forstlichen Veröffentlichungen gehörte auch die
wissenschaftlich begründete
Widerlegung der Bodenreinertragslehre. Lemmel war Mitbegründer der
forstlichen Vermögens- und Erfolgsrechnung und beschäftigte
sich eingehend
mit der Holzmarktpolitik. Er betreute viele Ehrenämter und war
außerdem
Mitherausgeber der Allgemeinen Forst- und Jagdzeitung.
[Internet 2010: Biografische Informationen zu bedeutenden Forstleuten.
(Die näheren Angaben stammen überwiegend aus: "Forstliche
Biographie vom
14. Jahrhundert bis zur Gegenwart", Band 1, K. MANTEL und J. PACHER,
Schaper Verlag, Hannover 1976.) ]
• Lebenslauf:
Bis 1908 Forstamt Obernkirchen in der Grafschaft Schaumburg, Gymnasium und 1908 Abitur in Rinteln.
Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Berlin und Breslau.
Erster Weltkrieg mit Auszeichnungen, dann Reserveoffizier.
1919 Assistent an der Forstakademie Eberswalde.
1920 Hilfsarbeiter bei der Regierung in Breslau.
1921 Assistent, 1922 Promotion zum Dr.oec.publ. an der Universität München.
1922 im preußischen Staatsforstdienst.
Seit 1922 an der Forstlichen Hochschule Eberswalde: 1922/1923
Rektoratsassistent; 1923 Lehrbeauftragter für Forstpolitik,
Waldwertrechnung und forstliche Statik; 1924 habil., Dozent; 1925
außerordentlicher Professor; 1926-1947 ordentlicher Professor auf dem
Lehrstuhl für Forstpolitik und Forstgeschichte, dem dank seiner
Bemühungen auch die neu eingerichtete Forstliche
Betriebswirtschaftslehre angegliedert wurde; 1927 und 1931 Rektor.
Wohnung bis 1947 in Eberswalde, Brunnenstraße 27.
Zweiter Weltkrieg, Kriegsgefangenschaft.
Ab 1947 ordentlicher Professor an der Forstlichen Hochschule in
Hannoversch Münden, die dann zur Universität Göttingen kam. 1957
emeritiert.
Wohnung bis zu seinem Tod in 351 Münden, Im kleinen Feld 2 a. Die
letzten 4 Jahre schwer Alzheimer-krank, versorgt von seiner Frau Mira.
Dissertation
Hans Lemmel, Staatswirtschaftliche Fakultät
München, Dissertation 7.2.1922: "Das Problem der volkswirtschaftlichen
Produktivität und seine Stellung in der Staatsforstwirtschaft, publ.
München 1924.
[L.Resch, L.Buzas: Verz. d. Doktoren und Dissertationen der Univ. Ingolstadt-Landshut-München 1472-1970, München 1975]
Hans Lemmel, Professor und Rektor: Jahresbericht der Forstlichen
Hochschule Ebrswalde für das Jahr 1927/1928. Eberswalde,
C.Müller, 1928. [Jahresbericht der ... dt. ... Univ...Schriften]
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Begründer der forstlichen Betriebswirtschaftslehre.
Buchveröffentlichungen u.a.:
• Die Organismusidee in Möllers Dauerwaldgedanken, Berlin 1939, 192 S.
• Forstliche Holzmarktpolitik, 1956. Sauerländer, Frankfurt/M, 125 S.
• Forstliche Vermögens- und Erfolgsrechnung, 1956. Sauerländer, Frankfurt/M, 74 S.
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Kürschners Deutscher
Gelehrtenkalender 1970
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Seine vier Kinder Dieter
(Filmregisseur), Hartmann (Forstmeister),
Renate (mit dem Forstmeister
Christoph Jahn verheiratet) und Lieselotte
(Dolmetscherin) verfassten ein
Gedenkblatt zu seinem 100. Geburtstag.
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1933 war Prof. Hans Lemmel (Eberswalde) einer von
unzähligen Universitätsprofessoren, die ein Bekenntnis zu
Adolf Hitler und zum nationalsozialistischen Staat unterzeichneten.
[Internet 2015].
Erich Stockhorst: Wer war
was im 3.Reich