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Der Lemmel-Stamm aus Markersdorf bei Chemnitz  1575-2000
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Der Lemmel-Stamm aus Markersdorf bei Chemnitz  1575-2000

Die Fassung dieser Stammfolge von Feb.1982 hatte in der Leipziger Zentralstelle die Nummer A 22598/Ma.

Stammvater der vorliegenden Stammfolge ist Jakob Lemmel, der 1603 ein Bauerngut in Markersdorf erheiratet und der 1635 als "Richter zu Marckersdorff" stirbt. Seine Nachkommen bis zur Gegenwart sind in dieser Stammfolge zusammengestellt. Zu den Vorfahren von Jakob Lemmel siehe die Lemmel-Stämme "Stelzendorf" und "Chemnitz". Von den Nachkommen wurde ein Teil in einer separaten Stammfolge zusammengefasst, siehe Stamm "Eschefeld".

Die Regesten zu dieser Stammfolge beruhen auf Kirchenbuchforschungen von Rolf Windisch, ergänzt durch Mitteilungen von etlichen Familienangehörigen und Familienforschern. Die älteren Generationen dieser Stammfolge finden sich schon in den Veröffentlichungen von Herbert E. Lemmel, wo jedoch einige genealogische Zuordnungen korrigiert werden mussten. Allen, die zu dieser Stammfolge beigetragen haben, sei herzlich gedankt.

In Markersdorf gab es schon kurz nach 1500 einen Besitz der Chemnitzer Kaufmannsfamilie Lemmel, die 1427 aus Bamberg nach Chemnitz gekommen war. 1531 kaufte Valten Lemmel hier von seinem Bruder Dietrich ein Bauerngut, das vermutlich schon seit geraumer Zeit in dessen Besitz gewesen war. Aber schon 1547 scheint dieses Gut nicht mehr in Lemmel-Besitz gewesen zu sein (vergl. Lemmel-Stamm "Chemnitz" unter C-29/f.).

1603 heiratete Jacob Lemmel aus dem angrenzenden Stelzendorf nach Markersdorf, wo er den Besitz seines Schwiegervaters Valten Uhlich übernahm. Es war ein stattliches Bauerngut im Wert von 1000 Gulden, und es war wohl aufgrund dieses Besitzes, dass Jacob Lemmel dann auch das Markersdorfer Richteramt innehatte. In Markersdorf lebten dann vier Lemmel-Generationen als Bauern. Die weiteren Nachkommen lebten im Kirchspiel Neukirchen und in der Umgegend vorwiegend als Schneider und Strumpfwirker.

Außer dem Markersdorfer Lemmel-Stamm leben in dieser Gegend etliche weitere Lemmel-Stämme (siehe die Übersicht unter dem Stichwort "Neukirchen"), die alle von den Chemnitzer Lemmeln des 15. Jahrhunderts abstammen.

Die ursprüngliche Schreibweise des Namens Lemmel wandelt sich im Stamm Markersdorf nach 1800 mehr und mehr um in Lämmel.

Carl Lämmel aus dem Stamm Markersdorf gründete um 1850 in Schönau (später nach Chemnitz eingemeindet) eine Wäschefabrik, die auch als Kattunfabrik oder Trikotagenfabrik bezeichnet wird und durch fünf Generationen im Besitz der Familie blieb. Nach 1945 wurde die Fabrik nach Stade an der Niederelbe ausgelagert, wo sie noch um 1975 unter dem Namen Lämmel existierte, dann aber veräußert wurde.

Die Fabrik brachte bescheidenen Wohlstand, so dass der Fabrikant Hermann Max Lämmel, der 1940 starb, der Chemnitzer Lutherkirche ein schönes Abendmahlsgerät stiftete, das noch heute in Benützung ist. Es besteht aus einer Kanne, einem Kelch und zwei Leuchtern.

Von der zeitweise recht zahlreichen Markersdorfer Lämmel-Familie gab es in vielen Zweigen schließlich nur Töchter, so dass die Familie im Mannesstamm nur noch in wenigen Zweigen fortbesteht. Jedoch ist von etlichen Familienangehörigen der Verbleib bisher unbekannt, so dass vielleicht noch weitere Lämmel-Linien auftauchen werden, die zum Stamm Markersdorf gehören.



Wien, Februar 1982, ergänzt September 1991 und Jan.1999

                                        Dr. Hans-Dietrich Lemmel

Einige Urkunden

1835 Trauung


1895 erhalten der Cartonfabrikant Karl Heinrich Lämmel und seine Frau vom ev.-luth. Landesconsistorium eine Ehrenbibel.


1835 Trauung Lämmel-Rudolph (leider sehr verblasst)


1897 Tod


1903 Tod


1908 Tod


1721-1751 Zöblitz