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zum "Familienblatt" von Moritz Lämmel
Moritz Lämmel (*1822) und sein Sohn Martin Lämmel,
Kupferstecher in Leipzig
.
von H.D.Lemmel 1998, erg.2019
Carl Moritz Lämmel *30.4.1822 in Leipzig.
Martin Moritz Lämmel *16.9.1849 in Kulkwitz bei Leipzig.
Moritz Lämmel, geboren 1822 in Leipzig, besuchte ab 1844 die
Akademie der Bildenden Künste in München, mit den
Fächern Kupferstecherei und Druckgrafik. Er lebte dann als
Kupferstecher in Kulkwitz bei Leipzig. Es gibt eine Reihe von
Porträts berühmter Persönlichkeiten, die von Moritz
Lämmel in Stahl oder Kupfer gestochen wurden. In der Wiener Porträtsammlung der
Österreichischen
Nationalbibliothek befinden sich Lämmelsche
Porträtstiche von Johann Wolfgang Göthe
(in dieser Schreibweise), Ludwig van Beethoven, Friedrich Hölderlin,
Robert Schumann, und etlichen anderen Persönlichkeiten. Ein
Arthur-Schopenhauer-Porträt "nach einem Stich von Moritz
Lämmel" befand sich im alten Brockhaus-Lexikon. Dazu teilte mir der
Brockhaus-Verlag mit, dass das ganze Brockhaus-Archiv im Bombenkrieg
unterging, so dass der Verlag mir nichts über das originale
Schopenhauer-Bildnis mitteilen konnte.
Sein Sohn Martin Lämmel, der 1849 in Kulkwitz bei Leipzig geboren
wurde, folgte seinem Vater als Kupferstecher. Er betätigte sich
auch als Kunstmaler und Grafiker und eröffnete ein
Papiergeschäft in Leipzig in der Wächterstraße
(später G.Dimitroffstr.), das noch sein Sohn Arthur (der um 1970
starb) innehatte. Von ihm gibt es einen Stich mit dem Porträt der
Schauspielerin Friederike Caroline Neuber (*1697, †1760), der auf etwa
1870 datiert wird. Später entwarf er "Reformspielkarten",
über die 1988 ein Aufsatz im "Neuen Deutschland" berichtete.
1909 verfasste er in geringer Auflage ein Buch über seinen Vater:
"Karl Moritz Lämmel - Seine Arbeit und sein Leben beschrieben von
seinem Sohne M. Martin Lämmel" mit 26 Blatt Zeichnungen
überwiegend in Bleistift (davon 2 Blatt in Tusche bzw Kreide) und
141 Blatt Stiche teils nach verschiedenen Künstlern, meist
Stahlstiche und einige Kupferstiche. 2009 wurde dieses Werk im Internet
um einen Schätzpreis von 1500 Euro angeboten.
In der Porträtsammlung der Österreichischen
Nationalbibliothek gibt es folgende Porträt-Stahlstiche von Moritz
Lämmel: Eduard v.Bauernfeld; Ludwig van Beethoven; Johann Ludwig
Deinhardstein; Franz Freiherr v.Gaudy; Johann Wolfgang v.Göthe;
Friedrich Hölderlin; Louis Köhler; Ludwig Philipp König
von Frankreich; Luise Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz; Giacomo
Meyerbeer; Friederike Caroline Neuber; Henry Hugh Pierson; Juliane
Podmaniczky; Arthur Schopenhauer; Robert Schumann; Ignac Florus Stacek;
Stephan Erzherzog von Österreich; Torquato Tasso; Ferencz Toldy;
Heinrich Zschocke. Die Stiche sind teilweise mit "M. Lämmel"
signiert, was sich auch auf den Sohn Martin beziehen könnte. So
wird der Stich "Friederike Caroline Neuber" in einem rororo-Buch dem
Martin Lämmel zugeschrieben, was richtig sein dürfte, weil
dieser Stich einen anderen Stil aufweist. Auch der Stahlstich des
Porträts von Giacomo Meyerbeer, der 2005 im Stadtgeschichtlichen
Museum Leipzig in einer Richard-Wagner-Ausstellung gezeigt wurde, war
hier dem Martin Lämmel "um 1850" zugeschrieben.
Das Beethoven-Haus in Bonn besitzt ein Gruppenporträt von
M.Lämmel (Stich "nach eigener Zeichnung") mit Wilhelm von
Kaulbach, Ludwig van Beethoven und Christian Daniel Rauch.
[Internet 2008]
Von Leopold Mozart sind außer einigen Gruppenbildern zwei
Bildnisse bekannt: eines von G.Richter 1756, sowie das nach dem
Familienbilde im Salzburger Mozarteum gezeichnete und von M.Lämmel
gestochene Bildnis. Letzteres ist abgedruckt im 2.Teil der 1.Auflage
von Otto Jahn's Buch "Mozart".
[Internet 2008]
Moritz Lämmel besaß ein Patent auf eine Apparatur für
Mehrfarbendruck auf Papier, die noch heute in USA im Nationalmuseum
für Amerikanische Geschichte in Washington vorhanden ist.
[Elizabeth
M. Harris: Patent Models in the Graphic Arts Collection, The National
Museum of American History, Smithsonian Institution, Washington, 1997.
- Internet 2007]
Moritz Lämmel zeichnete seine älteren Brüder. [Internet
2021 "Buchprojekt1". Die Blätter wurden angeboten für je 99,-
Euro. - Hier wurde Johann Wilhelm Lämmel irrtümlich als
"Onkel" des Künstlers genannt.]
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Porträts von K.Moritz Lämmel: Friedrich Eduard Laemmel, Musiker (*1819) und Johann Wilhelm Lämmel (*1805).
»Der Bohnenkönig.«
Stahlstich von M.Lämmel nach
dem Gemälde von Jacob Jordaens um 1850. 14×18,5 cm.
Darstellung des am Abend des 6.
Januars gefeierten Bohnenfestes.
Der »Bohnenkönig«, seine Königin und der Hofstaat
sind zu einem
ausgelassenen Trinkfest um eine Tafel versammelt.

[Internet 2010, von Antiquariat
Wenner angeboten]
[Schopenhauer: Kopie durch Frau Renate Laemmel, Graz, 1981]
[Internet
2012, www.europeana.eu: "Giacomo Meyerbeer, Lithografie von M.Lemmel,
Leipzig", Jüdisches Museum London]

M. Lämmel (Stich um 1860 nach
eigener Zeichnung):
Gruppenporträt mit Wilhelm von Kaulbach, Ludwig van Beethoven,
Christian Daniel Rauch.
Copyright Beethoven-Haus Bonn, B 2342.
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Heribert Rau (Pfarrer, *1813 Frankfurt/M), Stahlstich nach einer
Photogrphi von M.Lämmel, Leipzig. [Internet 2021 "Buchprojekt1",
Blatt angeboten für 36,- Euro.]
[Aus dem Buch von Petra Oelker: Die
Neuberin.
rororo Taschenbuch 23740, 2004, Seite
89.
– Hinweis von S. u. K. Fröhlich
Wien, 2007]
M.Lämmel, Stahlstich, Maria v.Oranien-Nassau.
[2016 bei ebay für 100,- Euro angeboten]
M.Lämmel, Stahlstich, Generalfeldmarschall Graf v.Wrangel
[2018 bei ebay für 45,- Euro angeboten]

[Spielkarte: "Neues Deutschland"
31.12.1988]

Aus einem Buch von Louise
Vörkelius: Polterabendscherze für
Kinder oder poetische Sammlung von
Glückwünschen, die an Polterabenden in passendem Kostüme
von Kindern
gesprochen werden können. Leipzig, Baumgärtner 1850. Mit 5
kolorierten Stahlstichen von
Martin Laemmel.
[Internet 2010, im Antiquariat
Wenner angeboten]
> Martin Laemmel
dürfte hier irrtümlich statt Moritz
Lämmel stehen. (HDL)


"Der Corrector in der
Thurmstube. Nach einem Ölgemälde
auf Holz gezeichnet von Martin Lämmel"
Daneben seine Signatur.
[Die Gartenlaube, 1882, Seite 269. -
Wikimedia Common, Interenet
2011]
Martin Lämmel: Jesus-Kind mit Lamm und Kreuz. [aus einer Auktion Internet 2018]
1879 Illustrationen von "M.Laemmel"
und anderen im "Reisewerk" über die Loango-Expedition ausgesandt
von der Dt.Ges. zur Erforschung Äquatorial-Afrikas 1873-1876,
veröff. 1879 bei P.Frohberg, Leipzig. [Internet]
1881/1882 zwei Illustrationen von Martin _Lammel aus der "Garenlaube"

Die Gartenlaube (1881) b 713.jpg Deutsche Abtheilung der ersten elektrischen Weltausstellung in Paris
Nach einer Skizze von Ernst Hinkefuß auf Holz übertragen von Martin Lämmel.(S)

Die Gartenlaube (1882) b 45. Zur Erinnerung an die erste Aufführung von Schiller’s „Räubern“. (13. Januar 1782.)
Nach einer Skizze von E. Hilpert auf Holz gezeichnet von M. Lämmel (S)
[wikisource.org]