Munm-23/e zur Stammtafel Munm Munm-23/e

Conrad Münzmeister N882 – Schöffe, Schultheiß in Bamberg


Vater: Munm-22/e Gunther Münzmeister Nb11

(* etwa ?1310), † nach 1389

Ohne Vorname bei Ulman Stromer als Schwiegersohn von Konrad Esler, dem guten Richter, erwähnt. Um 1355 Schöffe, 1363-1389 Schultheiß in Bamberg.

∞ mit (Tochter) Esler N747

(* etwa ?1310)

ihre Eltern: Konrad Esler N617, (* etwa ?1255) (Bamberg), † nach 1328 in Nürnberg
1276 Bürger in Bamberg. 1287-1319 in Nürnberg. 1290-1316 Reichs-Schultheiß in Nürnberg mit dem Beinamen "der gute Richter". 1328 Stifter des Elis-Spitals in Bamberg Siehe Eslr-22/b; ∞ mit Anna Pfinzing N618, (* etwa ?1280) in Nürnberg
lebt noch 1333 Siehe Pfin-23/k.

Kinder:

vielleicht:

1. Conrad, (* etwa ?1335) - , siehe Munm-24/e

vielleicht:

2. Alheid Münzmeister n154, (* etwa ?1335), † vor 1406
1373, 1384: Cunrad Lemlin/Lemmlein und Alheid seine eheliche Wirtin. 1398 Alheid Lemter als Witwe.

∞ (etwa ?1355) mit Conrad Lemlein n153

(* etwa ?1325), † vor 1398

In Bamberg: 1371 Schöffe, 1373 "Lodener", 1373,1384 Hausbe- sitz zusammen mit seiner Frau Alheid (1398 Witwe). 1400 Be- lehnung und 1406 Erbvertrag der Söhne ("lemlein filii"). Siehe B-24/c

seine Eltern: Cunrad Lemblin n176, (* etwa ?1290), † vor 1348
1331 "der lemblin" Schöffe in Bamberg; 1323/28 Cunr.Lemlein in Jochsheim und Pödeldorf, wo 1348 "die Lemlerinn" folgt; 1357 "der Lemlerin Haus" in Bamberg. Siehe B-23/c; ∞ (etwa ?1324) mit (Tochter) Braunwart n276, (* etwa ?1305)
Siehe Brw-23/k.

Regesten:

 •  Der Munczmaister von Babenberg (ohne Nennung des Vornamens) bei Ulman Stromer als Schwiegersohn von Konrad Esler erwähnt.

 •  Sein Vorname kann Cunrad sein. Es gibt folgende Vorkommen von Conrad Münzmeister:

1.)

 •  1353 Conrad Münzmeister bei dem Sand, Schöffe in Bamberg.

 •  1356 Conrad Münzmeister am Sand.

2.)

 •  1359 Cunrat Muntzmeister an der Prucken.

3.)

 •  1363-1368, 1378, 1386-1389: Conrad Münzmeister, Schultheiß in Bamberg.

[Arneth S.250]

→ Arneth sieht zwei verschiedene Personen, die durch den Zusatz "am Sand" oder "an der Prucken" von einander unterschieden sind. Dabei kann 3.) mit 1.) oder mit 2.) identisch sein.

→ Ich halte es für wahrscheinlicher, sie als eine einzige Person anzusehen, wenn man annimmt, dass Conrad zuerst am Sand lebte, dann an der Brücke. Die Zusätze "am Sand" und "an der Brücke" können der Unterscheidung von einer weiteren Person dienen: Conrad "Münzmeister von Coburg"! (HDL)

 •  Die Hausgenossen zur Zeit des Bischofs Ludwig von Meißen (1366-1374) sind: Heinrich Lisberger, Heinrich Nepf, Ditterich Gundloch, Conrad Haller, Conrad Münzmeister, Schultheiß, Carl Anshalm, ... Haller, Braunwart Sambach, Erhard Lisberger, Fritz Gundloch, Conrad Kuchenmeister, Georg Haller und Heinrich Franz.
[C.A.Schweitzer: Die Hausgenossen zu Bamberg, S.26]

Zu 1.):

 •  15.4.1356 Verkauf an Dechant St.Stefan. Zeugen: Herr Heinrich von Gich, Ritter, Schultheiß; Conrad Zolner an den Predigern; Hanns Eichennagel; Heinrich Toggler; Conrad Kuchenmeister; Brunwart Usmer an dem Markh; Walter Brunwart; Otto Clieber; Brunwalt Kammermeister; Franz Goldschmid;
→>Conrad Münzmeister am Sand; Fritz Zolner in der langen Gass; Brunwart Steinmez.

 •  7.8.1357 Verkauf an Chorherrn St.Stefan. Zeugen: Heinrich von Gich, Ritter, Schultheiß; Heinrich Kürschner; Conrad Münzmeister von Coburg; Conrad Zölner bei den Predigern; Hanns Eichennagel; Walter Brunwart; Otto Klieber; Franz Goltschmitt; Conrad Usmer; Hanns Raben; Conrad Hasfurter; Brunwart Ingram; Carl Anshalm.
[Copialbuch St.Stefan, 19.BHVB, 1856, S.50f]

→ Wenn die Zeugen dem Alter nach gereiht sind, dann ist Conrad M. am Sand 1356 eher jünger, während Conrad M. von Coburg 1357 eher älter ist! (HDL)

Zu 2.):

 •  12.6.1359: Cunrad Münzmeister, Bürger zu Babenberg, verkauft einen halben Zehend zu Kleinziegenfeld an das Bamberger Katharinenspital. Bürge war Heinrich Tockler.

 •  14.5.1362: Chunrad Münzmeister, Zeuge in einer Urkunde des Spitalmeisters des Bamberger Katharinenspitals wegen einem Zehend zu Groß- und Klein-Ziegenfeld.
[Archivdatenbank Stadtarchiv Bamberg]

→ Die Urkunde von 1359 ist wohl die, in der es laut Arneth heißt "Cunrat Munczmeister an der Prucken".

Zu 3.):

 •  22.6.1363: Conrad Münzmeister Schultheiß und die Schöpfen zu Bamberg verjehen, dass Jeut weiland Craft Kliebers des Fleischhackers sel. ehl. Wirtin bezeugt hat, dass ihr Wirt und sie dem Fritzen Schlapan ihres Wirts Eydam und Alheiden ihres Wirts Tochter von der vordern Frau abgekauft hätten ihr Wart und ihren Wahl auf Haus und Hofstatt zu Teuerstatt auf dem Steinweg zwischen Albrechts Herwarts und des Zankenfels Haus. ...
Zeugen: Heinrich Kürssner, Conrad Zeyrner, Conrad Zolner an den Predigern, Herdegen Toggler, Conrad Kuchenmeister, Braunwart Usemer am Marckh, Braunwart Kammermeister, Hanns Müffelger, Engel Engelhart, Fritz Eichennagel, Hanns Zolner in der langen Gasse, Fritz Ingram.
[Copialbuch St.Stefan, 19.BHVB 1856 S.57]

 •  Der Bamberger Schulheiß Conrad Münzmeister (1363-1368, 1373, 1378, 1386-1389).

 •  1365 in Nürnberg: Streit zwischen Conrad und Hans Waldstromer einerseits und Otto und Franz Forstmeister andererseits. Es gibt ein Schiedsgericht aus dem Bamberger Schultheißen Conrad Münzmeister, Ulrich Stromer zur güldenen Rose, Friedrich Krauter (an der Zistelgasse), Conrad Groß, Eberhard Vorchtel. Es wird (unter anderem) entschieden, dass bei den Waldstromern und den Forstmeistern jeweils nur einer das Amt verwesen soll.
[Scharr: Waldstromer 52.BHVB S.27]

 •  6.11.1366 Urkunde des Schultheißen Conrad Münzmeister und der Schöffen des Stadtgerichts: Hans Münzmeister von Coburg und seine eheliche Wirtin Gertrud veräußern an Hermann, Seelmesser im Dom, 24 Schilling Heller und 2 Fastnachtshennen auf Hermann Sampachs, des Stiebers Diener, Hause und Hofreit im Zinkenwerde zunächst bei Heinrich Storchs Haus, anderseits an des Oertleins Wirtin Haus, hinten an den Garten, der auch zu des Oertleins Hause gehört.
[HStA München, Urk. vom 6.11.1366; laut Paschke, 101.BHVB S.291]

→ Hermann Sampach verkauft das hier genannte Haus 1373 an Conrad Lemlein, siehe B-24/c.

 •  1366 Chunrat Muntzmeister, Schultheiß, ist Pfleger des Bamberger Katharinen-Spitals, zusammen mit Chunrat Hasfurter und Engel Engelhart. (Nachfolger: 1370-1373 Braun Sambach und Gunther Tockler.)
[W.F.Reddig: Bürgerspital und Bischofsstadt, Bamberg 1998, S.395]

 •  22.3.1378: Cunradt Muntzmeuster, Schultheiß...
[Archivdatenbank Bamberg]

 •  21.1.1389: Conrad Münzmeister, Schultheis, und die Bamberger Schöpfen ... Verkauf. Unter den Zeugen: Hanns Toggler in der Aue; Eberhard Löffelholz; Engelmar Klieber.
[Copialbuch St.Stephan. 19.Ber.d.hist.Vereins Bamberg]

 •  Conrad Lemlein ist mit Alheid verheiratet, geboren etwa 1335, die nach Nürnberger Genealogien eine Münzmeister sein soll. Zeitlich kann Conrad Münzmeister ihr Vater sein. Argumente, die dafür sprechen, dass er ihr Vater ist, sind in einem separaten Aufsatz erörtert. (HDL)

 •  Unter den Bamberger Schöffen:
1336-1367 Cunrad Münzmeister von Koburg (siehe Münm-23/r). 1360 Cunrad Munzmeister an der Prukken. 1366, 1386 Cunrad Müntzmeister, Schultheiß. 1384 Cunrat Muntzmeister der junge (wohl Sohn des Schultheißen).
[Schuberth]

Regesten zu (Tochter) Esler:

 •  Vorname urkundlich nicht bekannt. Bei Herbert E. Lemmel wurde ihr Vorname einmal als Agnes angegeben. (Quelle?)

Regesten zu Alheid Münzmeister:

 •  Ihr Vorname Alheid ist 1373 und 1398 urkundlich.
[siehe Regesten bei Conrad Lemlein]

 •  In Nürnberger Geschlechterbüchern ist eine "Münzmeisterin von Bamberg" als Mutter des Bamberger Hans Lemlein (und Großmutter des Nürnberger Bürgermeisters Hans Lemlein) angegeben, jedoch ohne Angabe des Vornamens.
[Staatsarchiv Nürnberg Hs 211 ("Hallerbuch"), angelegt 1533-1536.]
[GNM Nürnberg Hs 1837.]

→ In beiden Geschlechterbüchern ist freilich der Vorname des Mannes der Münzmeisterin mit Hans (statt richtig: Conrad) falsch angegeben. Auch daß dieser Hans Lemmel laut Geschlechterbuch "anno viii" (also 1408) gestorben sei, ist nicht richtig; aber ungefähr um diese Zeit, nämlich 1406, fand die Erbverhandlung der Erben der Alheid statt.

→ Eine nahe Verwandtschaft Münzmeister-Lemlein wird auch dadurch wahrscheinlich, dass das Dekanat von St.Stefan in Bamberg vor 1427 von Heinrich Münzmeister auf (seinen Neffen?!) Conrad Lemlein übergeht.

→ Ihre Eltern sind nicht bekannt. Ulman Stromer, der von 1329 bis 1407 lebte, schrieb in einem "Büchel" Daten über seine Familie und Verwandtschaft auf. Darin sind erwähnt: ein Munczmaister von Babenberg und seine Frau, die eine Tochter von Konrad Esler ("dem guten Richter") war. Altersmäßig können diese beiden die Eltern von Alheid ∞ Lemlein sein. Einen Beweis gibt es nicht. (HDL)
[vergl. Herbert E. Lemmel, "Miszellen", Bl.f.fränk.Fk. 9 (1968) S.282ff]

→ Hierfür spricht folgendes Argument:
1330 stiftet der Bamberger Bürger Conrad Eseler das alte Spital "am Sand". Unmittelbar daneben liegt ein Lemlein-Besitz, der an Alheid (Münzmeister)s Sohn Peter kommt und den dieser 1406 (nach Alheids Tod) verpfändet. [Paschke: "Der mittlere Sand" 1957, siehe bei Peter Lemlein.] Das Spital und der Lemlein-Besitz "am Sand" können also aus einem früheren, beides umfassenden Esler-Besitz stammen. (HDL)


2015 5 9