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Hans v.Parsberg Nc06 – "Ritter Hans" zu Parsberg u. Neuburg


Eltern: Pars-24/e Hans v.Parsberg Nc12, Margarete v.Aichberg Nc15

(* etwa ?1385), † 1469

urkundlich ab 1412. - "Ritter Hans von Parsberg". Besitzer der Herrschaften Neustadt, Störnstein, Schönkirch; hier bestellte er Pfleger, darunter Albrecht Lemmel.

∞ 1410 mit Ameley Guldenzenger No62

(* etwa ?1365)

Durch sie kommt Störnstein von Pflug an Parsberg. Siehe Pars-25/Gu

ihr Vater: Hans Guldenzenger No64, (* etwa ?1330)
Siehe Pars-24/Gu

sie ∞1) (etwa ?1385) mit Hintzig Pflug No66

(* etwa ?1355)

Störnstein: erst Pfleger dann Pfandbesitzer Siehe Pflg-24/h

sie ∞2) (etwa ?1400) mit ... Kagrer No65

(* etwa ?1375), † vor 1410

1409 zu Störnstein.

Kinder:

1. Hans v.Parsberg Nc02, (* etwa ?1415), † 1450 gefallen
1449 Hans d.J.v.Parsberg Hofgerichtsbeisitzer Regensburg.

2. Haug, (* etwa ?1418) - zu Parsberg und Neuburg, siehe Pars-26/h

3. Erhard v.Parsberg Nf75, (* etwa ?1420)
kauft 1465 Hof in Willenhofen, den zuvor Paul Lemmel verkauft hatte

Regesten:

 •  Zu Waldeck. Erwarb durch Heirat Neustadt und Störnstein.

 •  1435 zu Störnstein: in seiner Gefangenschaft Albrecht Lemmel.

 •  1452 kauft er Wildenstein und Dietfurt.

 •  1463 Pfleger zu Neuburg.

 •  Der sagenhafte Ritter "Hans von Parsberg", nach dem Pfarrer Josef Fischer das gleichnamige Schauspiel schrieb, das freilich historisch nicht korrekt ist.

 •  1428 Pfleger zu Wildenstein unter Hzg Ludwig v.Bayern.

 •  1439 Statthalter für Hzg Christoph; der stirbt 6.1.1448, und seine Besitzungen im Nordgau fallen den Vettern, den Pfalzgrafen zu. H.v.P. verliert sein Statthalteramt, wird aber 1448 pfalzgrfl. Pfleger zu Neuburg.

 •  1455 fällt ihm bei der Teilung der Parsberger Güter Parsberg zu (Werner und Christoph bekommen Lupburg).

 •  1463 nochmals Pfleger zu Neuburg.

 •  Lebte schließlich zu Parsberg, wo er 1469 starb.
[Alfred Spitzner: Parsberger Chronik S.13, 1950]

 •  18.12.1472: Verkaufsurkunde der Pfarrei Klapfenberg, Dekanat Velburg. Bürgen sind die edlen und vesten Stephan Lempel, Pfleger zu Parsberg, und Heinrich Liebenecker, Pfleger zu Luppurg. Siegler: der Verkäufer (nicht genannt) und die Bürgen
[Franz Xaver Buchner: Archivinventare der katholischen Pfarreien in der Diözese Eichstätt. München/Leipzig 1918. Reihe: Inventare fränkischer Archive. S.610 Nr.7b.]

→ Laut GF ist der Verkäufer Hans von Parsberg. Ich vermute, dass es sich um einen Verkauf nach dessen Tod handelt (HDL).

 •  Christoph v.Wittelsbach wird 1440/1441 zum König von Dänemark, Schweden und Norwegen gewählt. Für seine bayrischen Gebiete ernennt er Hans Joachim v.Parsberg und Martin v.Wildenstein zu seinen Statthaltern.
[Karl Ried: Neumarkt/Opf 1960 S.191]

 •  1410 hat Hans v.Parsberg die Witwe Kagerin geheiratet: Ameley, Herrn Hansen des Guldenzengers Tochter.

 •  1417 sind Neustadt und Störnstein im Besitz von Hans v.Parsberg und Ameley Kagrer.

 •  Hans v.Parsberg 1414 Pfleger zu Waldeck.
[HVO 24 S.32,33. - IH]

 •  13.4.1412 saß Hans v.Parsberg auf Störnstein. Mit diesem Besitz ist er im Bund mit König Wenzel.
[VHVO 33. - IH]

 •  Neustadt/Störnstein war 1329 an Pfalzgraf Rupert gefallen. Die Verpfändung an die Leuchtenberger scheint jedoch geblieben zu sein... Ab 1391 waren die Pfandbesitzer die von Pflug, durch Heirat dann die Parsberger.
[Heinrich Ascherl: Das alte Schloss in Neustadt/Waldnaab. In: Oberpfälzer Heimat Bd.18 1974 S.96]

 •  1435 bekennen Wenzel Redwitzer, gesessen zu Eschenbach, und seine Tochter Margarethe, Hausfrau des Albrecht Lemmel, in einem Urfehdebrief, dass sie keine Rache dafür verlangen, dass Albrecht Lemmel in der Gefangenschaft bei Ritter Hans von Parsberg "tot und vergangen ist". Das Halsgericht in Neustadt
(an der Waldnaab) hatte ihn an den Galgen gebracht, "nachdem als er das wol verdient hett und als das einer solchen fehden mannes recht ist". Der Tote wird seinem Schwiegervater zur Bestattung im Erdreich wiedergegeben. - Hanns von Parsberg wird von seinem Bruder Christoph vertreten. Erwähnt sind: Hans Kleinherr, Pfleger zum Störnstein, Peter geyer, Richter in Neustadt, Kuntz Kotzel, Bürgermeister in Neustadt. Es siegelt der Ehrbare und feste
Jorg Trautenberger, unser lieber Herr.
[Wilhelm Brenner-Schäffer: Geschichte und Topographie der Stadt Naustadt an der Waldnaab. In: Verhandlungen des historischen Vereins von 0berpfalz und Regensburg, Band 24, Regensburg 1866. Beilage 13, Seite 136.]
[Vergl. Joseph Plaß: Der oberpfälzische Adel. In: Festgaben zum Wittelsbacher Jubiläum, Band 1, Heft 1, Donauwörth 1880.]
[Vergl. Rudolph Freiherr von Fritzenstein: Regesten und Genealogie der von Redwitz. In: Verhandlungen des historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg, Band 33, 1878, Seite 37.]

 •  Herr Hans von Parsberg erkauft 1452 von Herzog Albrecht III das Schloss Wildenstein nebst der Stadt Dietfurt um 4000 fl auf Wiedereinlösung und wurde 1443 von König Christof von Dänemark für den Fall des Ablebens seines Vaters nebst Martin von Wildenstein zum Regierungsverweser in dessen Landen zu Bayern ernannt.

→ Störnstein war Parsberger Besitz, und Albrecht Lemmel muss hier Parsberger Pfleger gewesen sein. 1435 ist bereits Hans Kleinherr sein Nachfolger als Parsberger Pfleger zu Störnstein.

→ Von dem Verbrechen, das Albrecht Lemmel begangen hatte, so dass Hans von Parsberg ihn gefangen setzte und dem Halsgericht übergab, ist weiter nichts bekannt.

→ Nachdem Böhmen sich im 14.Jahrhundert bis vor die Tore Nürnbergs ausgedehnt hatte, gingen die meisten errungenen Gebiete nach dem Tod (1378) Kaiser Karls des 4. wieder verloren. Störnstein und Neustadt gehören zu den wenigen Schlössern, in denen sich Böhmen noch 1435 behauptet. Hans von Parsberg, zuvor Pfleger von Waldeck, hatte die Herrschaften Neustadt und Störnstein durch Heirat erworben. In den Hussitenkriegen der Zeit 1430/35 sind Neustadt und Störnstein, in Bayern gelegen, zu Böhmen gehörend, in besonders gefährdeter Lage. [Brenner-Schäffer, wie oben.]

Wortlaut siehe bei Albrecht Lemmel.

 •  Um 1450 passte Hans von Parsberg seine Burg den neuen waffentechnischen Erfordernissen an: er baute neue Mauern. Sein Grabstein in der Parsberger Pfarrkirche: "Herr Hans von Parsberg, Ritter, Stifter der Pfarr zu Parsberg, starb anno 1469".
[H.Rädle: Burgen und Burgställe im Kreis Neumarkt, Neumarkt, (o.J., vor 2002)]

→>Söhne:
Spitzner nennt nur einen Sohn Haug. Ein weiterer Sohn dürfte Hans der Jüngere sein, der 1449 erwähnt wird, und der wohl identisch ist mit dem Hans, der 1450 im Krieg fiel. Ein dritter Sohn muss der 1465 erwähnte "Erhart von Parsberg zu Parsberg" sein, denn offenbar leben "zu Parsberg" nur der Ritter Hans und seine Nachkommen. (HDL)

→ In der Pfarrkirche von Parsberg befindet sich der Grabstein eines Hans v.Parsberg aus dem 13. Jh.
[Parsberg, in: Sulzbacher Kalender 1892]

 •  Ist das ein Irrtum und muss es richtig 15. Jh. heißen? (HDL)

Regesten zu ... Kagrer:

[HVO 24 S.32,33]

Regesten zu Hans v.Parsberg:

 •  1449 ist Paul Lembl neben Hans d.J. von Parsberg unter den Hofgerichtsbeisitzern in einem Regensburger Gerichtsurteil genannt.
[HSA München, Ger'urk. Wörth/Pfalz Nr.180, Sign.jetzt: Regensburg Hst.]

 •  1450 fiel im Gefechte bei Bildenreuth als Diener des Markgrafen ein Hans von Parsberg.
[Alfred Spitzner: Parsberger Chronik S.13, 1950]

→ Spitzner ordnet diesen Hans nicht ein. Er nennt ihn einen unbekannten Verwandten. - Ich vermute, dass es sich um "Hans d.J." von 1449 handelt (HDL). Ob dieser freilich ein Sohn des "Ritters Hans v.P." ist, ist nicht belegt. Spitzner nennt nur einen Sohn Haug.

Regesten zu Erhard v.Parsberg:

→ Pauls der Lembl zu "Reckershofen" hatte "lange Zeit" einen Eigenhof in Willenhofen innegehabt, den er (wann?) zusammen mit seinem Sohn Steffan verkaufte, und der 1465 an "Erhart von Parsperg zu Parsperg" weiter verkauft wird:

 •  1465: Seitz Tollinger, Schneider, Bürger zu Neumarkt, und seine Hausfrau Elspet haben (vor einiger Zeit) von Paulsen dem Lembl zu Reckershofen, seiner Hausfrau, und von ihrer beider leiblichem Sohn Steffan dem Lembl, einen Hof in Willenhofen gekauft. Der Hof, der im einzelnen beschrieben wird, liegt an der Straße nach Hembaw (= Hemau). Andre der Zenckl besitzt ihn jetzund. Tollinger hat ihn jetzt dem Erharten von Parsperg zu Parsperg, seiner ehlichen Hausfrau und allen ihren Erben verkauft. Abgaben gehen an die Herrschaft zu Velburg. Sowohl Pauls Lembl als auch Tollinger haben den Hof lange Zeit innegehabt.
[HSA München, Ger'urk. Parsberg/Pfalz Nr.46. - Kopie durch I.Höfler, Umschrift durch Gerhard Lemmel]

→ Auf die selbe Urkunde zu beziehen:

 •  Ein Teil der Höfe in Willenhofen gehörte zur Herrschaft Velburg. So lag ein Gut an der Straße nach Hemau, das um 1400 dem Bauern Paul dem Lembl von Rakkenhofen gehörte, im Amt Velburg, wohin die jährlichen Abgaben flossen. Lembl veräußerte den Hof an den Schneider und Bürger Seitz Tollinger von Neumarkt, der ihn 1465 um 109 rheinische Gulden an Erhard von Parsberg verkaufte.
[Alfred Spitzner: Parsberger Chronik S.58, 1950]

→ Die Urkunde ist nicht richtig zitiert. "Rackenhofen" muss "Reckershofen" gelesen werden und ist als Reichertshofen zu deuten. Der Bauer, der auf dem Hof sitzt, ist Andreas Zenckl und nicht Paul Lembl. "um 1400" ist fragwürdig; ich vermute, dass ca 1440/1450 eher richtig ist. (HDL)


2014 7 9