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Skomand U002 – Prussenfürst


Eltern unbekannt

(* etwa ?1220) wohl in Skomentnen, † 1285 im Land Sudauen

1264 gewaltiger Gaufürst des Prussenstammes der Sudauer. Seine Stammburg ist Skomentnen bei Lyck, wo ein berühmter Silberschatz gefunden wurde. Ab 1283 Gefolgsmann des Ordens.

Sohn:

1. einer der 3 Söhne des, (* etwa ?1250) - , siehe Schu-22/a

Regesten:

 •  Skomand, Scumandus. 1264 Gaufürst der Sudauer, gewaltiger Fürst und Kriegsmann. Stammburg Skomentnen bei Lyck. Der dort gefundene wertvolle Silberschatz stammt wahrscheinlich von der Familie des Skomand.

 •  Er war der letzte Pruzzenfürst, der gegen den Orden kämpfte. 1280 gab er auf und ging in freiwillige Verbannung nach Rußland. 1281 wurde seine Stammburg vom Orden zerstört. 1283 kehrte er zurück, ließ sich mit seinen Söhnen taufen und lebte dann als Gefolgsmann des Ordens auf der Ordensburg Balga am Frischen Haff. "Hat sich nach seiner Bekehrung allerwegen bey dem Orden getreulich und redlich verhalten".

 •  1284 eroberte er für den Orden die litauisch besetzte Burg Garten (Garthin) bei Memel und wurde dafür mit Steinio = Steegen bei Kanditten Kreis Preußisch Eylau belehnt. Die drei Söhne Runkals, Gedete und Galmig wurden 1285 mit dem Dorf Steinio belehnt. Skomand starb 1285 in seiner Heimat Sudauen auf einem Feldzug als Anweiser des Landmeisters Conrad von Tierenberg d.J. Eine Linde beim Pfarrhof Kanditten bezeichnete nach der Überlieferung das Skomandsgrab.
[Erich Lemmel] - [Rudolph v.Schumann, Mtlg 1965 an Erich Lemmel]

 •  Klein Steegen, im Kreis Preußisch Eylau gelegen, war uralter altpreußischer Grundbesitz. Conrad von Thierberg, Landmeister des Ordens, hatte dem altpreußischen Herzog Skomand aus Sudauen und dessen Söhnen Rickals, Gedetes und Galms das Dorf Steinio (Steegen) verschrieben, mit seinem Gebiet bis zum Walde bei Drogowitegen, die Wiese Penkowo und das Feld Labalaucks. Dies geschah in Balga am 18. April 1285. Zuvor hatte sich der kriegerische Sudauer taufen lassen und dem siegreichen Orden unterworfen. Seine Umsiedlung in den Stablack, Grenzgebiet zwischen den altpreußischen Gauen Natangen und Barten, wird der Sudauer wohl zähneknirschend hingenommen haben.
[Carl Friedrich von Steegen: Das Gut Wilknitt in Natangen. ...., Seite 408]

[Weitere Einzelheiten siehe Altpreußische Forschungen III/2-12ff]


2009 6 5