Su-29/l zur Stammtafel Su Su-29/l

Lorenz Lemlin n044 – Hofkapellmeister in Heidelberg


Eltern unbekannt

(* etwa ?1480/1495), † nach 1549

1513/1514 Univ. Heidelberg. Dann Hofkapellmeister von Kurfürst Ludwig v.d.Pfalz in Heidelberg. Lieder-Komponist.

Regesten:

→ siehe auch unter LorenzLemlin.html

 •  In der ersten Hälfte des 16.Jh. Kapellmeister in Heidelberg.

 •  Komponist des Kanons "Der Gutzgauch (=Kuckuck) auf dem Zaune saß...".
[Allgemeine Deutsche Biographie]

 •  7.4.1513 wird "Laurentius Lemlyn de Eystat diocesis Eustatensis" an der Universität Heidelberg immatrikuliert.
[Gustav Toepke: Die Matrikel der Universität Heidelberg 1386-1662, 3 Bde 1884-1893]


# 13.11.1514 promoviert "Laurentius Lemlyn de Eystat" in Heidelberg zum "bacc.art.via ant.". [Beda Gundl: Angehörige der Universität Heidelberg aus der Diözese Eichstätt von 1386-1662. In: Sammelblatt des Hist. Vereins Eichstätt, Jg.2, Eichstätt 1889, S.25]

 •  Dann Kapellmeister der Heidelberger Hofkapelle, als Nachfolger des aus Amberg stammenden Sebastian Virdung. Kiederkomponist und Musiklehrer.

→ Die beiden Einträge an der Heidelberger Universität sind die einzigen Hinweise über die Herkunft von Lorenz Lemlin. Wenn er 1513 ein junger Student (* etwa 1495) "aus Eichstätt" ist, dann müsste sein Vater um 1513 in Eichstätt gelebt haben. Das ist nicht der Fall, denn in Eichstätt gibt es zu dieser Zeit keine Familie dieses Namens. Nimmt man dagegen an, dass er in Eichstätt als Musiker oder Geistlicher tätig war, bevor er nach Heidelberg ging, dann kann sein Geburtsort ganz woanders sein, und man kann sein Geburtsjahr früher ansetzen, vielleicht schon um 1480. - Da er in den Dienst des Pfalzgrafen tritt, könnte er aus der Lemlin/Lemler-Familie in Amberg/Sulzbach stammen, die im Dienst der dortigen Pfalzgrafen steht.

 •  1535 wurde die Hochzeit des Kurfürsten Friedrich des II. von der Pfalz durch die Heidelberger Hofkapelle unter Lorenz Lemlin festlich gestaltet.


# [Zeitungsaufsatz "Amberg und der musikliebende Kurfürst" in: Unser Bayern, Jg.31 Nr.12 Dez.1982]

 •  Um 1540/1545 Leiter der Hofkapelle des Pfälzer Kurfürsten Ludwig V.
[Friedrich Vogtherr: Geschichte der Stadt Ansbach, Ansbach 1927, S.38]

 •  Meist wird angegeben, dass Lorenz Lemlin vor 1549 starb, dem Jahr, in dem Georg Forster in seiner Liedersammlung Lemlin erwähnt. Lothar Hoffmann-Erbrecht (Die Musik in Geschichte und Kunst, 1960) sagt aber, dass das ein Irrtum sei, der durch unrichtigen Bezug des Wortes "selig" entstanden sei. Lemlin müsste also 1549 noch gelebt haben, und zwar entweder im Alter von knapp 55 Jahren (wenn man die Geburt um 1495 ansetzt), oder im Alter von etwa 70 Jahren (wenn man seine Geburt bereits um 1480 ansetzt).

 •  Dr. Georg Forster, Arzt, Botaniker und Musiker aus Amberg.


#

 •  Forster, Othmayr, Brand, Zirler, alle vier Vertreter der Heidelberger Schule, die ihrem Lehrer Lämmlein Ehre machten.
[Maximilian Weigel, Dr. Georg Forster aus Amberg, Medikus - Botanikus - Musikus; in: Verh. d. Hist. Vereins von Oberpfalz und Regensburg Bd.87, 1937, S.265.]


# [Robert Eitner, in: Allgemeine deutsche Biographie Bd.18, 1883, S.236]


# [Friedrich Kuttner: Jobst von Brandt, einer der fünf Heidelberger Liedmeister des 16.Jh., ein Oberpfälzer. In: Die Oberpfalz, 44.(50.)Jg. Dez.1956]

 •  Das Fehlen jeder Quelle gestattet es nicht, über Lemlins Bildungsgang etwas Bestimmtes zu berichten... Außer den beiden Heidelberger Matrikel-Einträgen gibt es weder in Heidelberg noch in Eichstätt Material zu Lorenz Lemlin.
[Carl Philipp Reichardt: Die Heidelberger Liedmeister des 16.Jahrhunderts. Dissertation Heidelberg 1939]


#


#


#


#


#


# [Lothar Hoffmann-Erbrecht, in: Die Musik in Geschichte und Kunst, Band 8, (Allgemeine Enzyklopädie der Musik), Bärenreiter-Verlag 1960 S.604f.]

 •  Georg Forster wurde um 1510 in Amberg geboren und kam über die dortige Martinsschule zur Kantorei nach Heidelberg, die von Lorenz Lemlin geleitet wurde. Als Georgius Tinctoris, Sohn des Färbers, schrieb er sich am 5.1.1528 an der Universität ein, schloss die Artistenfakultät ab und belegte Medizin... Forster stand in Verbindung mit Luther und Cranach...
[Karl Schwämmlein, in: Der Eisengau Bd.8 1997]

→ Siehe auch Karl Heinz Lämmel: Der Komponist Laurenz Lemlin, in: "lemlein filii" Heft 4, 1991.

 •  Friedrich Blume: Recueils imprimés. Verlag Henle, München-Duisburg 1960.

 •  Lorenz Lemlin kommt vor in folgenden Publikationen:


#


#


#

 •  Das Lied "Tag,Nacht ich ficht"


#


#


# [Aus Georg Foster: Frische Teutsche Liedlein 1539-1556, Wolfenbüttel/Berlin 1942. - Abgeschrieben 1976 von Gerhard Lemmel (der noch keine Kopiermöglichkeiten hatte)]


2025 3 11