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Eltern: Sn-31/d Hans Lemmel e811, Anna Roselet e827
(* etwa ?1567)
1586 Univ. Leipzig. Vielleicht = ... Lemmel, um 1611 in Jägerndorf.
1. Martin Lemmelius e837, (* etwa 1590/1595)
Martin Lemmelius aus Jägerndorf 1611 Student in Frankfurt/O. Weiterer Verbleib unbekannt.
• Im Sommersemester 1586 wird Andreas Lämmel/Lemmel aus Schneeberg an der Universität Leipzig immatrikuliert.
[Georg Erler: Die jüngere Matrikel der Universität Leipzig, Bd.1 1559-1634, 1909.]
[Vergl. Herbert E. Lemmel, "Herkunft" S.220 u.201, wo die Jahreszahl 1576 ein Druckfehler ist.]
→ Der Vater des Andreas ist nicht belegt, jedoch kommt in Schneeberg zur fraglichen Zeit kein anderer als der Bäcker Hans Lemmel als Vater in Frage.
• Sein weiterer Verbleib ist nicht bekannt. Vielleicht ist er identisch mit Lemmel (Vorname unbekannt), der 1611 in Jägerndorf in Schlesien lebt und Vater des Studenten Martin Lemmelius ist:
• 1611 Martin Lemmelius Carnoviensis (Schlesien).
[Ernst Friedländer (Hrsg): Ältere Universitätsmatrikeln Univ. Frankfurt/Oder; Bd.1 Leipzig 1887, Bd.3 (Register) Leipzig 1891, Nr. 553 b, 35. - Mtlg Geh.Staatsarchiv Preuß.Kulturbesitz 1983 an Gerhard Lemmel]
→ Krnov ist der tschechische Name von Jägerndorf.
→ 1523 erwarb der Markgraf Georg von Ansbach-Brandenburg Jägerndorf. Er war ein Förderer der Reformation und ein Freund Martin Luthers. Jägerndorf blieb bis 1621 protestantisch. Nach der Schlacht am Weißen Berge 1621 wurde es von Kaiser Ferdinand II. konfisziert und an Karl I von Liechtenstein übergeben, der schon Troppau besaß und nun das Herzogtum Troppau-Jägerndorf schuf.
→ Anmerkungen:
Der Vater des Martin Lemmelius aus Jägerndorf ist unbekannt. Er muß, grob geschätzt, etwa 1560/65 geboren worden sein. Zu dieser Zeit gab es Universitätsstudenten fast nur im Schneeberger Zweig der Lemmel, so daß der Jägerndorfer Lemmel möglicherweise aus Schneeberg kam. Unter den Schneeberger Lemmel-Söhnen, deren Verbleib unbekannt ist, kann er altersmäßig gut mit Andreas Lemmel gleichgesetzt werden, der 1586 in Leipzig studierte. Da Jägerndorf im 16. Jahrhundert protestantisch war, kann Andreas Lemmel als Pfarrer dorthin gekommen sein. Dort wirkte auch der protestantische Superintendent Johann Agricola, der 1609 starb, vielleicht verwandt mit dem bekannten Dr. Georg Agricola im Erzgebirge.
Ein weiterer Zusammenhang: Professor in Frankfurt/Oder (wo Martin Lemmel aus Jägerndorf 1611 studiert) war zuvor (ab 1546) Andreas Musculus gewesen, der Schwiegervater von Peter Lemmel in Schneeberg [siehe bei Peter Lemmel].
• "Martin Lemmelius, Carnoviensis Silesii" (=Jägerndorf) ist Juli 1611 Student in Frankfurt/Oder.
[G. Liebe et al., Universität Frankfurt/Oder, Ältere Universitätsmatrikel Bd. 1, 1506-1648, Leipzig 1887, S.553]
Vergl [Herbert E. Lemmel, "Herkunft" S.201, und "Nachkommen" Bd.2 S.220.]
• Sein Vater muss also um 1611 in Jägerndorf gelebt haben, geboren etwa um 1560/1565.
• Jägerndorf: Georg Friedrich I. *1539 Ansbach, †1603 Ansbach. 1543-1603 Markgraf des Fürstentums Brandenburg-Ansbach und Herzog von Jägerndorf. Ab 1557 auch Markgraf des Fürstentums Brandenburg-Kulmbach, ab 1577 auch Administrator des Herzogtums Preußen. [Wikipedia]
• Jägerndorf war protestantisch. Der Vater von Martin Lemmelius könnte evangelischer Pfarrer in Jägerndorf gewesen sein (vielleicht Andreas Lemmel aus Schneeberg). Oder er könnte ein Lemmel aus der Nürnberger-Ansbacher Gegend sein, wo jedoch unter den dortigen Lemmeln kein passender gefunden wurde. (HDL)