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Die Bartensteiner Lemmel: Erinnerungen von Erich Lemmel

verfasst Ostern 1966 in Wiesbaden,
dann um 1975 von Gerhard Lemmel in Bremervörde mit der Schreibmaschine abgeschrieben
und 2006 von Hans-Dietrich Lemmel in Wien in den Computer getippt und mit einigen Illustrationen versehen

  
Erich Lemmel und seine Frau Erna 1952 in Wiesbaden

Die Jugend meines Vaters Paul

Mein Vater Paul Lemmel wurde in Bartenstein in Ostpreußen am 9.9.1853 als fünftes Kind und erster Sohn seiner Eltern geboren. Er verlebte dort seine Jugendjahre auf der Schule bis zur Versetzung nach Obersekunda, dem "Einjährigen". Er erzählte später oft von dem Stadtgut Wilhelmsruh, das meinem Großvater gehörte. Sein bester Schulfreund dort war der spätere Generalarzt vom 5. Korps in Posen Dr. Korsch, ein Sohn des Pfarrers von Bartenstein, der uns oft in Königsberg besuchte.

Sein "Einjähriges" diente er zunächst in Danzig beim Infanterie-Regiment Nr.5. Da er aber selbst kränklich war und infolge Erkrankung seines Vaters als ältester Sohn für das Geschäft in Bartenstein gebraucht wurde, leistete er das zweite halbe Jahr seiner militärischen Dienstzeit in Bartenstein ab, wohin er durch Vermittlung vom späteren General v.Mischke, einem Vetter seiner Mutter und einem Duz-Freund vom späteren Kaiser Friedrich dem III., versetzt wurde. Da der Krieg schon 1871 zu Ende ging, kam er nicht mehr ins Feld.

Anschließend besuchte mein Vater die Obersekunda auf der Burgschule (Oberrealschule) in Königsberg. Als sein Vater nach längerer Krankheit im Mai 1873 starb, musste er schon vorher mit dem Primanerzeugnis von der Schule abgehen.

Er erlernte dann den Kaufmannsberuf in der Danziger Großhandlung "Robert Wendt & Co, Kolonialwaren und Heringe en gros". Durch Verwandte mütterlicherseits kam er für 2 1/2 Jahre nach Danzig, wo er – wie er oft erzählte – nach Geschäftsschluss nachts zwischen 24 und 1 Uhr vom englischen Pfarrer in Danzig englischen Sprachunterricht erhielt, weil es zwischen 22 und 23 Uhr wegen der vielen Betrunkenen längs der Mottlau am Hafen entlang zu unsicher zu gehen war. Dort lernte er einen Engländer kennen, mit dem er bis 1914 in Briefwechsel stand, durch dessen Vermittlung ich im Herbst 1912 eine Volontärstelle in einem großen englischen Holzgeschäft (Timbre-Office) in London für ein halbes Jahr erhielt.

Mein Vater hatte in Danzig zahlreiche Schumann'sche Verwandte kennen gelernt, darunter den Bruder seiner Mutter, Wilhelm v.Schumann, und ihre Schwester Emilie, die ich beide später oft in Königsberg bei Besuchen erlebt habe.
 

Die Geschwister meines Vaters

Die älteste Schwester meines Vaters, Marie Lemmel, die als Witwe in späteren Jahren oft ihre Mutter in Königsberg besuchte, heiratete noch zu Lebzeiten meines Großvaters im Oktober 1869 den späteren Geheimen Baurat Edgar Stuertz. Nach dem Tode meines Großvaters Carl Lemmel Mai 1873 heiratete im Dezember 1873 Tante Laura den Landgerichtsrat Frost, im April 1875 Tante Jenny den Landgerichtsrat Lagenpusch und im April 1876 Tante Hanna den Dr.med. Heidenhain, so dass im Haushalt meiner Großmutter außer Tante Mila noch die drei jüngeren Brüder meines Vaters mit lebten, soweit sie nicht die Schule in Königsberg besuchten oder außerhalb studierten. Alle vier verheirateten Schwestern meines Vaters hatten vor ihren Ehen ihre Lehrerinnen-Examen gemacht. Tante Hanna zog nach dem frühen Tod ihres Mannes, der in Bublitz in Pommern am 15.5.1878 starb, wieder zu ihrer Mutter und gab später in Königsberg Klavierstunden. Unter ihren Schülerinnen waren Tante Steinfurth und Frau Adde Hoffmann geborene Heumann.

Die Firma "Paul Lemmel"

Nach seiner Dienstzeit war mein Vater 2 Jahre bei dem Königsberger Bankhaus "Simon Witwe und Söhne", der späteren "Ostbank für Handel und Gewerbe", als Angestellter tätig. Zwischendurch leistete er seine acht wöchentlichen militärischen Pflichtübungen als Unteroffizier und Vicefeldwebel. Anschließend wurde er Reserveoffizier beim 3. Grenadier-Regiment in Gumbinnen, später in Königsberg. Während seiner Banktätigkeit wurde er einmal mit einem größeren Geldtransport nach Warschau geschickt, das damals zu Russland gehörte.

Dann ging er für ein halbes Jahr nach Bordeaux zur Weinfirma "Stempf und Blankenburg", die er später in Königsberg vertrat. Seine Firma "Paul Lemmel" eröffnete er um 1880 mit 27 Jahren. Im Königsberger Adressbuch von 1881 ist verzeichnet: "Paul Lemmel, Agentur und Commissionsgeschäft, Spezialität Wein. Weinlager: Mittel-Tragheim 39. Wohnung: Altstädt. Langgasse 35/36." Im Adressbuch von 1891 steht: "Lemmel, Paul, Firma, Agentur-, Wein-Commission und Propre-Geschäft (d.h. eigene Wirtschaft), Kneiphöfische Langgasse 41."

Das Grundstück Kneiphöfische Langgasse 41 hatte mein Vater wohl um die Jahreswende 1881/1882 gekauft. Wahrscheinlich ist der Umzug seiner Mutter mit Familienangehörigen im Herbst 1882 von Bartenstein nach Königsberg erfolgt, so dass der Erlös des Besitzes in Bartenstein – das Geschäft und Wilhelmsruh – zum Kauf des Kneiphöfer Grundstücks sowie zur Übersiedlung und zum Leben seiner Mutter und Geschwister verwendet wurde. Bei seinen jungen Jahren hat mein Vater die Gelder seiner Mutter für sie und seine jüngeren im Haushalt lebenden Geschwister verwaltet.

Pauls Brüder

Onkel Karl studierte Forstfach später in Eberswalde und 1879/1880 zwei Semester Jura in Königsberg, wo er auf dem Hintertragheim Nr. 41 wohnte und bei dem Corps Masovia verkehrte.

Onkel Franz studierte seine ersten Semester Jura in Jena, wo er der Burschenschaft Westfalia angehörte, und fünf Semester von 1881 bis 1883 in Königsberg, wo er zunächst in der Wilhelmstr. 11 und 10, später Große Schloßteichstr. 10 und ab Herbst 1882 in der Kneiphöfischen Langgasse 41 wohnte. (Daraus kann man entnehmen, dass der Umzug aus Bartenstein im Sommer 1882 erfolgt sein muss.)

Onkel Ernst, der ebenso wie seine älteren Brüder Karl und Franz das Stadtgymnasium Altstadt auf den höheren Klassen bis zum Abitur besuchte, studierte in Königsberg Jura und wohnte während dieser Jahre bis 1892 zuletzt als Intendantur-Referendar bei seiner Mutter. Zu seiner Hochzeit im Oktober 1898 streuten meine Schwester (Jenny, 7 Jahre alt) und ich (Erich, 8 Jahre alt) Blumen im Dom zu Königsberg und wurden anschließend mit Schokolade und Kuchen im Hause der Firma Carl Peter seiner Schwiegermutter bestens bewirtet.

Im Hause Kneiphöfische Langgasse 41 waren im Erdgeschoss zwei Läden; in der so genannten "Hängeetage" richtete mein Vater (noch als Junggeselle, also vor 1888) auf Wunsch der Bordeaux-Firma eine Weinprobierstube ein. Im I.Stock zog mein Vater nach seiner Heirat im Oktober 1888 ein, und im II.Stock wohnte die Großmutter mit Tante Mila, Onkel Ernst und Tante Hanna. Ich und meine drei Geschwister sind in diesem Hause geboren. Später als Junge, als wir schon in der Königstraße wohnten, musste ich meinen Vater oft in den Kneiphof begleiten, wo er in seinem Hause, das er erst später verkaufte, seinen Hausverwalter Pöppel in seinem Messer- und Scherenladen sprechen musste und ich meistens lange auf ihn warten musste. Dann fuhr er aber mit mir vom Kaiser-Wilhelm-Platz mit der Pferdebahn zurück.

Familie Stuertz

Onkel Edgar Stuertz, der im Oktober 1904 in Berlin als Regierungsbaurat am Anhalter Bahnhof starb, besinne ich mich nie gesehen zu haben. Onkel Carl Lagenpusch, der im März 1907 starb, spielte oft bei der Großmutter auf ihrem Gebaur-Flügel und in meiner elterlichen Wohnung auf unserm schönen Bechstein-Flügel immer ohne Noten wunderbar Klavier. Auf Tante Hanna, die im Februar 1894 in Königsberg starb, besinne ich mich noch auf ihr Krankenlager. Es war die Lieblingsschwester meines Vaters und meine Patentante. Tante Laura Frost, deren Mann noch in Bartenstein im Februar 1885 starb, wohnte später in Königsberg in der Lobeckstraße, wo ich sie oft besuchte. Mit ihren vier Kindern: Walter, Dipl.-Ing. und Professor der Philosophie in Bonn und Riga; Reinhold, Regierungsrat bei der Eisenbahn, der 1914 im Westen als Reserve-Offizier fiel; Julius, Professor der Landwirtschaft zuletzt in München, wo ich ihn 1945 im Januar noch kurz vor seinem Tode besuchte; und Marie, die im September 1906 den Professor Dr.med. Walter Rindfleisch heiratete, - habe ich alle viel bei Großmutter und bei meinen Eltern gesehen und auch später oft erlebt.

Tante Marie Stuertz in Berlin-Wilmersdorf, Kaiserplatz 10, die ich auch dort auf meiner ersten Reise mit meinem Vater Ostern 1906 besuchte, kam sehr oft zur Großmutter, die wir Kinder immer "Ohmchen" nannten, und blieb dann auch lange. Sie erzählte stets viel Interessantes und war sehr anregend im Gespräch. Ich habe sie von Vaters Schwestern am liebsten gehabt. Nach Ohmchens Tode 1911 kam sie zu uns im Sommer nach Georgenswalde. Ich besinne mich noch, wie furchtbar aufregend für sie die Abreise am 2.August 1914 von uns war, da alle Züge ab Königsberg nach Berlin wegen des Kriegsausbruchs stark überfüllt waren. Auf dem Ostbahnhof bei der Abfahrt sah ich sie das letzte Mal. Sehr verehrt wurde sie von ihrem Schwiegersohn, dem Berliner Kunstmaler Josef Lieck, der ihre älteste Tochter Margarete in zweiter Ehe als Witwer geheiratet hatte, den ich mit seinen zahlreichen Kindern und Enkeln sowohl in Königsberg als auch in Berlin, wo er in der Ansbacher Str. 4 eine sehr große Wohnung bewohnte, wiederholt erlebt habe.

Auch meine anderen Vettern: Ernst Stuertz, Professor der Medizin in Köln; Walter, Apotheker in Duisburg zuletzt; Hans, staatlicher Gartenoberinspektor zuletzt in Kassel, mit dem ich 1937 in Dresden zusammen war; und Kusine Elise Höfer, die mit ihrem Kunstmaler-Ehemann in Berlin-Steglitz wohnte, kam ich in jüngeren Jahren oft zusammen. Vetter Ernst Stuertz besuchte ich im Oktober 1913 auf der Reise von Wiesbaden, wo wir 14 Tage uns alle sechs und Tante Anna aus Wernigerode mit unseren Eltern zu deren Silberhochzeit trafen, nach Paris drei Tage noch unverheiratet in Köln und mit Vetter Walter Stuertz war ich öfter in Berlin bei Liecks noch vor seiner Ehe zusammen, ebenso mit Kusine Lies'chen Stuertz, als sie noch nicht verheiratet war, die mit im K.d.W. (= Kaufhaus des Westens) einen Schlips aussuchte.

Besuch in Königsberg

Onkel Karl Lemmel aus Obernkirchen, der frühzeitig als Forstmeister erblindete, suchte mehrmals Professor Heissrath, einen bekannten Augenarzt in Königsberg auf, immer in Begleitung seiner drei Kinder. Oft begleitete auch meine Mutter ihn auf seinen Wegen durch die Stadt. Er spielte viel nach seinem Gehör auf dem Klavier. Für mich als Jungen war er damals sehr anregend durch seine Erzählungen. Leider konnte der Arzt ihm wenig helfen. Er starb schon während des 1.Weltkrieges Anfang März 1916, kurz bevor mein Bruder Paul im Osten den Heldentod starb. Mein Vater fuhr zu seiner Beerdigung nach Obernkirchen.

Seltener kam damals Onkel Franz zu Besuch von Ohmchen. Später habe ich ihn mehr auf den Durchfahrten in Berlin gesehen, wo ich in seiner Wohnung in der Kaiserallee 77 häufig bei ihm übernachtet hatte. Mit seinen vier Kindern war ich oft zusammen.

Tante Mila Lemmel, die jüngste der Bartensteiner Tanten, vertrat oft unsere Eltern wenn sie verreist waren. In der Königstraße haben wir Kinder sie oft unten bei der Großmutter gern besucht. Nach deren Tode zog sie sich nach Oberschreiberhau im Riesengebirge, wo sie sich mit finanzieller Hilfe meines Vaters, und von Tante Anna Ostendorff in Wernigerode, ein Haus "Rosemarie" bauen ließ und an Pensionsgäste Zimmer vermietete. Ihre Kochkunst war bekannt. Leider wirtschaftetet sie etwas zu sehr aus dem Vollen. Ich besuchte sie dort in Schlesien im Juli 1914 vierzehn Tage im vollbesetzten Hause kurz vor Ausbruch des Krieges im Anschluss an meine Vive-Wachtmeister-Übung auf dem Schießplatz Warthelager bei Posen.

Onkel Ernst besuchte Großmutter nach seiner Heirat 1898 oft, aber immer nur kurz.

Großmutter Marie Lemmel geb. Schumann

Ganz groß und festlich wurde im März 1904 der 80. Geburtstag von Großmutter in der größeren elterlichen Wohnung gefeiert, zu dem viele Verwandte von auswärts gekommen waren. Wir vier Enkelkinder führten etwas auf mit Musik. Großmutter war überall bei Verwandten und Bekannten sehr beliebt, immer in guter Stimmung. Bis zu letzt war sie stets sehr tätig im Haushalt. Ich besinne mich noch, wie sie jede Woche in der Waschküche vormittags wusch, während Tante Mila oben Mittag kochte. Bis in ihr hohes Alter war sie geistig recht frisch und hatte gern Besuch. Auch mit ihrem Stiefbruder Wilhelm v.Schumann aus Danzig und ihrer Stiefschwester Emilie, die ich viele Jahre nur als Gicht- und Ischias-Kranke kannte, stand sie sich sehr gut. Oft erhielt Ohmchen Besuch von alten Bartensteiner Bekannten, vor allem von der alten Tante Brockmann aus Maxkeim.

 Tante Brockmann

Als die Großmutter nach kurzem Krankenlager am 15.4.1911 starb, hatte sie 28 Großkinder und 15 Urenkel. Ich war damals gerade fünf Tage in Rüdesheim und brach meinen Urlaub ab, um an ihrer Beerdigung teilzunehmen. Ich habe dadurch, dass Ohmchen immer im Hause meines Vaters wohnte, in meiner Jugend viele Verwandte und Freunde meines Vaters kennen gelernt. Großtante Emilie v.Schumann starb imAugust des selben Jahres in Königsberg. Sie hatte lange im Altersheim der "Barmherzigkeit" gewohnt.

Paul Lemmels Weingeschäft und Ehrenämter

Als mein Vater sich 1879 selbständig machte, hatte er wohl zu Anfang die Agenturen seines verstorbenen Vaters von der Thüringer Hagelschäden-Versicherungs-Gesellschaft zu Weimar und der Aachen-Münchener Feuerversicherung in seinem Geschäft mit übernommen. Später hatte er nur sein Wein-Kommissions-Geschäft und lieferte hauptsächlich an die Offizierskasinos der Provinz bis nach Görlitz hin und an die Großgrundbesitzer. Als er 1888 geheiratet hatte, wurde er schon frühzeitig in den Aufsichtsrat der Union-Gießerei AG gewählt, dem er über 40 Jahre bis 1930 angehört hatte.

Im Jahre 1903 gab er seine eigene Firma auf; er löste sie auf, obgleich sich sieben Käufer gemeldet hatten. Schon einige Jahre vorher war mein Vater von verschiedenen Wohltätigkeitsvereinen in deren Vorstände berufen, so vor allem als Vorsitzender der Ostpreußischen Blinden-Unterrichts-Anstalt, die aus dem 1819 errichteten Gräflich Bülow v.Dennewitz'schen Blindenstift hervorgegangen ist, und als Schatzmeister oder Kassierer des Evangelischen Johannisstift am Litauer-Baum. Ich besinne mich noch, dass mein Vater fast täglich von diesen beiden Vereinen bis zum Beginn des 1.Weltkrieges zwei dicke Schreibmappen zur Bearbeitung erhielt und die Boten die erledigten Mappen später abholen mussten.

Sein Schreibtisch, an dem er ständig saß, stand im großen, so genannten Klavierzimmer, in dem wir Kinder nachmittags am Flügel übten, während unser Vater arbeitete und rechnete. Er ist deswegen oft bewundert worden, aber ihn hat unsere Musik bei seiner Arbeit nie gestört. Unser Vater führte über alles genau Buch, schrieb alle Einnahmen und Ausgaben an und hatte eine umfangreiche Korrespondenz mit seiner großen Verwandtschaft und seinem Bekanntenkreis. Frühzeitig lehrte er uns, über unser Taschengeld genau Buch zu führen, was ich noch heute mache, weil ich es nach meinen Erfahrungen für richtig halte.
 

Das Haus Königsstraße 8

Im Jahre 1895 kaufte mein Vater sein zweites Grundstück Königsstraße Nr. 8, um für uns Kinder einen großen Garten zu haben, in dem er selber viel und gern gearbeitet hat. Er hielt sich auch viele Legehühner und einen Hahn. Er ging weder spazieren noch machte er Wanderungen, aber täglich machte er geschäftliche Besorgungen. Auf der hinteren Südseite seines Hauses ließ er von der Union-Gießerei drei große Glasveranden anbauen, von denen die beiden untersten durch eine Wendeltreppe nach unten mit dem Garten verbunden waren. Im Erdgeschoss wohnten in vier Zimmern Großmutter und Tante Mila. Die beiden Vorderzimmer, die durch eine besondere Türe mit dem Treppenflur verbunden waren, benutzte mein Vater zunächst als Geschäftsbüro. Noch 1903 wohnte ich als Gymnasiast bis 1909 in dem einen Zimmer, während das andere für Logierbesuch diente. Ich besinne mich noch, als im Sommer 1898 meine Eltern in ihrer Glasveranda – mein Vater sagte immer Balkon – eine Abendgesellschaft gaben, mein Vater verspätet aus einer Sitzung heimkehrte und erzählte, dass Bismarck gestorben sei (30.7.1898). Die lebhafte Tischgesellschaft verharrte plötzlich in tiefem Schweigen, was auf mich damals großen Eindruck machte.

Meine Eltern liebten beide Geselligkeit und Musik, beide spielten Klavier, auch vierhändig aus Opern. Sie hatten sich seinerzeit bei den Konzerten im großen Börsensaal kennen gelernt, in dem ich als Schüler auch noch oft gute Konzerte gehört habe. Königsberg war bis 1914 anerkannte Musikstadt. Es gab damals weder Autobahnen noch Flugzeugverkehr, und alle prominenten Musiker, die nach Petersburg oder Moskau fuhren, machten in Königsberg halt und gaben ein Konzert oder traten in der Oper auf.

Meine Mutter war auch im Gesang ausgebildet und hatte an Nachmittagen ab und zu musikalische Verwandte und Bekannte eingeladen, die während des Kaffees musizierten und meist sangen. Dadurch haben wir schon als kleine Kinder oft gute klassische Musik gehört, bevor wir selber Musikstunden erhielten. Auch gingen Vater oder Mutter mit uns in die Kirchenkonzerte von Frl. Eilsberger in die Altrossgärter Kirche, in der ich 1906 von ihrem Vater General-Konsistorialrat D. Eilsberger eingesegnet wurde, oder in die Künstlerquartett-Abende von Brode, Winter, der meines Bruders Arthur Lehrer wurde, und Hopf, der meines Bruders Paul Lehrer wurde, in den großen Logensaal von Vaters Loge "Totenkopf und Phönix" auf dem Hintertragheim, wo der große Garten bis ans Schlossteichufer reichte, später auch oft in die Oper.

Nach meiner Schulzeit sang ich auch ein Jahr als 2.Tenor im Chor der Musikalischen Akademie, in der unser Vater als Schatzmeister tätig war. Er war weiterhin viele Jahre im Hauptvorstand des Gustav-Adolf-Vereins und im Königsberger Armenunterstützungsverein. Später sagte mein Vater oft, er hätte nach Aufgabe seines Geschäfts viel mehr Arbeit gehabt, zumal er in allen Vereinen, denen er beigetreten war, ein besonderes Amt im Vorstande auszuüben hatte. Der Zufall wollte es damals, dass sich viele Vereine vergrößerten und mehr Raum brauchten, so dass seine Tätigkeit oft mit Suchen von neuem Gelände für Neubauten und deren Erstellung verbunden war. Dabei hatte er viel mit allen zuständigen Behörden zu tun. So wurde 1908/1909 die neue Blindenanstalt auf den Hufen und die evangelische Kirche in Kalthof gebaut, wo ich bei beiden Einweihungs-Feierlickeiten zugegen war. Als langjähriger Kirchenältester in der Altrossgärter Kirche hatte mein Vater mit den Bauten der beiden Tochter-Kirchen in Kalthof und der Friedenskirche Königstraße 10 im Garten auf dem alten großen Sommer'schen Grundstück zu tun.

Die Union-Gießerei wurde 1914 von der Oberlaak nach Contienen am linken Pregelufer verlegt, wo auch ein großes Schwimmdock entstand und, außer Lokomotiven, Dampfer gebaut wurden und vom Stapel laufen konnten.

1905 erhielt mein Vater von der Post sein erstes Telefon (Nr.2021), so dass manche Arbeiten dadurch erleichtert wurden. 1896 wurde die Königstraße kanalisiert, so dass mein Vater in seinem Grundstück Wasserleitungs- und Gas-Anschluss erhielt, etwas später elektrisches Licht.


Cranz, Georgenswalde, Rauschen, Zoppot

Im Sommer 1910 kaufte er in Georgenswalde an der Samlandküste nach der Parzellierung des großen Rittergutes einige Land- und Waldparzellen zu 3 Rm, 3,50 Rm und 4 Rm und ließ sich 1911 ein unterkellertes, einstöckiges Haus bauen, das im Sommer bezogen wurde, mit zwei selbständigen Wohnungen. Im Erdgeschoss waren wieder eine große Glasveranda mit einem anschließenden offenen Balkon nach der südlichen bewaldeten Gartenseite zu, während nach Norden hin bis zum Anfang der 20er Jahre der Blick von einer offenen Terrasse auf die Ostsee reichte. Die Eltern hatten dort den ganzen Sommer über bis 1925 viel Logierbesuch. Das größte Familienfest, das dort gefeiert wurde, war wohl am 9.9.1923 der 70. Geburtstag meines Vaters. Im alten Waldhaus Georgenswalde waren wir mittags 40 Personen. Meine älteste Tochter Gisela war dabei, 2 1/2 Jahre alt.

Mein Vater hatte auch in Georgenswalde viel im Garten gearbeitet. Onkel Karl Lemmel schickte aus seiner Oberförsterei in Obernkirchen Weimutskiefern und Sittka-Fichten, die vor dem Hinterhaus nach der Seeseite zu schnell hoch wuchsen. Während meine Mutter selten zur Stadt fuhr, musste mein Vater während der Sommermonate sehr oft dazwischen zu Sitzungen oder Besorgungen nach Königsberg. Ich selbst war meistens nur Wochenende oder an Feiertagen als Lehrling und Einjährig-Freiwilliger draußen. Mit meiner eigenen Familie war ich zum letzten Mal im Juli 1935 in Georgenswalde, als ich bereits in Dresden lebte.

Jetzt möchte ich dazwischen erwähnen, wo unsere Eltern mit uns Kindern die Sommerferien früher verlebt haben: 1896 bis 1898 waren wir in Cranz, was am schnellsten mit der Eisenbahn zu erreichen war, so dass mein Vater nach seinem Geschäftsschluss fast täglich um 18 Uhr herausfahren und noch baden konnte, um am nächsten Tage in aller Frühe wieder zur Stadt zu fahren. 1899 waren wir mit einer so ganannten "Packjournalière" nach Rauschen-Kleinreich, ganz hinten am Rauschener Teich nach den Dünen zu gelegen, gefahren. Die Samland-Eisenbahn wurde im Sommer erst von polnischen Arbeitern gebaut durch die Katzengründe und Forst nach Warnicken. Unser Vater kam nur jedes Wochenende uns auf dem selben Wege besuchen. Damals wohnten auch ganz in unserer Nähe Tante Helene Siegfried mit unseren drei Kusinen und Frau Nussbaum mit ihren drei Kindern. [Helene Siegfried war wohl eine Schwester von Erich Lemmels Mutter Elise geb. Ostendorff. – HDL] Unter uns im Hause des Fischers Muschlien wohnten Professor Hilbert's, die in späeteren Jahren die Hoffmann'sche Villa bezogen. Tante Mila war auch bei uns, die nur in den Dünen sich mit Handarbeiten aufhielt, weil sie das Brausen der Ostsee nicht ertragen konnte.

Das ganze große Dünengelände war noch nicht bebaut und das Kurhaus nicht errichtet. Auch der Bahnhof Rauschen-Düne existierte noch nicht. Onkel Walter Ostendorff [Bruder von Elise geb. Ostendorff] und seine Frau Helene aus Antwerpen besuchten uns paar Tage, wohnten in Bosien- oder Liedtke's Hotel im Dorf und wunderten sich sehr über die Primitivität der Unterbringung.

1900 waren wir wieder in Cranz. 1901 war ich allein mit den Eltern im September nach meiner Hüftgelenksentzündung in Zoppot, wo ich in einem Krankenstuhl herumgefahren wurde. In Erinnerung ist mir dort in der Bucht von Hela der Aufmarsch der ganzen Kriegsflotte nach dem Kaisermanöver in der Ostsee. 1902 bis 1905 waren wir wieder in Cranz, wo wir stets woanders wohnten, und 1906 bis 1908 in drei Sommerferien in Zoppot, wo wir mit vielen Danziger Verwandten unseres Vaters häufig zusammen waren, die er regelmäßig zum Abschluss eines Nachmittags-Spazierganges jedes Mal zu Kaffee und Kirschkuchen mit Schlagsahne einlud.

Neuhäuser bei Pillau

In den Herbstferien sind wir bis zum Tode unserer Großmutter Charlotte Ostendorff geb. Negenborn, der Stiefmutter meiner Mutter, die sie aber nur "Mutter" nannte, fast imme in Neuhäuser bei Pillau gewesen, wo sich mein Großvater Ostendorff eine hübsche Sommer-Villa mit einem großen Garten hatte bauen lassen. Vom Bahnhof Neuhäuser wurden wir mit einem Schimmelgespann durch den Wald am Gut Neuhäuser vorbei, das dem Bruder unserer Großmutter gehörte, oder direkt über den Pfannkuchenberg abgeholt. Im Lochstedter Wald gingen wir oft bis zur Burg Lochstedt und zur Haffaussicht spazieren oder auch längs der See am Waldesrand bis Pillau, wo es im Hafen und an der Einfahrt von der Ostsee ins Frische Haff durch den Königsberger Seekanal immer viel zu sehen gab. Einmal in den Herbstferien war auch Vetter Franz aus Berlin mit, der damals Kadett in Potsdam war. In Bad Neuhäuser waren eigentlich nur Verwandte meiner Mutter, die dort Sommerhäuser hatten oder stets in den selben Wohnungen wohnten. In Alt-Neuhäuser dicht an der See lebten damals Schinkelmeissers, Sottecks, und unsere Tante Luise Ostendorff, auch oft Siegfrieds während der Sommer- und Herbst-Monate. Ich besinne mich noch auf den alten Onkel Schindelmeisser, den Besitzer des Königsberger Blugerichts, mit seinem langen Vollbart, wie er in seiner Strandlaube sitzend mit einem langen Fernrohr die Schiffe beobachtete, die von der See aus in Pillau ein- und ausfuhren. An den Herbstnachmittagen wurden dann zwischen See und Haff Spaziergänge von der ganzen Verwandtschaft gemacht, Pilze und Strandblumen gesucht. Geregnet hat es dort im Herbst niemals und wir konnten immer noch baden, wobei man sich wegen der vielen Untiefen vorsehen musste. In Cranz war stärkerer Wellenschlag.

Paul Lemmel im Alter

Zurück zu meinem Vater, der beim Zeitungslesen immer alle politischen Nachrichten nur überflog, während er alle Annoncen eingehend las. Darin habe ich ihn sehr bewundert. Er hatte dadurch vieles auf Dachböden und in Kellern verkaufen können, was sich inzwischen angesammelt hatte. Mein Vater hatte Möbel und Gegenstände anderer Art und Erinnerungssachen nach den Umzügen und Haushaltsauflösungen, nach Großmutters und Otante Emilie v.Schumann's Tode zunächst auf seinen Böden untergebracht und seine zahlreichen großen Weinregale im Keller nach Aufgabe seiner Firma als Lagerungsort für unsere guten Winteräpfel benutzt, von denen er sich im Herbst etwa 10 Tonnen von einem befreundeten Gute vom Lande kommen ließ. Allmählich verschenkte er von dem Restbestand seines Weinlagers zu Weihnachten und Geburtstagen an seine vielen Neffen gute Pullen.

Überhaupt war mein Vater im Kreise der großen Verwandtschaft auch von meiner Mutter Seite sehr beliebt, da er vielen auf Wunsch mit Rat und Tat beiseite stand, vor allem wenn die Männer und Väter frühzeitig verstorben waren. Sowohl die drei Stuertz'schen als auch die drei Frost'schen Söhne haben so manche Unterstützung von meinem Vater erhalten.

Tante Laura Frost zog noch vor 1914 von Königsberg nach Bonn und war dort weiter schriftstellerisch tätig bis zu ihrem Tode 1924. In Königsberg gehörte sie zu den Ersten der modernen Frauenbewegung und machte sich dabei einen bekannten Namen. Vor allem wurde sie allgemein bekannt durch ihr Buch "Johanna Schopenhauer, ein Frauenleben aus der klassischen Zeit", was sogar heute noch im Brockhaus angezeigt ist. Tante Laura hatte in der Familie immer einen etwas schwierigen und umstrittenen Stand. Weder mochten mein Vater noch Tante Mila ihr Wesen, oft wusste meine Mutter dann auszugleichen. Auf den Abendgesellschaften meiner Eltern war sie stets sehr beliebt und unterhaltend.

Nach dem Tode der Großmutter 1911 waren noch immer circa 10.ooo RM vom großelterlichen Erbe übrig, so dass Tante Mila in Königsberg hätte bescheiden davon leben können. Aber sie schlug das meinem Vater ab und wollte sich lieber in Oberschreiberhau oder Agnetendorf, was sie auf Sommerreisen nach Schlesien näher kennen und lieben gelernt hatte, ein Haus für Pensionsgäste bauen lassen und selbst bewirtschaften. Dazu reichte natürlich das Geld nicht, was mein Vater ihr vorher immer wieder gesagt hatte. Tante Mila, die sehr gut zu kochen verstand, aber stets aus dem Vollen wirtschaften wollte, zog ihre Selbständigkeit vor. Da sie mit ihren Mitteln nicht zu rechnen verstand, musste sie ihr mühsam erbautes Grundstück schon in der Inflationszeit für ganz geringen Erlös verkaufen, so dass sie später von ihren Brüdern leidlich unterstützt werden musste und schließlich sehr armselig lebte. Im Sommer 1925 war sie nochmal bei ihren Eltern in Georgenswalde.

Onkel Franz und Onkel Ernst haben mir in späteren Jahren gesagt, dass mein Vater nach dem Tode des Großvaters für ihre ganze Familie viel Gutes getan hätte; sie erkannten seine Ratschläge an. Da mein Vater auch an entfernten weiteren Verwandten viel Interesse hatte, von denen oftmals Besuch ins elterliche Haus kam, hatte er als erster "Lemmel" unseren Stammbaum zusammengestellt und 1910 im Gotha Bürgerlicher Geschlechter drucken lassen.
 
Der Anfang des Lemmel-Eintrags im
"Genealogischen Handbuch bürgerlicher Familien" Band 17, 1910.

Zu seinen entfernten Verwandten gehörte sein älterer Vetter, der Lokomotivführer Wilhelm Lemmel, der seine Tante und meinen Vater von Stettin aus oft besucht hat. Er erzählte, dass er mehrmals als Zugführer den Extrazug mit Kaiser Wilhelm dem I. begleitet hätte.

Ferner gehörten mehrere verwandte Familien von Schumann'scher Seite dazu wie die alte Tante v.Plüskow geb. v.Groddeck mit ihren drei älteren Kindern: Onkel Hans v.Groddeck auf Salleschen Kreis Ortelsburg, verheiratet mit Tante Ems geb. Freiin v.Massenbach; Tante Helene v.Plüskow und Tante Julie v.Plüskow, beide unverheiratet. Die alte Tante Elise v.Plüskow war in erster Ehe mit ihrem Vetter Wilhelm v.Groddeck verheiratet gewesen. Alle waren oft bei uns in der Königstraße.

Von den Danziger Verwandten besuchten uns außer dem alten Onkel Wilhelm und Tante Olga v.Schumann, mit der später meine Mutter sehr befreundet war, und deren Zwillingsschwester Tante Jenny Dau nebst Mann, Onkel Hugo Dau, und drei Töchtern, die 1913 ganz nach Königsberg zogen, wo Onkel Dau als Regierungsrat bei der Ansiedlungskommission tätig war; weiter unsere beiden Kusinen Eva und Edith Sohn, deren Bruder Otto Sohn, später Rechtsanwalt in Pommern, war während seiner Studienjahre häufig bei uns; ebenso wie seine rechten Vettern Hermann Ramelow, später Dipl.Landwirt, und Arthur Fliessbach, der schon 1905 als Student der Landwirtschaft starb; Fritz Skerle und dessen Neffe Walter Skerle, der öfter in Georgenswalde war; Anne Schlickriede, die später den Kaufmann Baumgart in Danzig heiratete.

Auch Tante Emilie Sohn geb. Drebs und Tante Minna Drebs, die in Zoppot wohnte, besuchten uns in Königsberg. Zum letzten Mal war ich im Juni 1939 ein paar Tage in Zoppot auf der Seereise nach Pillau und Memel, wo ich in Zoppot bei Köhlers wohnte. Alfred Köhler, der 1945 umkam, war der Mann von Eva Sohn. Ihre 1942 verstorbene Schwester Edith Sohn wohnte damals bei ihnen. In Danzig suchte ich Fritz Skerle und seinen jüngeren Bruder den Zuckerfabrikbesitzer Willy Skerle nebst Frau geb Gehlhorn auf. Diese Vettern und Kusinen Drebs waren Kinder von Otto Drebs, Gutsbesitzer auf Ottomin, und seiner Ehefrau Wilhelmine geb. v.Schumann, einer rechten Tante meiner Großmutter Lemmel.

Den Bruder meiner Großmutter, Alexander, der 1909 in Kassel als Geheimer Regierungs-Baurat starb, habe ich nie erlebt, aber seinen Sohn, Onkel Paul v.Schumann, General im Großen Generalstab mit seiner Frau und seinen drei Kindern, bei denen ich 1919 zum letzten Mal in Berlin war. Sein Sohn Hans Heinrich v.Schumann ging als Seeoffizier 1914 bei der Seeschlacht an den Falklandinseln unter.

Im Hause meines Urgroßvaters Ludwig Wilhelm Schumann, der mit Johanna Agathe Mischke verheiratet war, wurden außer ihren 10 Kindern noch zwei Schwestern Rentel (oder Reutel?) mit erzogen. Dessen zweite Ehefrau Mathilde Mischke war eine jüngere Schwester meiner Urgroßmutter. Die beiden Töchter Reutel heirateten den Buchhändler Ferdinand Beyer in Königsberg und einen Piersig. Beide alten Tanten und ihre Kinder, vier Tanten Beyer und drei Onkel Piersig kamen oft zu Großmutter und zu uns, ebenso aus Oliva Tante Margarete Mischke und aus Berlin Tante Dorothea Hoese geb. Mischke, zwei Schwestern und Töchter von Franz Alexander Mischke, eines Bruders meiner Urgroßmutter, besuchten uns wiederholt. Der Mitverwalter der Schumann'schen Stiftungen, Versicherungs-Kaufmann Martin Zernecke mit seinen beiden Töchtern Alma und Paula siedelte von Danzig nach Königsberg über und kamen oft zu uns. – Hiermit möchte ich schließen.

 
         "Die alte Tante Piersig"                                        "Die alte Tante Beyer"

Mein Vater ist am 15.5.1940 in Rokittnitz (Martinau) bei Beuthen in Oberschlesien bei meinem Bruder Arthur gestorben. Zur Beisetzung seiner Urne auf dem Domfriedhof in Königsberg, wo auch Tante Hanna, Onkel Lagenpusch, Großmutter, Tante Emilie v.Schumann, meine Mutter und mein Bruder Paul die letzte Ruhestätte fanden, war ich im Juni 1940 mit Jenny und Arthur zugegen. Auch Onkel Franz war da.
     
                 
                               
 
                                 

Anhang
Erich Lemmel:: Ein Junggesellenabend 1888 in Königsberg


Ende
 
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