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Lorenz Lemmel e328 – aus Thum in Glauchau


Vater: Mb-30/i Benedix Lemmel c074

(* etwa ?1540), † vor 1602 in Glauchau

1567-1593 in Glauchau. - 1567 leistet er Verzicht wegen seines väterlichen Erbes in Thum. - Er besitzt in Glauchau Haus und Garten, mehrere Äcker und eine Wiese.

∞ mit ... Meyner e941

(* etwa ?1540)

ihr Vater: Urban Meyner e942, (* etwa ?1510), † vor 1572
In Glauchau. Siehe Mnr-31/u

Kinder:

1. Benedict, (* etwa ?1565/1570) - in Glauchau, siehe Mb-32/k

2. Johann, (* etwa ?1565/1570) - Student in Leipzig, in Glauchau, siehe Mb-32/l

3. Melchior, (* etwa ?1575) - Bäcker und Bürgermeister in Glauchau, siehe Mb-32/m

Regesten:

→ 1567 bis 1593 Gerichtsbuch-Einträge über Lorenz Lemmel (auch Lorentz Lemmell), Bürger in Glauchau.

→ Aus den Einträgen 1567 und 1572 folgt: Lorenz Lemmels Eltern hatten in Thum Besitz und starben vor 1567. Den Besitz erbt die Schwester des Lorenz beziehungsweise ihr Mann Merten Putscher. Lorenz selbst, der vor 1567 die Tochter von Urban Meyner in Glauchau heiratete, wird ausbezahlt. 1572 übernimmt er in Glauchau den Besitz seines Schwiegervaters Urban Meyner. - Lorenz Lemmels Vater in Thum: unter den dort lebenden Lemmeln kommt nur Benedix als Vater in Frage, zumal Lorenzes Sohn wiederum Benedict heißt (HDL).

→ 1573-1593: Kauf von Äckern und Wiesen bei Glauchau, teils auch Verkauf.

→ 1583, 1585 Haus und Garten in der Glauchauer Oberstadt bzw. vor dem Obertore.

→ 1602, 1606 Erbteilung unter Lorenzens Söhnen: Benedict, Johann, Melchior.

Im einzelnen:

 •  13.12.1567 leistet Lorentz Lemmel von Glauchau dem Meerten Putscher in Thum Verzicht wegen seines väterlichen und mütterlichen Erbteils, dessen er auf Merten Putschers Gütern Zuspruch und Anforderung zu tun gehabt.
[StsA Dresden, Gerichtsbuch Thum Amt Ehrenfriedersdorf Nr.161 Fol.8, laut Mtlg von E.Költzsch, W.Roch, R.Windisch, K.Wensch. Vergl. Herbert E. Lemmel, "Geschichte" S.246 u. 303.]

 •  1572, Montag nach Elisabeth: 1 ßo xvj g dt. Lorentz Lemmel der hat seinen Acker beim Heiligen Creutz zu zwenen Scheffeln von Urban Meyners Erben ... für xxv ßo xiiij g erkauft... und weil Lorenz Lemmel die bare Bezahlung vor solchen Acker getan, leisten die Erben bzw deren Vormünder ihm Verzicht.
[StsA Dresden, Gerichtshandelsbücher AG Glauchau Nr.42, Lehnbuch Amt Glauchau 1571-1578, Bl.(21 oder 41), laut K.Wensch]

→ In den Glauchauer Gerichtshandelsbüchern ab 1514 bis vor 1567 ist kein Lemmel genannt. An ähnlichen Namen findet sich:
1570-1579 Hans Lemmer, Vormeister des Schneiderhandwerks; stets in der Schreibweise Lemmer;
1553 Hans Lymmer;
ab 1534 eine Familie, die in den Schreibweisen Lumer, Lummer, Lommer vorkommt;
ein Zusammenhang mit der Familie Lemmel ist nicht ersichtlich und es muß ausgeschlossen werden, daß diese Namen Varianten des Namens Lemmel sind. (HDL)

 •  1573, Sonnabend nach Urbani: ij ßo dt. Lorentz Lemmel der hat seinen Acker bei der großen Mohl Wiesen von Hansen Schusters sel. Witwe und Kindern für xlj gute ßo gekauft und erhält Verzicht.

 •  Walpurgis 1576 / Michaelis 1577: Lix g ddt Lorenz Lemmel für Wiese und Acker vffm Kupfer gelegen, von Valten Gabriel für xx ßo erkauft.

 •  1577, Sonnabend nach Conversionis Pauli, in Glauchau: 1 ßo xxxv g dt. Lorentz Lemmel der hat seinen Acker am Kreutzgraben von seinen Miterben Thomas Helbigs sel. hinterl. Witbe und Kindern für xxxij ßo erkauft.
[Lehnbuch, wie 1572, Bl.48 b, 99 b, 111]

 •  1582, Montag nach Purificationis Marie, in Glauchau: 1 ßo xv g dt. Salomon Schelhamer der hat seinen Acker von Jocoff Schützen(?) ... auch seinen Garten von Lorenz Lemmeln vor iiij ßo erkauft, von mir Valtten Herttell Schössern in Lehn empfangen.

 •  31.7.1583 in Glauchau: 1 ßo xlv g dedit Lorenz Lemmel hat sein Haus und Garten vor der Oberstadt gelegen von Wolf (Schützen oder Schürer) erblichen um und vor xxxv ßo erkauft und in Lehn empfangen.
[StsA Dresden, Gerichtshandelsbücher AG Glauchau, Nr.43, Lehnbuch Amt Glauchau 1578-1586, Bl. 58, 88, laut K.Wensch. - Derselbe Vorgang von 1583 auch GB Glauchau Nr.72 Amt Glauchau, Dörfer und Vorstädte 1567-1591, Bl.171; laut K.Wensch 1983.]

 •  1585 im Zinsregister des Amtes Glauchau:

 •  Bl.6b Glauchau, Lorenz Lemmell, ij g von Gregor Schicken Acker, ij g von Thomas Hell... Acker, iij g von dem Haus und Garten vor dem Obertore.

 •  Bl.44 Der Voit Zins Glauchau, Lorenz Lemmell, ix g von j Acker Kufferwiesen, ij von Creuzbecker.
[StsA Dresden, Außenstelle Glauchau, Rechnungsarchiv der Schönburg'schen Herrschaften, Nr.670; laut K.Wensch 1982]

 •  17.2.1592: ij ßo xxxviij g ddt Lorentz Lemmell, Bürger zu Glauchau, hat des vorschienen 84. Jahres von Ilgen Helbigen einen Acker zu 2 Schl. Feldes vffn großen Lindengrund um 50 fl., und von Georgen Kraußens sel.nachgel. Witwe und Erben einen Acker zu 4 Schl. Feldes, auch daselbsten, für 100 fl. erkauft und in Lehn empfangen.
[StsA Dresden, Gerichtshandelsbücher Amt Glauchau, Nr.44, Lehnbuch 1586-1600, Bl.99; laut KW 1983.]

 •  13.9.1592 erhält Lorentz Lemmel für den Vorgang vom 17.2.1592 von den Verkäufern Verzicht.
[StsA Dresden, GB Glauchau Nr.73 Amt Glauchau, Dörfer und Vorstädte 1591-1667, Bl. 2b; laut KW 1983.]

 •  1593, Mittwoch nach Reminiscere: Thomas Baum borget viij gute ßo xxxiiij g viij pf. - Von mir ... Amtsschösser hat Thomas Baum, Bürger zu Glauchau, bekannt, dass er für sich und wegen seiner Mutter dem Erbaren Lorentz Lemmeln auch Bürgern zu Glauchau, in Vormundschaft des jungen Paul ...(?) viij gute ßo usw. Hauptsumme schuldig. Darauf hat er angelobt, solche Summen ... zu entrichten. Und damit genannter Lemmell und sein Mündlein dessen versichert sein mögen, verpfändet er sein Feld.
[StsA Dresden, Gerichtshandelsbücher AG Glauchau, Nr.49, Gunstbuch Amt Glauchau 1579-1606, Bl.233; laut K.Wensch.]

 •  2.4.1602 in Glauchau: Lorenz Lemmels Erben geben xiij gßo ix g zu gesamtem Lehngeld von Haus und Garten vor der Oberstadt, für 35gßo erkauft, 6 Schl. Feld im Lindengrunde für 52 1/2 gßo, Acker beim Heiligen Kreitz 50 gßo 20 g, Acker bei der großen Wiese 4 gßo, Wiesen und Acker uffm Kupfer 19 1/2 gßo, Acker im Kreitzgraben 31 1/2 gßo, Wiese unter Neundorf 23 gßo 40 g, Garten 7 gßo.
[StsA Dresden, Gerichtshandelsbücher Amt Glauchau Nr.45, Lehnbuch 1600-1613, Blatt 25, laut K.Wensch 1983]

 •  8.7.1606: Lorenz Lemmels sel. Erben, so ihres Vaters Güter von ihrem Bruder erkauft haben, ihre Lehnstücke im Amte jeglicher besonders in Lehn empfangen:
(1) Benedict Lemmel 3 fl. 7 g von Haus und Garten vor der Oberstadt, weil er solchen alleine besitzt; 1 fl. 5 g 3 Pf. vom Acker vffm Rohrensteig davon er den halben Teil; 1 fl. 4 g 2 Pf. vom Acker beim Hl.Kreitz den er auch halb hat; 20 g 6 Pf. vom Acker bei der großen Wiese zur Hälfte. i. Sa. 6 fl. 15 g 11 Pf.
(2) Melchior Lemmel 1 fl. 5 g 3 Pf. vom Acker aufm Rohrensteig zum halben Teil; 1 fl. 4 g 2 Pf. vom Acker beim Hl.Kreitz vff die Hälfte; 20 g 6 Pf vom Acker bei der großen Wiese zur Hälfte; 1 fl. 5 g 6 Pf. vom Acker u. Häuslein vffm Kupfer daran er zwei Teil; 3 fl. vom Acker am Kreitzgraben zu seinem Teil allein; 2 fl. 5 g 4 Pf. von der Wiesen unter Neundorf zu seinem Teil alleine. i. Sa. 9 fl. 19 g 9 Pf.
Und weil diese beiden Brüder ihren Anteil in gesamter Hand, wie fol. 25 befindlich, so haben sie dem Amtsgebrauch nach mehr nicht verlehnwahret, als was sie ihrem Bruder Johann Lemmeln aberkauft.
[Lehnbuch, wie 1602, Blatt 99]

→ Ein anderer Lorenz Lemmel lebt in Marienberg und Freiberg, siehe Mb-30/n.


2010 10 12