C-27/a | zur Stammtafel C | C-27/a |
Vater: C-26/e Mertein Lemlein c056
(* etwa ?1415) in Bamberg, † zwischen 1476/1495
1431 Martinus Lemlein de Pabenperga an der Universität Wien. 1476 Merten Lemmel Kaufmann in Chemnitz in der Webergasse. Die Merten Lemelyne 1495/97 reiche Witwe in Chemnitz.
∞ wahrscheinlich mit ... Hösel c059
(* etwa ?1420), † nach 1497
ihr Vater: Peter Hösel c060, (* etwa ?1390)
Viermeister der Tuchmacherzunft in Chemnitz. Vorbesitzer des Lemmelschen Hauses in Chemnitz am Salzmarkt, daher wohl Lemmels Schwiegervater. Siehe Hsl-26/a
1. Hans, (* etwa ?1445) - Kaufmann in Chemnitz, siehe C-28/a
2. Paul, (* etwa ?1450) - in Chemnitz, Neukirchen und Adorf, siehe C-28/b
3. (Tochter) Lemmel c050, (* etwa ?1445/1450)
∞ mit (Andreas) Syptenheyn c049
(* etwa ?1430)
sein Vater: Hans Syptenheyn c078, (* etwa ?1400)
1445, 1449 Bürgermeister von Chemnitz. Siehe C-27/Sy
4. (Tochter) Lemmel c051, (* etwa ?1445/1450)
∞2) mit Steffen Schumann c048
(* etwa ?1440)
Siehe Scu-28/s
• April 1431 schreiben sich Martinus Lemlein de Pabenberga und Michael Klieber de Pabenberga an der Universität Wien ein.
[Die Matrikel der Universität Wien, Verlag Böhlhaus, Graz-Köln, Bd.1 1956]
→ Die Herkunftsangabe "de Pabenberga" ist normalerweise als derzeitiger Wohnort des Vaters zu verstehen. Unter den gut erforschten Bamberger Lemlein kann dieser Martinus Lemlein nur als Sohn des älteren Mertein Lemlein eingeordnet werden, der zu dieser Zeit in Bamberg lebte, dann aber 1437 nach Chemnitz ging.
[vergl. Herbert E. Lemmel "Miszellen" S.263-266, wo dieser Student Martin ohne überzeugende Begründung als Sohn des Bamberger/Nürnberger Michael Lemlein eingeordnet wurde]
• 1437 ging er vermutlich zusammen mit seinem Vater von Bamberg nach Chemnitz.
• 1476 Merten Lemmel "in der Webergasse" in Chemnitz im Register des Marktrechts. Er zahlt 2 Heller.
[Ratsarchiv Chemnitz, Locat 9831, Schöffenbuch der Stadt Chemnitz 1458-1483, Register des margkrechtes. Laut Herbert E. Lemmel, "Herkunft" S.181 und "Geschichte" S.295. Auch laut K.Wensch. - Unter den Vertragspartnern der Rechtsgeschäfte dieses Bandes ist sonst kein Lemmel angeführt.]
• 1495: Die Merten lemelyne zahlt 23 gr Steuern, Hans Neef 22 gr, Ulrich Schütz 2 Schock.
[Ratsarchiv Chemnitz, Kap.III Sekt.II Nr. 42a f. 7ff. - Laut "Herkunft" S.181 Fußnote 616]
• Er besitzt ein großes Haus am Salzmarkt, dem bevorzugten Wohngebiet der Chemnitzer Fernkaufleute; das Haus gehörte 1466 dem Peter Hösel, der also wohl Mertens Schwiegervater ist; Nachbarn sind Hans Neef, ein wohlhabender Ratsherr, und Ulrich Schütz, einer der reichsten Männer des Erzgebirges; 1495 gehört das Haus der Witwe Merten Lemelyne, die dort zusammen mit (den Schwiegersöhnen?) Schumann und Syptenhayn wohnt; sie zahlt 23 Groschen Steuern, woraus sich für Merten Lemel ein beträchtliches Vermögen errechnet.
• 1496 verkauft die Merten Lemelyn ihr Haus am Salzmarkt an Nicl Philipp (der vielleicht ein Schwiegersohn ist).
• 1496 besitzt sie einen Grundbesitz "uff der alden Steyngruben" bei Sankt Nikolai. (Die Äcker an der alten Steingrube grenzen an Markersdorf und Stelzendorf, wo ab 1530 und 1547 die Enkel Lemmel genannt sind.)
• 1497 hat sie den gleichen Besitz und wohnt zusammen mit Valty Tyl, der Schwiegermutter oder Schwägerin von Ulrich Schütz, in einem kleineren Haus in der Clostergasse.
• Ab 1498 ist sie nicht mehr genannt, so daß sie 1497/98 gestorben sein dürfte.
[1495, 1496: Ratsarchiv Chemnitz, Kap.III Sekt.II Nr.42a, f.7 von 1495 und f.29 von 1496. Laut Herbert E. Lemmel, "Herkunft" S.181 und "Geschichte" S.295. Dort auch weitere Ausführungen hierzu.]
[1496, 1497: ebenda, f.31 u.42 von 1496, f.50 von 1497. 1498 erscheint die merten lemelyne nicht mehr in diesem Geschoßbuch. Laut Herbert E. Lemmel, "Herkunft" S.182; vergl. "Geschichte" S.284,325.]
• 1496/97 Merten Lemelyne
• Ab 1595 sind die Söhne Paul und Hans im Chemnitzer Geschossbuch genannt.
[Beide Kopien aus Herbert E. Lemmel, "Herkunft" S.182,183] Aus dem Stadtarchiv sind Kopien aus dem Geschossbuch nicht zu bekommen, da das Papier des Originals zu brüchig ist (HDL).
→ Fehlerhinweis: Dass [laut Herbert Lemmel] Merten Lemmel das Höselsche Haus am Salzmarkt besaß, ist wohl nicht richtig. 1476 lebte Merten in der Webergasse, und noch 1487 ist am Salzmarkt Peter Hosel eingetragen. Nur 1495 ist hier die Witwe Merten Lemelyne eingetragen. Sie mag nach dem Tod ihres Mannes hierher (wohl in iher väterliches Haus) gezogen sein, denn ihre beiden Söhne Hans und Paul leben zu dieser Zeit in der Niclas-Vorstadt. Dass sie dann 1496 das Haus verkaufte, zeigt, dass sie wohl eine Hosel-Tochter und Hauserbin ist. (HDL)
• Chemnitz war zwischen etwa 1350 und 1450 in erster Linie eine Textilstadt. Erst um 1460 wurden neue reiche Silberadern und Erzvorkommen im Erzgebirge entdeckt. Der Chemnitzer Bürger und Ratsherr (Nickel) Thyle hatte in den 1460er Jahren eine Seigerhütte am Chemnitzfluß in der Aue, die er seinem Schwiegersohn Ulrich Schütz (* 1432 in Nürnberg) vererbte. Dieser wurde Haupt einer weit verzweigten Handelsgesellschaft, die Erze und Silber vertrieb.
[Heinrich Weigand: Chronik der Stadt Chemnitz. Reihe: Chroniken deutscher Städte, Bd.19, Berlin 1938, S.24.]
→ "in der Aue" entspricht dem heutigen Straßenzug "Aue", der sich vor dem Nicolaitor den Chemnitzfluß aufwärts erstreckt in Richtung auf die Steingrube der Merten Lemelyn und in Richtung auf den Garten des Altaristen Michel Lemmel.
[Herbert E. Lemmel, Brief Feb.1977]
→ Ein weiterer Sohn könnte ein Gewerke Lemmel in Marienberg sein, dessen Witwe Margarethe dort zusammen mit Nickel Schutz und Georg Hösel (gleiche Namen wie die Chemnitzer Nachbarschaft) genannt ist. Nach neueren Urkundenfunden ziehe ich es nun vor, den Gewerken in Marienberg nicht als jüngsten Sohn sondern als ältesten Enkel von Merten Lemmel einzuordnen; siehe Lemmel-Stamm Marienberg.
→ Fehlerhinweis:
Herbert E. Lemmel ["Herkunft" S.183 und "Geschichte" Tafel 1 Bl.1 (hier Druckfehler; lies 1466 statt 1566) gibt einen weiteren Sohn Thomas an, der 1466 als "misnensis" in Leipzig studiert. Bei Georg Erler, Matrikel der Univ. Leipzig, Leipzig 1895 S.258, heißt dieser jedoch Thomas Lummel/Lumel, ohne Herkunftsangabe, unter der Nacio Misnensium. Es besteht kein Grund, hier Lummel als Variante von Lemmel zu deuten, zumal 1474 auch ein Iohannes Lummel "de Lipczk" unter der Nacio Misnensium immatrikuliert ist und der Name Lummel in Norddeutschland vielfach vorkommt.
• ... Syptenheyn Ratsherr in Chemnitz, 1495 zusammen mit Steffel Schumann im vormals Lemmelschen Haus am Salzmarkt.
[Herbert E. Lemmel, "Herkunft" S.181, sein Vorname nicht angegeben]
• Wohl Sohn des Bürgermeisters Hans Sypenheyn. (HDL)
• Anders Syptenheyn, 1463 Ratsherr in Chemnitz und Vorsteher der Kaland-Brüderschaft.
[Carl Lehmann: Chronik der Stadt Chemnitz, 1843, Seite 88]
→ Wohl Sohn des Bürgermeisters Hans Syptenhayn. Ist es dieser Anders, der im Lemmel-Haus wohnt? oder ein Bruder? (HDL)