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Gottlieb Lemmel 19 – Tischler in Johannisburg


Eltern: L-36/f Friedrich Lemmel 37, Eleonore Waschul 38

* um 1780, † 17.8.1815 in Johannisburg

Tischler, 1801 Geselle, 1804 Meister in Lötzen, seit 1805 Meister in Johannisburg, wo er 1815 stirbt: "den Hals abge- schnitten".

∞ 5.6.1805 in Johannisburg mit Johanna Steinbach 20

* 4.12.1782 in Johannisburg, † 30.6.1859 in Bartenstein

ihre Eltern: Carl Steinbach K400 (Taufname: Carl Ludewich), * 29.7.1742 in Johannisburg, † 28.1.1805 in Johannisburg
1771-1805 Bürger und Nadler in Johannisburg. Siehe Stnb-36/m; ∞ 13.5.1773 in Königsberg-Dom mit Anna Siedel 259 (Taufname: Anna Charlotte), * um 1747, † 23.9.1827 in Johannisburg.

sie ∞2) 1816 mit Johann Casparini 262sein Taufname: Johann Valentin

(* etwa ?1780), † 23.2.1831 in Johannisburg

Tischlermeister in Johannisburg. Ein Sohn, (Johann) Gottfried Casparini, * 21.8.1817, blind und taubstumm, seit 1851 in Königsberg in der Irrenanstalt.

Kinder:

1. Juliane 260, * 17.4.1806 in Johannisburg, † 6.10.1807 in Johannisburg, (ihr Taufname: Eleonore Juliane )

2. Gottlieb, * 9.6.1808 - Tischler, Steuererheber in Ostpreußen, siehe L-38/m

3. Charlotte, * 20.11.1810 - ∞ Weidmann, in Danzig, Marienburg, siehe L-38/r

4. Carl, * 15.11.1812 - Kaufmann in Bartenstein/Ostpr., siehe L-38/s

5. Wilhelm, * 1.5.1815 - Tischler in Berlin, siehe L-38/y

Regesten:

[Geburt um 1780 ist eine Abschätzung. Heirat, Kinder und Tod Kirchenbücher Johannisburg-Stadt laut Gerhard Lemmel 1935, und laut Heinz Lemmel: Familie Lemmel aus Lötzen, Privatdruck 1937]

 •  Im Bürgerbuch von Johannisburg 1696-1776 ist kein Lemmel verzeichnet.
[Staatsarchiv Königsberg, Erich Lemmel 1926]

 •  Er lernt das Tischlerhandwerk bei seinem älteren Bruder Friedrich, wird 1801 Geselle und, nach Wanderjahren, 1804 Meister:

 •  18.10.1801 in Lötzen: Es erscheint der hiesige Tischler Meister Lemmel und bittet, seinen Bruder Gottlieb Lemmel in diesem Protocoll als Lehrbursch des Tischler Gewerks ein zu tragen, jedoch aber unter der Bedingung, als ob er schon vom 1ten Octbr 1798 das Handwerk bey ihm lerne, indem den Meister Söhnen das Recht zustünde zu gleich ein und ausgeschrieben zu werden. Nachdem er seinen Geburts Brief beygebracht prästieret, so wurde seinem Gesuch gewillfahret und Gottlieb Lemmel hier als Lehrbursche eingetragen.

 •  22.6.1804 in Lötzen: Der Tischler Geselle Gottlieb Lemmel produciret den Bericht von seinen Wanderjahren und bittet, ihm das Meister Recht angedeihen zu lassen. Wenn derselbe auch das Meisterstück zur Zufriedenheit des hiesigen Tischler Gewerks gefertigt hat, so stehen seinem Gesuch nichts mehr entgegen und wird derselbe als Meister verzeichnet. - " 3 Th bleibt Lemmel der Lade schuldig".
[Akten der Tischlerinnung Johannisburg, Hahnneder Raths Beysitzer. - Laut Gerhard Lemmel um 1935; C5,C6]

 •  8.9.1805 leistet er in Johannisburg den Bürgereid als Kleinbürger. - 1805-1809 wird er mehrmals in den Johannisburger Kämmereirechnungen als Tischler und "Kleinburger Lemel" erwähnt.
[Staatsarchiv Königsberg, Anträge und Briefe des Magistrats betreffs Nachsuchung des Bürgerrechts der Stadt Johannisburg; Kämmereirechnungen der Stadt Johannisburg; laut Erich Lemmel 26.2.1926]

 •  1805-1815 Tischlermeister in Johannisburg.
[Kirchenbücher Johannisburg]

 •  Carl Heinrich Lemmel, geboren am 15.11.1812 in Johannisburg, getauft den 21.11.1812 in Johannisburg. Vater: Gottl. Lemmel, Bürger, Mutter: Johanna Steinbachin. Taufpaten sind: Herr Bottcher Joh. Ludwich, Frau Fridr. Meyerin, Fridr. Steinbach.
[Taufregister Johannisburg-Stadt, beglaubigte Abschrift durch Gerhard Lemmel 1933 (L8) und Erich Lemmel 1935]


[Taufschein 1935, Kopie von Lotte Quenzer 1988]

 •  1815: Friedrich Wilhelm Lemmel, Sohn des Tischlermeisters Gottl. Lemmel, * Johannisburg 1.V.1815, get 7.V.1815, P: Wilhelm Heinrichs, Fr. Ludwichin, Carl Nitka.
[Taufregister Johannisburg, Pfr Zachau 1926 an Erich Lemmel]


# [Kopie des Taufbuch-Eintrags, durch ancestry 2022]

 •  1815: Gottlieb Lemmel, ein Tischlermeister, 35 Jahre alt, ist am 17.August 1815 zu Johannisburg verstorben und am 21.August 1815 begraben. Krankheit: den Hals abgeschnitten.
[Sterberegister Johannisburg Stadt, beglaubigte Abschrift 1935 für Gerhard Lemmel]

→ "Den Hals abgeschnitten": Näheres ist nicht angegeben. Es ist die Zeit der Freiheitskriege. Aber im August 1815 gab es kein Gefecht in Ostpreußen. Gottlieb könnte, zum Beispiel in der Völkerschlacht bei Leipzig Okt.1813 eine Verwundung am Hals erlitten haben, und zwar so, dass er noch zurück nach Johannisburg gelangen konnte, wo er dann aber im August 1815 an den Spätfolgen der Verwundung starb. Das ist die einzige plausible Deutung dieses Eintrages. - (Eine andere Möglichkeit wäre, dass er in Johannisburg einem Mord zum Opfer fiel oder wegen eines begangenen Verbrechens hingerichtet wurde; ich vermute aber, dass dies im Sterberegister vermerkt worden wäre, so dass ich dieser Möglichkeit eine geringere Wahrscheinlichkeit beimessen würde. (HDL)

Regesten zu Johanna Steinbach:

[Ihre Geburt Kirchenbuch Johannisburg-Stadt, laut Gerhard Lemmel 1935. - Ihr Tod Totenschein der Stadtkirche Bartenstein.]

 •  13.8.1831 gehört das Grundstück Warschauerstr. 84 in Johannisburg dem (kurz zuvor gestorbenen) Tischlermeister Johann Casparini mit seiner Ehefrau Johanna geb. Steinbach. - 27.7.1836 gehört es der Witwe Casparini mit ihrem Sohn Gottfried; 21.6.1848 der Witwe Johanna Casparini geb. Steinbach.
[StsA Göttingen, Nachlaß Moeller Bd.37 "nach Erich Lemmel", Abschrift von Gerhard Lemmel]

 •  Johanna Casparini geb. Steinbach besitzt 1836-1851 eine Hälfte des Grundstücks Warschauerstr. 84 in Johannisburg, die 1850 "als Kaution zur Sicherstellung der Komune wegen der für den blödsinnigen Sohn Gottfried Casparini zu tragenden Kosten" eingetragen wird. Die andere Hälfte des Grundstücks hatte ihrem Mann Casparini gehört. Sie unterschreibt 1850 mit 3 Kreuzen.
[Grundbuch Johannisburg, laut Brief Direktor Wohlgemuth an Erich Lemmel 1926]

 •  1851 lebt sie in Friedrichshof Kreis Ortelsburg und verkauft den Nachlaß des Gottfried Steinbach in Johannisburg.
[Familienpapiere Erich Lemmel]

 •  1859: Johanna Casparini geb. Steinbach, Witwe in Bartenstein, 77,11 Jahre alt, starb an Altersschwäche am 30.Juni 1859; beerdigt auf dem Kullenberg Kirchhofe.
[Totenschein, ev.Stadtkirche Bartenstein, ausgestellt 1935 für Gerhard Lemmel]

Regesten zu Anna Siedel:

 •  Ihr Familienname wurde auch als Giedel, Siedler oder Seidler gelesen. Die vorwiegende Form ist Siedel.

 •  Anna Charlotte Siedelin ∞ 13.5.1773 in Königsberg-Dom, 25 Jahre alt, mit Carl Ludwig Steinbach. (also * um 1747/1748)
[Traubuch der Domkirche Königsberg, amtlicher Auszug 1939 für Gerhard Lemmel]

 •  1805


# [Schreibmaschinen-Abschrift von handgeschriebenen Notizen. Die Jahreszahl 1791 ist nicht richtig]

 •  "Scharl. Steinbachin" ist ist Taufpatin, als 1810 Anna Scharl. getauft wird, Tochter von Gottlieb Lemmel und seiner Gattin Johanna Steinbachin.
[KB Johannisburg]

 •  † 23.9.1827 in Johannisburg: Anna Steinbachin geb. Giedlin? Wittwe mort: 23, sepulcr: 26 September, 81 Jahre alt. (also * um 1746) Krankheit: Altershalber, Erben: 3 Töchter 1 Sohn.
[Sterberegister der ev. Stadtgemeinde Johannisburg, amtliche Abschrift 1933 für Gerhard Lemmel.]

 •  Ihre Geburt um 1746 in Johannisburg nicht zu ermitteln. Die Schreibweise des Namens ist im Taufeintrag 1782 Siedelin, im Todeseintrag 1827 geb. Giedlin.
[Mtlg ev. Pfarramt Johannisburg April 1935 an GL. - C4]

 •  Ihr Vater ist der Feld-Chirurg Johann Benjamin Siedel.
[Gerhard Lemmel; Originalquelle nicht erhalten]

→ Von Anna Steinbach geb. Siedel gab es persönliche Aufzeichnungen zu Familien-Ereignissen. Davon existierte eine "Abschrift-Urkunde", die wiederum Franz Lemmel am 27.9.1926 abschrieb. Davon wiederum fertigte Franzens Vetter Erich Lemmel eine handschriftliche Abschrift, die er mir (HDL) 1970 übermittelte. Der Text:

 •  "Den 21. November 1779 hat mich Gott mit einer jungen Tochter erfreut umb 8 Uhr des Morgends, den 24ten hat sie die heilige Taufe empfangen, Regina Elisabeth ist ihr Name. Gott laß sie zu seiner Ehr und uns Eltern zur Freude aufwachsen."

 •  "Anno 1805 d. 28. Januar des morgens umb 10 Uhr ist mein lieber Mann, am Schlagfluß sanft und selig mit Gott eingeschlafen, sein Nahme hieß Carl Ludwig Steinbach, 31 Jahre und 8 Monate in der Ehe zusammen gelebt."

Regesten zu Johann Casparini:

 •  Es gibt einen Hof-Orgelbauer Adam Gottlob Casparini.


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2023 10 1