B-25/e | zur Stammtafel B | B-25/e |
Eltern: B-24/c Conrad Lemlein n153, Alheid Münzmeister n154
(* etwa ?1362), † 1428/1429
1399-1418 Bürger Bamberg. 1410 Stadtbaumeister. 1420 Schöffe in Kuttenberg/Böhmen, dort 1421 von Hussiten vertrieben. 1421-1428 Schöffe in Bamberg.
∞1) (etwa 1380/85) mit ... (Tockler) n157
(* etwa ?1360)
ihr Vater: Günter Tockler n224, (* etwa ?1325), † nach 1390
1353 in Bamberg, 1363-1367 in Prag, 1377 in Bamberg. 1357 Notar des Fürstbischofs in Bamberg und Geheimsekretär von Kaiser Karl dem IV. in Prag. Siehe Tokl-24/g mit Elisabeth .... n974(* etwa ?1320)
1397: Elisabeth die Erlachering, Gunther Togglers sel. ehl. Wirtin. (Muss wohl Gunthers zweite Frau sein. HDL)
∞2) (etwa 1390/95) mit Katharina Klieber n161
(* etwa ?1370), † nach 1431
Ihr Bruder ist Eberhard Klieber (∞ mit Barbara Zingel, Tochter von Conrad Zingel in Nürnberg).
ihr Vater: Engelmar Klieber n162, (* etwa ?1345), † vor 1397
In Bamberg, Karolinenstr. 18. 1379-1392 Zeuge. 1391 Urteiler. Siehe Klie-24/a
1. Katharina, (* etwa ?1385) - ∞ Haller, in Nürnberg, siehe B-26/d
2. Mertein, (* etwa ?1385) - Kaufmann in Bamberg und Chemnitz, siehe C-26/e
3. Michel, (* etwa ?1385/1390) - Großkaufmann in Nürnberg, siehe B-26/f
4. Wernher Lemlein n182, (* etwa ?1385/1390), † 1408
5. Hans, (* etwa ?1395) - Ratsherr in Bamberg und Nürnberg, siehe B-26/g
Zusammenfassung:
• Ab 1399 bis zu seinem Tod 1428 in zahlreichen Bamberger Urkunden erwähnt. 1410 Stadtbaumeister. Aus dem Titel "Herr" zu schließen ist er vielleicht schon 1415 einmal Schöffe, während sonst von 1404 bis 1420 sein jüngerer Bruder Heinz Schöffe ist. 1420 ist Hans Lemlein Schöffe in Kuttenberg in Böhmen, von wo er 1421 vor den Hussiten fliehen muß. Ende 1421 löst er in Bamberg seinen Bruder Heinz im Schöffenamt ab. Er bleibt Schöffe bis zu seinem Tod 1428. Gestorben zwischen 23.3.1428 und 1429.
• Besitz: Hausbesitz im Bamberger Zinkenwörth, am Sand, "auf dem Steinweg in der Teuerstadt"; der Lemleinshof (Habergasse 3); ein Hof zu Obernhaid, Lehen am Heidelsteig und in Leiterbach, zu Steinfeld und Ebensfeld, zu Altendorf, zu Treunz und Trunstadt, in Schamendorf bei Weismain, in Wachenrod, Zapfendorf, Sweistorf, u.a.
• Sein Siegel: Stehendes Lamm auf Dreiberg; über dem Schild ein Helm; darüber ein Lamm. Der rittermässige Helm, der sich nur im Siegel des Hans, nicht in den Siegeln seiner Brüder findet, mag der Anlass dafür sein, dass er in Nürnberger Genealogien irrtümlich als ein Ritter angesehen wird.
• Die Schreibweise des Namens ist fast ausschließlich Lemlein (1399-1428), gelegentlich Lemblein (1411), Lämblein (1415), Leimlein (1421).
Regesten:
• 1399/1400 Aktionen nach dem Tod des Vaters:
• 12.8.1399: Die Brüder Heinz und Hans Lemlein verkaufen vor dem Schultheißen Hans v.Lichtenstein und den Schöffen des Stadtgerichts das Haus ihrer Schwester Anna im Zinkenwerde zu der linken Hand, so man für Eberhard Pottensteiners Haus hinter gehet, einseits an Heinz Welmans Haus, anderseits an Hans Behems Hofreit anstossend, gegen einen ewigen Zins von 1 fl und 1 Fastnachtshenne an Cunrad und Kunigunde Paternoster.
[HVB, Urk. vom 12.8.1399 Nr.116; laut Hans Paschke: "Lämleinsgasse und Lämleinshof in Bamberg", 101.Ber.d.Hist. Vereins Bamberg 1965 S.292f.]
→ Paschke vermutet, dass es das Grundstück Nr.93, Zinkenwerde 29 ist.
• 26.3.1400: Heinrich, Johann (et Petrus, später durchgestrichen!) die lemlein filii habent in feodum
• xxx Jugera situm an dem Heidelsteig vor dem hawtsmorde,
• item ein Rewtszehen situm in nidern leitterbach,
• item einen dritteil desselben dorf zehenden an (=ohne) ein zwelftteil.
[Staatsarchiv Bamberg, A221 Standbuch 1, Lehenbuch des Bischofs Albrecht von Wertheim 1398-1421, f.16; Kopie; Datum hier nicht ersichtlich]
[Herbert E. Lemmel, "Herkunft" S.16; hier auf 26.3.1400 datiert]
• 1406: Heinricus et Johannes lemlein Cives Bamberg. portat mannsedele(?) Balthasar filio quondam Friderici Ammon zum ersten einen wüsten Hof gelegen zu Lawbent mit Holtz, Wiesen, Eckern und allen seinen Zugehorungen....
[StA Bamberg, A221 StB 1/I, Lehenbuch des Bischofs Albrecht von Wertheim 1398-1421, f.46', Fotokopie]
→ Im unmittelbar folgenden Eintrag werden Günter und Friedrich Münzmeister u.a. mit einem Gut zu Windisch-Schletten belehnt, wo später auch die Lemlein sitzen.
• 1406 Aktionen nach dem Tod der Mutter:
• 1406 erhält Hans Lemlein aus dem Erbe des Vaters Conrad: 1/4 Dorfzehend zu Steinfelt, v.Gichsche Lehen, sowie Kleinzehend zu Ebensfelt, Lehen von den Schotten.
[GNM Imhof-Archiv Fasc.26 (Lemlein-Archiv) Urk.Nr.2, mit Siegeln. - Siehe ausführlich beim Vater Conrad]
• 7.12.1406: Peter Lemlein verpfändet seinen Anteil am 1400 genannten Erbe am Heidelsteig an seinen Bruder Hans, nachdem dieser es für 90 fl. rheinisch von Veidel Juden abgelöst hat.
[HVB Rep.2/1 Nr.1 (StGB 1403/15) f.49; laut Herbert E. Lemmel, "Herkunft" S.16, 44, 66,]
• 1407: Hans Lemlein kauft von seinem Bruder Peter den Hof zu Obernheide, Lehen des von Aysch, und 31 Acker Feld am Heidelsteig, Lehen des Bamberger Bischofs.
[ausführlich siehe bei B-25/f Peter]
• Im Lehenbuch 1398-1421 des Bischofs Albrecht v.Wertheim: sind Heinrich und Johann die Lemlein, Bürger zu Bamberg, mit folgenden Lehen verzeichnet:
• [Bl.16, Jahr?] Heinr. et Johann (et Petrus durchgestrichen!) 30 juga sit an dem Heidelsteig vor dem Hawsmorde(?) ... ein Rewtzehen sit in nidern Leitterbach ... ein Dritteil desselben Dorf tzehend on ein zwolf teil ...
• [Bl.46', 1406] ein wüster Hof zu (Lawbent?) mit Holz, Wiesen, Äckern u.a.
in Treunz und Trunstadt [Bl.107, 1419]
• Paul Kliber (senior?) und Heinrich Lemlein in Wachenrod. [Bl.86, 1415]
• Heinricus Lemlein, civis Bambergensis, in Gasselstorff bei Rotenpuhel. [Bl.112, 1419]
• ein Heinrich Lewblein von Herzogenaurach (wohl kein Lemlein!)
[Bl.74]
[Staatsarchiv Bamberg, A221 Standbuch 1. - Kopien und teilweise Transkription durch Gerhard Lemmel]
• Vor 1410 entsteht der Burgerhof auf dem Grundstück Nr.491/493, Jesuitenstr. 7 bis 11, für den 2 Stadtbaumeister zuständig sind, die jährlich von Bürgermeister und Rat gewählt werden; von ohnen ist einer für die Aufsicht über die Facharbeiter zuständig, der andere für die Finanzen. Die ersten urkundlich bekannten Stadtbaumeister sind 1410 Hans Lemlein und Ulrich Küchenmeister, 1435 Heinrich Snepf und Clas Haller, 1437 Fritz Zollner und Conz Tockler etc.
[Hans Paschke: Die Au zu Bamberg. Heft 29 der Studien zur Bamberger Geschichte und Topographie, 1965, S.56]
• 1411 schließen Heintz Gundloch der Ältere, Heintz Gundloch der Jüngere, sein Sohn, und Walthasar Heider, Bürger zu Bamberg und Vormund von Erhard Heider, Sohn des seligen Hans Heider, einerseits, sowie
Heintz und Hanß Lemblein Gebrüder, Bürger zu Bamberg, andererseits,
einen Vertrag über den Hof der Lemlein und den Zehent der Gundloch/Heider zu Obernheid, worüber Unklarheiten bestanden hatten.
[StsA Bamberg, (A163 laut Beschriftung der Fotokopie) oder (A136 laut Notiz Gerhard Lemmel), L 233 Nr.1509. - Fotokopie und Maschinenschrift durch Gerhard Lemmel 1984.]
• 2.6.1413 ähnlich.
[F. Schlegler, Geschichte der Pfarrei Oberhaid, 24.Ber.d.Hist. Vereins Bamberg, 1860/1861, S.85, sowie S.135, Beilage 7 vom 2.6.1413]
[vergl. Herbert E. Lemmel "Herkunft" S.67f]
• 11.1.1412 und 27.1.1412: Heinz und Else Schellhammer verpfänden ihr neu bebautes Grundstück im Zinkenwerde am Perfit und neben dem Perfit zweimal um je 100 fl an Hans Lemlein.
[Stadtgerichtsbuch HVB Rep.2 Nr.1 f.115,116'; laut Hans Paschke, 101.BHVB "Lämleinsgasse..." S.246]
• 23.2.1412: Die Gebrüder Heinz und Hans Dockler veräußern dem St.Clara-Kloster ihren Garten oben am Kloster, der einseits an die Regnitz, anderseits mit dem Fischwasser an "der Lemblein Feld" stößt.
[StA Bamberg Rep. A 140 L.150 Nr.268; laut Paschke 101.BHVB S.297]
• 1412: Das Stadtgericht Bamberg bestätigt, dass Hanns Lemlein, Bürger zu Bamberg, dem Michel Swartz zu Bamberg dessen Eigenhof zu Altendorf abgekauft hat. - 1403 hatte Michael Swartz, Bürger zu Bamberg, vor dem Landgericht zu Bamberg Kundbrief genommen auf einen Acker in der Mark zu Altendorf bei Hirscheid.
[Germ.Nat'Museum Nürnberg, Imhoff-Archiv Fasc.26 (Lemlein Archiv), Urk.5 u.1.]
• 1415: Conrad Zolner besitzt "haus und hoffreite am Sandt bey dem Rinlein gelegen da er Itzund wohnhafft Ist, einseits an Sintram Greffen hausse, anderseit an herrn hannsen Lämbleins garten oben mit der full stiesse an den Stullbrüder gemach..." - Zeugen: paulus Klieber, Conrad Usmer, hans Zolner, Conradt Zollner, krafft Trockauer, fritz lawant, Clas lorper, heintz lemlein, Engelhart Kuchenmeister, praun Ingram, Conrat hassfurther, Vitus Sebot und ander ersam leuth.
[38. Bericht des Hist.Vereins Bamberg 1875 S.78/79]
→ Aus dem Titel "Herr" zu schliessen, hat Hanns Lämblein bereits 1415 ein Ehrenamt inne; freilich wird er, nach den bekannten Urkunden, erst Dez.1421 in der Reihe der Bamberger Schöffen genannt.
• 1418: Hermann Vischer und Peter Scheffer ein Verber haben gelobt mit guten an Eydes stat ein virteil iars von der Stat und newn Meil hindan zu sein von der Unfur(?) wegen die sie umb Mit Nacht an Hansen Lemleins Hawse begangen haben und sulle nach der Zeit on wissen der Burger herein nicht kumen.
Actum .... 3 ante Thome (aplt?) anno 1418.
[Stadtarchiv Bamberg, Eid- und Pflichtbuch B4/34 S.154, Fotokopie durch GL 1981]
[Vergl. A.Köberlin: Ein Bamberger Echtbuch (liber proscriptorum) 1414-1444. In: 59.Bericht d.Hist.Vereins Bamberg, Bamberg 1898, S.31]
• 14.5.1418: Eberhard Klieber, Engelmar Kliebers sel. Sohn,
• bittet Dietz von Giech, das bisher mit Heintz und Hanns den Lemlein, Bürgern zu Bamberg, seinen Schwägern, besessene Viertel des Zehnten zu Ludbach nun seinen Schwägern allein zu leihen.
• bittet den Bischof von Bamberg, die bisher gemeinsam mit Heintz und Hanns den Lemlein, Bürgern zu Bamberg, besessene Zehend zu Trewntz und Trunstadt nun seinen Schwägern allein zu leihen.
• bittet Peter Truchseß, Hofmeister des Bischofs zu Bamberg, das bisher gemeinsam mit Heintz und Hanns Lemlein besessene Gut zu Newsezz nun seinen Schwägern allein zu leihen.
• bittet 24.5.1418 den Dompropst Martin zu Bamberg ... (ebenso) Zehnten zu Welkendorf ... den Schwägern allein zu leihen. |)
[StA Nbg Rst.Nbg. Kloster Pillenreuth Urk.50/a, 50/b, 50/c, 50/d. - Online 2017]
• 27.6.1418: Peter Truchseß, Landrichter des Bistums Bamberg, vidimiert auf Bitten Heintz und Hanns der Lemlein, Brüder, Bürger zu Bamberg, vier Lehensaufsendungsbriefe von Eberhard Klieber, Engelmar Kliebers sel. Sohn, vom 14. und 24. Mai 1418 über Lehen zu Trewntz, Trunstat, Welkendorff, Neusezz und Ludbach zu Gunsten der genannten Lemlein, seiner Schwäger.
[StAN Rst.Nbg. Kloster Pillenreuth Urk.50. - Internet 2015]
• 12.7.1418: Chunrad Zingel, Bürger zu Nürnberg, hat Rechte an
drei Teilen des Zehnten zu Pferdsfelt und zwei Gütlein daselbst,
ein Viertel Zehnts zu Ludbach,
einem Zehnten zu Wollendorf,
einem Zehnten und einem Gütlein zu Treüntz,
zwei Simre Korns aus des Löffelholz Gut und zwei Gütern zu Trünstat,
einem Gut zu Newsess.
Diese Rechte waren dem Chunrad Zingel gerichtlich zugesprochen, und er übergibt sie dem Hannsen Lemmlein, Bürger zu Bamberg.
[online 2015, StAN Rst.Nbg. Kloster Pillenreuth, Urk.51]
• 1418 Kaufbrief: Eberhart Klieber (Sohn des Engelmar Klieber) und seine Ehefrau Barbara (Tochter des Conrad Zingel und der Kathrein zu Nürnberg) verkaufen an seine Schwäger Gebrüder Heintz und Hans die Lemlein seinen Anteil an verschiedenen Lehengütern, den die Käufer zusätzlich zu ihren eigenen Anteilen übernehmen, nämlich
zu Trewnz 1 Gut, 2 Simra Korn aus 1 Gütlein, den Zehend,
zu Trunstat 2 Güter, alles bischöflich bambergisches Lehen,
1 Zehend zu Welkendorf, dompröpstlich bambergisches Lehen,
1 Gut zu Newsezz, Lehen des Ritters Peter Truchsess,
3/4 am Zehend zu Pferdsfelt und 2 Güter daselbst, Lehen des Ritters Conrat Marschalk zu der Sney,
1/4 Zehend zu Ludbach, Lehen der von Gich.
• Conrad Zingel, Bürger zu Nürnberg, und seine Ehefrau Kathrein verkaufen mit Vollmacht ihres Schwiegersohnes Eberhart Klieber und dessen Ehefrau Barbara geb. Zingel ihren Anteil an den oben genannten Lehengütern.
• 1419 Lehenbrief: Bischof Albrecht von Bamberg verleiht den Gebrüdern Heintz und Hanns Lemlein, Bürger zu Bamberg, die oben genannten Güter zu Trewnz und Trunstat.
[Lemlein-Archiv, wie 1406, Urk. 6, 7, 8.]
• 1419: Heinr. et Johannes die Lemlein fratres Cives Bambergen ... in Treuntz ... in Trunstat ... Eberhard Klieber nato Engelmar Klieber ... ... lemlein ...
[StaatsA Bamberg A221 Standbuch 1, Lehenbuch von Bf Albr.v.Wertheim 1398-1421, f.107; Kopie, sehr schlecht lesbar]
→ Über Klieber, Tockler, etc. im 14. und 15.Jh. in Bamberg siehe Copialbuch-Regesten im 10. und 11. Bericht des Historischen Vereins Bamberg, Bamberg 1847,1848.
→ Eine Nürnberger Genealogie gibt an, dass Hans Lemlein mit einer Stieber verheiratet war. Das ist ein Lese- oder Abschreibfehler statt Klieber. Die mir bekannten Stieber-Urkunden (u.a. 19.BHVB) zeigen keine Beziehungen zu den Lemlein. (HDL)
• 1420 ist Hans Lemlein einer der 13 Schöffen der Kupferbergbau-Stadt Kuttenberg in Böhmen, 70 Kilometer östlich von Prag.
[Wolfgang von Stromer: Fränkische und schwäbische Unternehmer in den Donau- und Karpatenländern im Zeitalter der Luxemburger 1347-1437. In: Jahrbuch für fränkische Landesforschung, Bd.31, Neustadt/Aisch 1971, S.355-365. S.364.]
• 25.4.1421 müssen sich die Einwohner der fast rein deutschen Stadt Kuttenberg den Hussiten ergeben. Die das nicht wollen, erhalten eine Frist von drei Monaten, um ihr Vermögen zu verkaufen und auszuwandern.
[Ernst Schwarz: Die Volkstumsverhältnisse in den Städten Böhmens und Mährens vor den Hussitenkriegen. Jahrbuch des Colegium Carolinum Band 2 München (1961) Seite 27]
→ In den Hussiten-Unruhen standen die meisten Deutschen auf Seiten Kaiser Sigmunds; sie waren verantwortlich dafür, daß zahlreiche Hussiten niedergemetzelt wurden, wodurch der Hussitenkrieg seinen national-tschechischen und anti-deutschen Akzent erhielt. Kaiser Sigmund sah sich dann aber gezwungen, sich aus Böhmen zurückzuziehen. Dadurch mußten die Kuttenberger sich den Utraquisten (=Prager gemäßigte Hussiten) unterwerfen. Jeder durfte aus Kuttenberg fortziehen, der nicht bis zum 15.8.1421 die "vier Prager Artikel" der Hussiten anerkennen wollte. Die Häuser der abziehenden Deutschen wurden an Hussiten vergeben. - Darauf verfielen die Bergwerke. Anfang 1437 können die Deutschen wieder zurückkehren und sich mit den neuen Besitzern ihrer Häuser "im freundlichen Wege ausgleichen".
[Richard Klier: Nürnberg und Kuttenberg. In: MVGN 48 (1958) S.51-78. S.52.]
→ Hans Lemlein muß also vor 15.8.1421 aus Kuttenberg verschwunden sein. - Es ist möglich, daß Hans Lemleins Sohn Michael 1437 nach Kuttenberg zurückkehrt, um sich um den Besitz des inzwischen verstorbenen Vaters zu kümmern. Denn im Jahre 1437 wird Michael in Chemnitz von seinem Bruder Mertein abgelöst. (HDL)
• 1421 Revers des Hans Lemlein aus Bamberg über einen Zins zu Altdorf.
[Internet 2017. Geh. Hausarchiv Plassenburg D.12.5.-15]
→ Könnte auf den gleichnamigen Sohn zu beziehen sein, der etwa um diese Zeit heiratet. (HDL)
→ Dezember 1421 ist Hans Lemlein einer der Bamberger Schöffen, anstelle seines Bruders Heinz, der 1405 bis 29.1.1420 Schöffe war. Hans Lemlein ist nun bis zu seinem Tod 1428 Schöffe. - Siehe die Schöffenreihen weiter unten.
• 1421: Revers des Hans Lemlein aus Bamberg über einen Zins zu Altdorf.
[StsA Bamberg, Geheimes Hausarchiv Plassenburg, 2008, Seite 205, Regest 1625. - Internet 2011]
• 7.3.1421 ist Hans Lemlein im Besitz des Hauses auf dem Steinwege in der Teuerstat jenseits der Seesbrucken zu den 7 Turen zu gehen; es grenzt an das Haus des Pfisters Fritz Angermeier vom Steine.
[StA Bamberg Rep.A 120 Lade 118 Nr.27, laut Paschke, Lämleinsgasse, wie oben 1412, Seite 297.]
→ Es ist das Haus Nr.1014 obere Königstr.1, das Haus "zu der Bürsten", seit 1670 zum Schwarzen Adler genannt.
• 1.3.1422 wird in Bamberg Hanns Lemlein durch Hanns Ruger vertreten:
Cuntz jeger Bekennt hannsen Ruger anstat hannsen lemlein 6 guld.
[Staatl.Bibl.Bamberg, M.v.0. Hs 1 StGB 1439/45 f.155, laut H.E.Lemmel, "Herkunft" Seite 156]
→ Noch 1446 ist Hans Ruger juristischer Vertreter in Bamberg für Hans Lemleins Sohn Hans in Nürnberg.
→ Offenbar ist Hans Lemlein am 1.3.1422 nicht in Bamberg, so daß er sich durch Hans Ruger vertreten läßt. Noch im gleichen Monat ist er aber wieder anwesend und als einer der Schöffen erwähnt.
• Nach 1421: Heintz und Hanns Lemlein Gebrüder haben als Bamberger Lehen empfangen:
ein Gut zu Schamendorf mit Zugehor bei Weißmein gelegen;
ein Schenkhaus zu Wachenrod mit Zugehor;
ein Stück Feld und eine Wiese zu Wachenrod;
ein Drittel am Dorfzehnten ohne ein Zwöltel zu Nd'leiterbach;
ein Reutzehend zu Nidernleiterbach mit Zugehor;
ein Drittel am kleinern Zehend zu Zapfendorf mit Zugehor;
drei Viertel am Zehenden zu Gasselstorf mit Zugehor;
ein Hof zu Swaistorf mit Wiesen, Äckern, Holtz, mit einem Seelein und anderem Zugehor;
ein Gut zu Trewnitz mit Zugehor;
zwei Simra Korn (Holfeld Maß) auf ein Gutlein zu Trewnitz;
ein Zehendlein zu Trewnitz mit Zugehor;
zwei Gutlein zu Trunstat mit Zugehor;
51 Acker Feld am Heidelsteig hinter dem Heiligen Grab bei Bamberg.
[Staatsarchiv Bamberg, Standbuch 3 (Lehenbuch des Bischofs Friedrich III von Aufseß, 1421-1432), Bl.76. - Fotokopie durch GL 1981]
• 20.5.1422 der gleiche Vorgang wie eben als Revers der Gebrüder Heintz und Hanns Lemlein.
[StsA Bamberg, Bamberger Bürger- und Bauern-Lehenurk.A 101, L.376, Nr.238.]
Wortlaut, umgeschrieben von Gerhard Lemmel 1984:
Ich Heintz und ich Hanns Lemlein Gebruder bekennen offenlichen mit disem Brif das uns der hochwirdig Fürst unser gnedich liber Herr Herr Fridrich Bischof zu Bamberg zu Manlehen von besundern Gnaden unnschadenlichen zusammen verlihen hat und wir von im empfangen haben die hernach geschriebn Güt und Lehen, die von im und seine Stifft zu Lehen waren (?)
• zum ersten ein zu Schamendorff mit allen sein Zugehoren bey Weyssmain gelegen und ein Schenckhaus mit allen sein Zugehoren zu Wachenrod gelegen.
• Item ein Stück Velds und ein Wisen dabey zu Wachenrod gelegen mit allen sein Zugehorungen.
• Item ein Dritteil am Dorfzehende zu Nyderleyterbach mit allen sein Zugehoren ausgenome ein Zwelfteil.
• Item ein Rewtzehenden auch zu Nidernleyterbach mit sein Zugehören.
• Item ein Dritteil an dem kleinern Zehende zu Zappfendorff mit allen sein Zugehoren.
• Item drey Virteil an dem Zehend zu Gasselstorff mit sein Zugehoren.
• Item ein Hof zu Sweisstorff, Wisen Acker Holtz mit eine Selein und mit allen sein Zugehoren.
• Item ein Gut zu Treuntz (?) gelegen.
• Item ein Zehentlein zu Treuntz gelegen mit sein Zugehoren.
• Item zwey Gütlein zu Trunstat mit iren Zugehoren einunddreyssig Acker Velds am Heidelsteig hinterm heiligen Grab gelegen
• hat auch der obenannte unser gnedig Herr an den obgeschrieben Gütern verlihen in obgeschribn Mass was er uns davon von Gnaden und von Rechts wegen verlleihen solt doch im seine Stifft an ire Lehenschafften und Rechten und auch andern Leuten an iren Rechten onschedlichen onguerde
• Zu Urkund hat unser yglich sein Insigel an disen Brief gehangen.
• Geben zu Bamberg am Mitwoch vor sand Urbans Tag nach Cristi Geburt viertzehenhundert und in dem zweyund zweinzigsten Jar.
[Revers der Gebrüder Heinz und Hans Lemlein über Güter und
Lehen zu Schamendorf, Wachenrod, Nyderleiterbach, Zapfendorf, Gesselsdorf, Sweissdorf, Treuntz, Trunstadt und am Heidelsteige hinterm Heiligen Grab,
(Orig.Perg. 2 Siegel)]
Siegel Hans Lemlein 1422.
• 1423 im Bamberger Lehenbuch unter der Überschrift "militares nobiles": Thomas von Aysch hat verschiedene Lehen und Affterlehen empfangen. Unter den Affterlehen sind u.a. angeführt:
Heintzen und Hansen Lemlein ein Hof zu Obernheyd und ein Holtz im Rotenbuhel mit ihren Zugehorungen.
Hansen Lemlein und Heintzen Gundloch zu getreuer Hand den Kirchturm und Hofstat zu Obernheid und was dartzu gehort daselbst.
Unter den weiteren Affterlehen sind u.a. genannt: Fritz Müntzmeister, Cuntz, Lorentz, Klas Haller, Hans Zolner,...
[Staatsarchiv Bamberg, Standbuch 3 (Lehenbuch des Bischofs Friedrich III von Aufseß 1421-1432), Blatt 27 in Original-Handschrift = Blatt 65 in späterer Handschrift. - Fotokopie 1981/82 durch Dr.Mistele an Gerhard Lemmel.]
[Vergl. Herbert E. Lemmel, "Herkunft" S. 17, 40, 63, 68; dort rechnet Herbert E. Lemmel den Hans Lemlein zu den "militares nobiles" und begründet damit die adlige Herkunft der Lemlein. Das ist ein folgenschwerer Irrtum. Zu den "militares nobiles" gehört mit Sicherheit nur Thomas von Aysch; die Inhaber der Affterlehen gehören nicht dazu. - HDL]
[Derselbe Fehler auch bei Herbert E. Lemmel, "Über das Herkommen der Gundloch in Bamberg" in: Genealogie Bd.8 S.577 Feb.1967]
• 4.2.1424: Schuldbrief der Bürger und der Gemeinde des Stadtgerichts über 1375 Gulden Bamberger Stadtwährung, welche ihnen von der Priorin und dem Konvent des Predigerordens Zum Hl.Grab außerhalb der Bamberger Stadtmauern geliehen wirden, rückzahlbar kommende Lichtmeß. Bürgen und Selbstschuldner mit Einlage (ius obstagii) sind: Hanns Zollner, Fritz Lawant, Clas Lorber, Hanns Ortlein, Hanns Lemlein, Hermann Getzendorfer, Hanns Keil. Diese siegeln auch.
[Stadtarchiv Bamberg, Kartei vorhandener Urkunden, Nr.278. GL 1981. - Online Datenbank 2008, Bestand A21 Urk.4.2.1424]
• 1424 besitzt Hans Lemlein in Bamberg die zwei Steinhäuser des grossen Eckgrundstückes Nr.12O. Er zahlt dafür zwei Zinse von je 15 solidi zu Walburgis und Martini an den Obleier des Klosters auf dem Müncbberge, sowie einen Zins von 9 solidi zu Egidi an den Hospitalier des Klosters.
• Vorbesitzer: "quondam Braun Wagner vel Heinrich Kammermeister in der Langen Gasse".
[Zinsbuch StA Bamberg StB 4304 f.121', laut: Hans Paschke: Lämleinsgasse, wie oben 1412, Seite 280.
→ Bei Paschke S.282 ist "1413 Hans I Lemlein" unrichtig: die Jahreszahl 1413 muss 3 Zeilen höher stehen!]
→ Anmerkung: 1413 gehörte dieser Besitz noch der Singerin, dann (undatiert) dem Braun Wagner. 1451 ist Heinz Lemlein eingetragen, 1470 Michel Lemlein, 1512 ist kein Lemlein mehr verzeichnet. Das Eckgrundstück, heute Habergasse 3, heisst jedoch noch Jahrhunderte später der Lemleinshof, und die Habergasse wird bis 1876 die Lemleinsgasse genannt.
• 14.7.1424: Hans Lemlein ist im Besitz des Hauses Nr.1597, Concordiastr. 1.
[Urk. vom 14.7.1424, Ob. Pfarrarchiv Bamberg Nr.83; laut Paschke 101.BHVB S.297]
• 14.11.1424 verkauft Heinz Kochs Witwe Barbara an den Dom-Stuhlbruder Heinz Gross 2 Pfd Haller von ihrem Haus, Hofreit und Gärtlein am Sand vor dem Spital über gelegen, einseits an Heinz Artzts Haus, anderseits an Ulrich Nagenranfts Haus, hinten mit dem Gärtlein an Herrn Hans Lömleins Garten.
[Urk. A 115 L.51 Nr.836 StA Bamberg. Laut Hans Paschke: Der mittlere Sand. In: Bamberger Kirchweihkalender 1957, S.52. - GL1981]
→ Das ist nicht auf den Schöffen Hans Lemlein sondern auf den Vikar Hans Lömlein zu beziehen! (HDL)
• 1425 wird Hennslein Kreydenweiß, Hannsen Kandelgießers Sohn von Augsburg, in Bamberg für 10 Jahre auf 10 Meilen aus Bamberg verbannt, weil er dem Hansen Lemlein aus seiner (Zieihen?) gestohlen hat...
[Stadtarchiv Bamberg, Eid- und Pflichtbuch B4/34 S.162, GL 1981]
• 28.2.1425: Bf Friedrich belehnt die Bamberger Bürger Clas Lorber und Hanns Lemlein als Treuhänder des neuen Almosens in Bamberg mit 2 Gütern zu Litzendorf, im Hofe zu Melkendorf und 3 Selden daselbst, bfliche Lehen, welche sie von Burkhart Löffelholz zu Nürnberg für das genannte Almosen gekauft hatten.
[Looshorn, Gesch.Bistum Bamberg. Zitiert im Internet 2008 Gesch. d. Gemeinde Litzendorf]
[H.E.Lemmel, "Herkunft" S.87]
• 27.3.1425 Zeugen bei einem Verkauf: Fritz Lawant, Clas Lorber, Conrad Ingram, Dyterich Seybot, Hans Ortlein, Hanns Ver, Hanns Lemlein, Eberhart Klieber, Fritz Pul, Fritz Usmer, Hanns Arbeit, Fritz Zollner.
[Kopialbuch St.Stefan, 19.BHVB 1856 S.129]
• 1425-1428: Hanns Lemlein ist unter den Zeugen der Urkunden vom 4.6.1425, 6.7.1425, 5.2.1426, 13.5.1426, 20.2.1427, 29.8.1427, 12.1.1428.
[Stadtarchiv Bamberg, Online Datenbank 2008, Bestand A21]
• 3.12.1425 bestellt Hermann Feurer den Hans Schneider in Eltmann, "umb das er sein Burg ist fur den Hansen Lemlein für 10 guld. grechtens gelts dap. tum".
[StA Bamberg, Rep. B 52, Nr.714 (Extrakt aus dem Landgerichtsbuch 1400-1447) f.13-13'. Laut H.E.Lemmel, "Herkunft" Seite 42.]
→ Fehlerhinweis: Herbert E. Lemmel zitierte falsch. In der Original-Urkunde heißt es einmal Lemp, ein anderes Mal Lemplein und nicht Lemlein. Es gibt keinen Grund, in diesem Lemp/Lemplein einen Lemlein zu sehen. (HDL)
• 16.5.1426 Zeugen bei einem Verkauf: Fritz Lawant, Clas Lorber, Braun Ingram, Dytrich Seybot, Hans Oertlein, Hanns Lemlein, Eberhard Klieber, Hanns Erbeit, Fritz Zoelner, Heintz Oertlein, Hanns Schütz.
[Kopialbuch St.Stefan, 19.BHVB 1856 S.130]
• 1426 Kaufbrief: Die Gebrüder Conrad und Heintz die Müntzmeister genannt Koburger, Bürger zu Bamberg, verkaufen an Hanns Lemlein, Bürger zu Bamberg, 1/3 Zehend zu Pfersfelt (Lehen des Ritters Georg von Lichtenstein) und 1 Gütlein zu Seibelsdorf (Lehen des Klosters Banz).
[Lemlein-Archiv, wie 1406, Urk.9. H.E.Lemmel, "Herkunft" S.56]
• 23.3.1428: Hans Lemlein, Bürger zu Bamberg, erwirbt
1.) von Dietrich Seybot und Eberhard Klieber, Bürger zu Bamberg, seinen Schwägern, sowie von Christein, Eberhard Kliebers Tochter aus seiner ersten Ehe mit Margarete, deren zwei Dritteil an dem Haus, Hofreit und Kemenaten an der Schütt gen der Lugbank über zu der rechten hand, so man hinaufgeen will, einseits und vorn am Ecke und die zwu gassen, anderseits an Leupolt Münzers und seiner ehelichen Wirtin Margarete Haus, das vormals davon geteilt ist worden, und hintenpaß an Gerhard Zollners, Bürgers zu Nürnberg, Behausung, als das mit Holzwerk und Steinwerk umb und umb begriffen hat, daran er vormals ein Dritteil hatte;
2.) mit Katharina, Eberhard Kliebers Swester, seiner ehelichen Wirtin, ir vorberurtes Haus und Hofreit an dem egeschriebenen größeren Haus gelegen, das einseits an Herrn Peter Truchseß, des Ritters, Haus, hinten an Gerhard Zollners Haus und, ire zwei Dritteils und alle ire rechte an dem großeren haus und auch das kleiner haus, als sie das von Engelmar Klieber und seiner Wirtin seligen irem Vater, Sweher, Mutter und Swiger anerstorben were.
• Cunzlein, Diedtrich Seibots Sohn erster Ehe mit Anna, wird zustimmen, sobald er mündig ist.
• Das kleinere Haus ist mit 16 Pfd Hallern Leibgedinge belastet zu Gunsten von Stefan Tockler.
[Lemlein-Archiv, wie 1406, Urkunde 10, laut Hans Paschke: Lämleinsgasse und Lämleinshof zu Bamberg, 101. Bericht des Hist.V.Bamberg, 1965, S.297. - Paschke identifiziert die beiden Häuser als das heutige Grundstück Nr.1187, Untere Karolinen-Str.18.]
• 1428 wie eben.
• 1456 gehört das Anwesen einm Endres Christan.
[Paschke: ...Gerichtsstuhl..., Studien... Heft 38, 1969, S.16]
[Vergl. H.E.Lemmel, "Herkunft" S.75]
• 1429 erhält "Hannsen Lemleins Sun" solche Lehen, die sein Vater selig mit Heintzen Lemlein, seinem Vettern, gehabt hat, verliehen, zusammen mit demselben Heintzen Lemlein seinem Vetter.
[Staatsarchiv Bamberg, Standbuch 3 (Lehenbuch des Bischofs Friedrich III von Aufseß, 1421-1432) Blatt 190. - Fotokopie durch GL 1981.]
• 1429 Heintz Lemlein und Hans Lemlein seines Bruders Sohn belehnt.
[GNM, Imhoff-Archiv Fasc.26 (Lemlein-Archiv) Urk.11a u. 12, H.E.Lemmel, "Herkunft" S. 46 u. 68ff.]
» Einzelheiten siehe bei Heinz Lemlein.
• Hanns Lämmel Ritter, der eine Doklerin und Klieberin von Bamberg zur Ehe gehabt, hinterließ 3 Söhne: der erste, Wernher, starb im Jahr 1408, der ander, Michael, hatte Ulman Hegners Tochter, Hanns, der dritte, freyhete Catharinam Haller|in von Bamberg.
[Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Handschrift Nr.7178: Topochronographia Reipublicae Norimbergensis, 6.Teil, Seiten 343 u.344.]
→ Wernher wird in keiner Urkunde genannt, wohl weil er relativ früh gestorben ist. In dieser Handschrift ist der Sohn Mertein nicht genannt, wohl weil er nach Chemnitz abwanderte und daher dem Nürnberger Schreiber nicht bekannt war.
• 12.11.1431 kauft Kathrein, die Witwe des Hanns Lemlein, "von dem gelt, dass der vorgenannte Hans Lemlein ir wirt seliger, Hannsen, Mertein und Micheln den Lemlein gebruderen ihren Sunen geschickt hab", für diese um 300 rheinische Gulden eine "ewige gult" von je 20 Gulden jährlich.
[Bamberg, Stadtarchiv, Bestand A21 Urkunde vom 12.11.1431, Online Datenbank 2008]
[H.E.Lemmel, "Herkunft" Seiten 15 und 134, und "Miszellen" Seite 264] [G.Lemmel, StA Bamberg Kartei der vorhandenen Urk. Nr.341.]
→ Aus dieser Urkunde könnte man schließen, daß Hanns der älteste der drei Brüder ist. Aus den Geburtsdaten der Kinder folgt aber, daß Hanns um etliches jünger als Mertein und Michel sein muß. Er steht hier an erster Stelle, wohl weil er der leibliche Sohn der Witwe Kathrein ist, oder aber auch weil, wie es mehrfach vorkommt, der jüngste der Brüder als "Ältester" fungiert, der auch Lehen im Namen der Brüder empfängt.
[Vergl. H.E.Lemmel, Miszellen, Bl.f.fränk.Fam'kde 9, 265, 1968.]
Bamberger Schöffenreihen mit Hans Lemlein:
• 1420 sind in Bamberg Schöffen:
Conrat Usmer, Hans Zolner, Kraft Tokawer, Fritz Lawant, Clas Lorber, Engelhart Kuchenmeister, Prawn Ingram, Cuntz Ingram, Heintz Ditmar, Jorg Keypper, Gangolf Melber, Hans Ortlein.
→ Der bis 29.1.1420 genannte Schöffe Heintz Lemlein ist ausgeschieden, dafür tauchen mit Ditmar, Keypper und Melber drei neue Familien in der Schöffenreihe auf.
[Michael Heinrich Schuberth: Historischer Versuch über die geistliche und weltliche Staats- und Gerichtsverfassung des Hochstifts Bamberg. Erlangen 1790, "Nachträge" Erlangen 1792, Nachträge S.145ff: Verzeichnis der Schultheisen und Schöpfen des Stadtgerichts zu Bamberg vom 12. - Anfang 16. Jh.]
• Dezember 1421 lautet die Bamberger Schöffenreihe: Konrad Usmer, Hanns Zollner, Fritz Lewant, Clas Lorber, Braun Ingram, Konrad Ingram, Dietrich Seibot, Heinz Dietmar, Hanns Ortlein, Georg Keipper, Hanns Ver, Hanns Lemlein.
[Adalbert Decker: Das ehemalige Karmelitenkloster zu Bamberg. In: 91.Bericht des Hist.Vereins Bamberg, 1952, Seite 265 Nr.62-64]
• 1421 (welcher Monat?) nennt Schuberth [wie oben 1420] die gleiche Schöffenreihe, jedoch zusätzlich an dritter Stelle Kraft Trokawer und an letzter Stelle zusätztich Gangolf Melber. Den Namen Lemlein schreibt er hier als Leimlein.
• März 1422 ist die Bamberger Schöffenreihe die gleicne wie Dez.1421.
• März 1423 ist in der Bamberger Schöffenreihe Heinz Dietmar ausgeschieden, Eberhard Klieber dafür an letzter Stelle genannt.
[A.Decker, wie oben Dez.1421]
• 1423 sind Schöffen in Bamberg: Hans Zolner, Fritz Lawant, Clas Lorber, Conrad Ingram, Ditrich Seybot, Hans Ortlein, Gorg Keypper, Hans Ver, Hans Lemlein, Eberhart Klieber, Fritz Pul, Fritz Usmer, Hans Erbeit.
[M.H.Schuberth, wie oben 1420]
• 1423 stellen "Mathes von Lichtenstein Schultheis und wir die Schepfen der Stat zu Bamberg" verschiedene Urkunden aus, unter denen als Zeugen (und wohl Schöffen) genannt sind:
Hanns Zollner, Fritz Lawant, Clas Lorber, Conrad Ingram, statt seiner ein andermal Brawn Ingram, Ditrich Seybot, Hans Oertlein, Georg Keyper, Hanns Ver, Hanns Lemlein, Eberhart Klieber, Fritz Pul, Hanns Arbeit, Fritz Zollner, Hanns Schutze, Ulrich Kuchenmeister, Michel Ingram, Conrad Oertlein und ander ersame Lewt.
[Nikolaus Haas: Geschichte der Pfarrei Sankt Martin zu Bamberg, Univ.-Bibl. Göttingen, H.Bavar.II, 1785. Seiten 44, 444, 744.]
• 17.9.1423 ist die gleiche Schöffenreihe wie eben jedoch endend mit Fritz Puhl genannt, als Conrad Lemlein, Chorherr zu St.Stephan, Gült von 3 Acker zu Schnait von Heintz Kelner von Schnait gekauft hat.
[Copialbuch des Kolegiatstiftes St.Stephan zu Bamberg, in: 19.Bericht des Hist.Vereins zu Bamberg, Bamberg 1856, S.127]
• August 1424: Hans Zollner, Fritz Lawant, Glas Lorber, Conrad Ingram, Dietrich Seybot, Hans Ortlein, Hans Ver, Hans Lemlein, Eberhard Kliber, Fritz Pul, Fritz Usmer, Hans Arbeit.
[Leitschuh/Fischer: Katalog der Handschriften...Bamberg. - Internet 2017]
• Sept.1424 lautet die Schöffenreihe: Hanns Zollner, Fritz Lawant, Clas Lorber, Konrad Ingram, Dietrich Seibot, Hanns Ortlein, Hanns Ver, Hanns Lemlein, Eberhard Klieber, Fritz Pul, Fritz Usmer, Hanns Arbeit.
[Decker, wie oben, Seite 265 Nr.65]
• 27.3.1425 lautet die Schöffenreihe in Bamberg: Fritz Lawant, Clas Lorber, Conrad Ingram, Dyterich Seybot, Hanns 0rtlein, Hanns Ver, Hanns Lemlein, Eberhart Klieber, Fritz Pul, Fritz Usmer, Hanns Arbeit; Fritz Zollner.
[Copialbuch des Kollegiatstiftes Sankt Stephan zu Bamberg, 19.Bericht des Hist.Vereins Bamberg, 1856]
• 1425 (welcher Monat?) sind in Bamberg Schöffen: Fritz Lawant, Clas Lorber, Brawn Ingramm, Ditrich Seybot, Hans 0rtlein, Eberhart Kliber, Fritz Pul, Hans Erbeit, Fritz Zollner, Heintz Ortlein. - Hier also ohne Hans Lemlein.
[M.H.Schuberth, wie oben 1420]
• 16.5.1426 und Juni 1426 lautet die Bamberger Schöffenreihe:
Fritz Lawant, Clas Lorber, Braun Ingram, Conrad Ingram, Dytrich Seybot, Hanns Oertlein, Hanns Lemlein, Eberhard Klieber, Hanns Erbeit, Fritz Zollner, Heintz 0ertlein, Hanns Schütz.
[16.5.1426: Copialbuch wie oben, Seite 130. - Juni 1426: Decker, wie oben, Seite 266, Nr.67] - [Ebenso bei Schuberth für 1426]
• 27.1.1427 dieselbe Reihe wie 16.5.1426, Juni 1426, März 1427.
[StsA Bamberg A 139 Urk. d. Klosters St.Theodor Bamberg Lage 271 Nr.63 S.91. - GL 1984]
• März 1427 lautet die Schöffenreihe: Fritz Labant, Clas Lorber, Braun Ingram, Konrad Ingram, Dietrich Seibot, Hans Ortlein, Hanns Lemlein, Eberhard Klieber, Hanns Arbeyt, Fritz Zollner, Heinz Ortlein, Hanns Schutze.
• Sept.und 13.11.1427 lautet die Schöffenreihe: Fritz Labant, Clas Lorber, Konrad Ingram, Dietrich Seibot, Hanns Ortlein, Hanns Lemlein, Hanns Arbeyt, Michell Ingram, Konrad Ortlein.
[Deckert, wie oben, Seiten 266,267, Nr.68-70.]
[Vergl. H.E. Lemmel, "Herkunft" S.87.]
• 29.8.1427 sind Hanns Lemlein und Hanns Arbeit Zeugen, als Mathes von Lichtenstein, Schultheiß, und die Schepfen zu Bamberg über eine Irrung entscheiden.
[Stadtarchiv Bamberg, Kartei der vorhandenen Urkunden, Nr.303. - GL 1981]
• 1428 sind Schöffen in Bamberg: Fritz Lawant, Clas Lorber, Jorg Ingram, Dieterich Seybot, Hans Ortlein, Hans Lemlein, Hans Erbeit, Fritz Zolner, Hans Schütz, Ulrich Kuchenmeister, Michel Ingram, Cunrad Ortlein.
[M.H.Schuberth, wie oben 1420]
→ Danach ist Hans Lemlein nicht mehr als Schöffe genannt. 1434/35 wird dann sein Sohn Hans als Vertreter Bambergs genannt.
→ Fehlerhinweis:
• Katharina Klieber heiratete um 1432 zu Nürnberg den Ritter und ratsfähigen Bürger Hans Lemmel. Ihre Tochter Ursula Lemmel heiratete am 11.10.1460 in Nürnberg den durch Italienhandel reich gewordenen Hans Imhoff.
[Karlwerner Klüber: Woher stammen die Klüber? In: Ekkehard Jg.12 1936 S.54. - GL 1982]
→ Hier ist einiges falsch: Die Heirats-Jahreszahl "1432" stimmt ganz und gar nicht. Hans Lemmel war kein Ritter. Katharina Klieber ist nicht die Mutter sondern die Großmutter der Ursula Lemmel. (HDL)
• Wernher Lemlein †1408, Sohn von Hanns Lämmel, der eine Doklerin und Klieberin von Bamberg zur Ehe hatte.
[Hs Nr.7178 Germ.Nat.Museum]
→ Das ist sicher eine Verwechslung mit dem Nürnberger Genannten Werner Lemblein, Amtsnachfolger und wohl Sohn des Fritz Lemblein.