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Christoph Lempl/Lampl p212 – Ratsherr in Bruck/Mur


Eltern: Br-29/a Georg Lämpel p205, Magdalena von Pfeilberg p210

(* etwa ?1500), † Anfang 1560

Ratsherr in Bruck an der Mur. 1551/1553 geadelt. 1541 Bürgermeister.

∞1) mit Cordula v.Scheidt p912

(* etwa ?1505)

∞2) vor 1557 mit Rosina Schuster p913

(* etwa ?1520)

Kinder:

aus 1.Ehe:

1. Praxedis Lämpl, (* etwa ?1528) - ∞ Urkauff/Stettner, siehe Br-31/bu

2. Christoph Lämpl/Lampl, (* etwa ?1530) - in Bruck/Mur und zu Freundsperg, siehe Br-31/c

3. Wolf Lampl p214, (* etwa ?1531), † vor 1573
In Bruck an der Mur. Kein Sohn.

4. Joannes Lämpl p931, (* etwa ?1533)
1550 Univ. Wien, aus Bruck. 1591 Hofkaplan in Salzburg.

5. Sebastian Lämpl/Lampl, (* etwa ?1535) - in Bruck/Mur, siehe Br-31/d

6. Adam Lämpl, (* etwa ?1537) - in Bruck/Mur, siehe Br-31/e

7. Anna Lämpel, (* etwa ?1539) - ∞ Schmeltzer, siehe Br-31/ee

8. Sophia Lämpl, (* etwa ?1541) - ∞ Gabelkover, siehe Br-31/ei

9. Ursula Lämpl, (* etwa ?1543) - ∞ Grienpeckh, siehe Br-31/eo

10. Stephan Lampl p932, (* etwa ?1545)
1563 Univ. Wien, aus Bruck

Regesten:

 •  13.Okt.1516 Christophorus Lempl ex Pruck, österreichischer Nation, an der Univ. Wien immatrikuliert.
[Matrikel Univ.Wien Bd.2 1967 1451-1518. - GL]

→ Der Vater muss also 1516 in Bruck gelebt haben.

→ Fehlerhinweis: Bei Pantz ist als Vater ein Wolf Lampel angegeben. Das kann nicht stimmen (HDL).

 •  Christoph Lampl 1541-1542 und 1547 Bürgermeister in Bruck/Mur.
[Internert: Bürgermeister-Chronik Bruck]

 •  An der Wiener Univ. immatrikuliert:

 •  13.10.1548 Christophorus Lampel (ohne Herkunftsangabe)

 •  13.10.1550 Joannes Lämpl, Stirus ex Prich ad fluvium Muram

 •  14.4.1563 Stephanus Lampl, ex Brugk, Styrus
[Matrikel Univ. Wien Bd.3 1971 1518-1579. - GL]

→ Nicht sicher, ob dies alles Söhne des älteren Christoph. Joannes und Stephan sonst nirgends beurkundet. - HDL

 •  1551 gehört Christoph Lampl, Ratsbürger aus Bruck, einer Gesandtschaft an, welche dem König Maximilian 4000 Dukaten in Gold zu verehren hatte.
[Franz X. Reitterer, Beiträge zu einer Gesch. der Stadt und des Bez. Friedberg in Steiermark, Budweis 1931/32, Bd.2 S.30. - GL 1982]

 •  Sept. 1551: An die kaiserlichen Lehens Comissari in Steir. Christoff Lampl hat von Sebastian Stauntzing zu Salzburg Besitz im Ennstal gekauft. Da es sich um ein rittermäßiges Lehen handelt, das zu empfangen er als ungeadelter Bürger nicht fähig ist, beantragt er, den Maximilian Ruep, Pfleger auf der Riegersburg, zum Gewaltträger seines Lehens zu machen. (Wohl Riegersburg östlich von Graz. Es käme auch Riegersburg nahe der tschechischen Grenze in Frage, unweit der Fronsburg, die später an die Lampl gelangt. - HDL)

 •  Kurz darauf: Der Antrag des Cristoff Lämpl kommt zurück. Er möge, da er nicht lehensfähig sei, die Lehen einer lehensfähigen Person verkaufen.

 •  Feb.1552: Die Lehensverleihung wird abgelehnt. Er wird abermals aufgefordert, da er nicht lehensfähig sei, die Lehen einer lehensfähigen Person zu verkaufen.

 •  13.3.1553: Ferdinand teilt aus Graz mit, dass er Cristoff Lämpl bereits 1551 geadelt habe, und befiehlt, dass ihm wie einem anderen von Adel seine Lehen verliehen werden sollen. (Der Adelsbrief ist freilich erst vom 13.1.1553!)
[Steierm.Landesarchiv
Graz, Finanzprokuratur, Lehenakten Lampl 1552-1553]

 •  13.1.1553: Ferdinand stellt für Cristoff Lampl einen Adelsbrief aus. Darin ist sein "voriges altes Wappen" beschrieben: ein roter Schild, darin ein weißes Lampl vorwärts zum Gang strebend, aus den Helmdecken entspringend eines weißen Lambls Vorderteil; verschiedene weitere Einzelheiten des Wappens sind beschrieben. Das neue adelige Wappen enthält einen quartierten Schild; die Felder hinten unten und vorne oben enthalten in gelb einen schwarzen Löwen mit aufgeworfenem Schwanz und roter Zunge mit einem roten Schweinsspieß in den Pranken; die Felder vorne unten und hinten oben zeigen in rot aufrecht erscheinend eines weißen Lampls Vorderteil.
[Steierm. Landesarchiv Graz, Adelsbrief Lampl]

 •  27.6.1553: Cristoff Lämpl erhält von Ferdinand durch dessen Landeshauptmann zu Steyr einen Lehenbrief über einen Zehent zu Lässing (5 km südlich von Lietzen), ein Gut und eine Mühle am Weißenbach (4 km westlich von Lietzen an der Enns). Vorbesitzer war Sebastian Stauntzing.

 •  5.7.1560: Christoff Lämpl teilt in einem Brief an den kaiserlichen Statthalter mit, dass sein Vater, Christoff Lämpl zu Bruck an der Mur, ungefähr vor einem halben Jahr verstorben sei. Er bittet daher um die Verleihung des ererbten Besitzes.
[Steierm. Landesarchiv Graz, Altes Landrecht Nr.429 betr. Lampel 1553-1603]

 •  1556: K.Ferdinand erhält große Summen von Wechslern, Kaufleuten, Adligen und Bürgern, darunter 2 Bürger zu Leoben und Bruck/Mur Gregor Strüßnig und Christoph Lampl.
[Gesch.d.Herzogtums Steiermark (1844-1867), Bd.8 S.548. - GL 1980]

 •  26.12.1557: Ich, Hanns Huebler der Elter, für unsern Cristofn Lämpl Burger zu Bruck an der Mur underthan,Rosina sein erbliche Hausfrouw, weiland Blasius Schuster zu Michldorf seligen gelassen Tochter, für uns selbst und anstatt unsers Schwagern und Brudern Benedict so außer Landt ist, des wier uns volmechtig ... bekennen, dass wir verkauft haben dem Caspar Mader unser zugefallen erblich gerechtigkeit so uns von weiland Cristofl unsern schwagern und Vettern etbo(?) wenidirt(?) Fux glassen Sun seligen. Das Erbteil gehört zum Kloster Göß (jetzt Ortsteil von Leoben).
[Steierm. Landesarchiv Graz, Allgemeine Urkundenreihe]

→ "Schwager und Bruder Benedict": wohl Schwager von Hanns Huebler und Bruder von Cristof Lämpl.

 •  1564 in Bruck/Mur.

 •  Die Kinder wohl alle aus erster Ehe. Praxedis und Ursula könnten Nichten sein. Joannes und Stephan könnten Neffen sein.

Regesten zu Wolf Lampl:

 •  Wolf Lampl ist in der Mitte des 16. Jh. Bürger in Bruck an der Mur. Sein Sohn ist Christoph Lampl, der 1567 als Bürger und Hammerherr in Bruck erscheint.
[Anton von Pantz: Die Gewerken im Bannkreis des Steir. Erzberges. Jahrbuch der her.Ges. Adler NF Bd.27/28, Wien 1917/1918, S.170] Hier als Quelle angegeben:
[Steierm.Landesarchiv, Brucker Archiv, nach den Auszügen des Freiherrn Otto von Fraydenegg und Monzello]

→ Diese Angabe bei Pantz ist fehlerhaft. Vater des 1567 genannten Hemmerherrn Christoph Lampl ist ein älterer Christoph, eben der, der 1516 in Wien studierte und 1560 starb. Der von Pantz genannte Wolf Lampl, für den mir keine Originalquelle bekannt ist, kann daher allenfalls Bruder des älteren Christoph sein. (HDL)

 •  1573: Adam Lämpl verkauft einen Kramer-Laden zu Gröbming, den er nach dem Ableben seines Bruders Wolfgang Lampl geerbt hat.
[Landesarchiv Graz, Lampl-Urkunden 1553-1603]

Regesten zu Joannes Lämpl:

 •  1550 Joannes Lämpl aus Bruck, Univ. Wien.
[Matrikel Wien]

 •  1591 Johannes Lämpl, Hofkaplan und Magister Caeremoniarum des Erzbischofs Wolf Dietrich in Salzburg. Er ließ den 1417 errichteten Altar in der Anna-Kapelle renovieren.
[Willibald Hauthaler u. Alfred Schnerich: J. Steinhausers Beschreibung des Domes zu Salzburg vom Jahre 1602. In: Mtlgn d. Ges. f. Salzburger Landeskunde Bd.31, 1891, S.375]

→ Über diesen Lämpl hat das erzbfl. Konsistorialarchiv in Salzburg keine Unterlagen. [Mtlg 1980 an GL]

→ Das Salzburger Landesarchiv konnte trotz intensiver Nachforschungen über diesen Lämpl nichts feststellen, meint aber, dass einiges dafür spricht, dass er mit dem Wiener Studenten von 1550 identisch ist. [Mtlg 1980 an GL]


2016 2 11