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Mathias Lemmel n002 – Schatzmeister König Sigmunds


Vater: Pr-24/a Werner Lembl/Lemmel n010

(* etwa ?1350), † nach 1426

1380 in Kolin. 1396-1401 Ratsherr Prag. Dann in Breslau. 1412-1426 Schatzmeister König Sigmunds in Ofen, auch Kammer- schreiber; zeitweise in Avignon, England, Konstanz, Nürnberg

∞ mit Margarethe .... n014

(* etwa ?1355)

1401 in Prag erwähnt.

Kinder:

wahrscheinlich:

1. Ulrich Lemel, (* etwa ?1385/1390) - Ratsherr in Ofen, siehe Pr-26/e

wahrscheinlich:

2. Johannes, (* etwa ?1390/1395) - Kammergraf in Hermannstadt, siehe Pr-26/i

wahrscheinlich:

3. Sigismund, (* etwa1395) - Altarist in Krakau, siehe Pr-26/o

Regesten:

→ siehe auch unter MathiasLemmel.html

Zusammenfassung:

 •  1380 verkauft Mathias Lemil ein Haus in der Kupferbergbau-Stadt Kolin östlich von Prag.

 •  1396-1400 Mathis Lemmel in Prag, wo er mehrere Häuser besitzt. Eins hat er mit seinem Wappentier, einem Lamm, bemalt: domus "ubi agnus est depictus".

 •  1396 erwähnt im Zusammenhang mit "des romischen kunigs hofschreiber". Vermutlich Finanzbeamter am Hof König Wenzels.

 •  1401 verläßt er Prag, wohl im Zusammenhang mit Wenzels Absetzung als deutscher König. Eins seiner Häuser geht über Nicolaus Krimitzauer an seinen mutmaßlichen Bruder Nikolaus Lemmel über.

 •  Während der Regierung König Ruprechts von der Pfalz 1401-1410 lebt er wohl in Breslau (dem Herkunftsort seines mutmaßlichen Sohnes Sigismund). Eine Breslauer Oppositionsgruppe wird 1417 bei König Sigmund von Mathias Lemel vertreten.

 •  Ab 1412 ist Mathis Lemmel in Ofen Schatzmeister ("Triselier") König Sigmunds, der 1410 deutscher König wurde. 1418 ist er auch sein Kammerschreiber. In dessen Gefolge 1416 in Avignon, Leeds, Dortrecht, 1417-1418 beim Konzil in Konstanz, dann in Ulm, Dez.1418-Jan.1419 in Passau.

 •  Fürsprecher einer Oppositionsgruppe in Breslau.

 •  Feb.1419 bis Mitte 1422 keine Urkunde.

 •  September 1422 in Nürnberg und Regensburg, 1423-1424 in Ofen, März 1426 in Preßburg.

 •  Sein Siegel zeigt ein aufsteigendes Lamm im Schild, ohne Helm.

 •  Kinder sind urkundlich nicht nachzuweisen; die in der nächsten Generation im böhmisch-ungarischen Raum lebenden Lemmel dürften seine Söhne sein.

 •  Schreibweisen des Namens: meist Lemmel 1396-1426; Lemel 1398, 1401, 1417; Lemil 1380; Lemmil 1416; Lemmyl 1416; Lemlin 1416; Lämlin 1418; Lemblin 1418; Lumel 1418; Lommel 1423. Dabei kommt die Endung -il in böhmischen Urkunden, die Endung -lin in schwäbischen Urkunden vor.

Im einzelnen:

 •  1380 verkauft Mathias Lemil in Kolin ein Haus.


[Okresni Archiv v Koline, Koliner Stadtbuch Nr.1, ab 1376, S.17'. Fotokopie durch Herrn Zdenek Bisinger.]

 •  In demselben Stadtbuch sind 1382 Nicolaus Czolner gener antiqui Czolneri (S.50') und 1386 Heinz Stromayr (S.53') genannt.

 •  Kolin liegt 50 Kilometer östlich von Prag und ist eine wichtige Handelsstadt an einer Elbefurt, im 14.Jh. eine der wichtigsten Städte Böhmens. Kolin ist älter als die 10 km südlich gelegene Bergstadt Kuttenberg und war wohl auch Bergbauzentrum, bevor diese Funktion an das aufstrebende Kuttenberg überging.


[Mtlg Zdenêk Bisinger]
[Vgl. Ernst Schwarz: Sudetendeutsche Familiennamen aus vorhussitischer Zeit; Böhlau Köln Graz 1957]

 •  1396 erwähnt Johannes Kirchen, "des romischen kunigs hofschreiber", in einem nach Strassburg gerichteten Brief "von der 30 Gulden wegen, die wir Mathis Lemmel beczalen müssten".


[Johannes Fritz: Urkundenbuch der Stadt Strassburg, 1.Abtlg Bd.6, Politische Urkunden 1381-1400, Strassburg 1899, S.630 Regest 1100.]

 •  Hiernach war Mathis Lemmel wohl ein Finanzbeamter am Hof König Wenzels.

 •  1398 schickt der Görlitzer Rat drei Abgesandte zu einem Tag nach Lauban. Dabei heisst es in der Ratsrechnung, dass die von Lauban "zu schaffen hatten mit dem Lemmel von Proge".


[Richard Jecht: Codex diplomaticus Lusatiae superioris, Bd.3, Görlitz 1905-10: Die ältesten Görlitzer Ratsrechnungen nis 1419. Ratsrechnung vom 14.12.1398.]

 •  Prag 1399: Christianus Helm, judex, und 18 "consules et jurati Maioris Civitatis Pragensis" beurkunden... Als 17ter von 18: Mathias Lemmel.


[Internet 2016 archive.org/urkundenregeste, Univ.Bibl. Prag B104 Nr.628]

 •  1398: Mathias Lemel erkauft das Haus Nr.896 in Prag von Hans Pileator (= Filzkappenmacher). Das Haus ist in der Panské ulica. - 1401: Mathes Lemel verkauft das Haus an Simon de cimentiburna. [Bd.2 S.190]

 •  1400: In der Prager Eisengasse ("in platea ferri") wird das Haus Nr.544a erwähnt: "ambæ Mathiæ Lemmel" (= eins der beiden Häuser des Mathias Lemmel). Kurz darauf heisst es für das Haus Nr.545: "alia domus ejusdem Mathiæ" (= das andere Haus desselben Mathias). - Noch im selben Jahr 1400 erkauft Nicolaus Crimiczauer das Haus Nr.544a von Mathias Lemel. - 1401 überträgt Mathias Lemmel das Haus Nr.545 der "Margarethæ conthorali suæ" (= seiner Frau Margarethe. Gleich darauf erkauft Nicolaus Cornawer, ein Schneider, das Haus von Margarethe, uxor Mathiæ Lemmel. - 1403 ist das Doppelhaus Nr.544a-b von Nicolaus Crimiczawer erwähnt, wobei das eine bezeichnet wird als "ubi agnus est depictus" (= auf dem ein Lamm gemalt ist). Mathias Lemmel hatte also sein Haus mit seinem Wappentier, dem Lamm, verziert. - 1407 geht das Haus von Nicolaus Crymyczawer an Nicolaus Lemel über. [Bd.3-5 S.198f u. Bd.1 S.27]


[Tomek, Wácslaw Wladiwoj: Základy starého místopisu Praz\^ského, Prag 1866-1875, Band und Seitenzahl wie jeweils angegeben]

→ Es ist nicht ersichtlich, seit wann Mathias Lemmel das Haus Nr.544a besitzt. Bereits 1400 ist sein Nachbar im Haus 544b der Nikolaus Krimitzauer, der später auch Nr.544a übernimmt, eins von beiden aber 1407 an Nicolaus Lemel verkauft. Margarethe, Mathias Lemmels Frau, könnte eine Schwester von Nikolaus Krimitzauer sein.

→ Dass Mathias Lemmel 1401 seinen Hausbesitz in Prag verkauft, muss damit zusammenhängen, dass König Wenzel im Jahre 1400 als deutscher König abgesetzt wird. Als 1410 die deutsche Königskrone an Wenzels Bruder Sigmund übergeht, der bereits seit 1387 in Ofen als König von Ungarn residierte, da geht auch Mathias Lemmel nach Ofen, wo er ab 1412 genannt ist.

→ Im gleichen Jahr 1401, als Mathias Lemmel in Prag verschwindet, taucht hier Johannes von Bamberg auf [Tomek Bd.3 Haus Nr.2b, Bd.1 S.149,170,183, Bd.2 S.336], der bis 1418 als Protonotar und Oberster Schreiber König Wenzels genannt ist. Johannes von Bamberg, der aus der Bamberger Familie Münzmeister stammt [Stromer: Fränk.u.schwäb. Unternehmer S.364], kann als Nachfolger von Mathias Lemmel angesehen werden, zumal Conrad Lemlein in Bamberg (Mathias' Onkel) mit einer Tochter Münzmeister verheiratet war. (HDL)

→ Auch Herdegen Valzner, der reiche Bankier König Wenzels, setzt sich zu dieser Zeit aus Prag ab und wird 1401 Bürger von Nürnberg, wo er zuvor Besitz und von den Groß die Reichsmünzstätte erwarb. "Offenbar hat dieser geniale Kaufmann, der die Unfähigkeit Wenzels aus persönlicher Anschauung mehr und mehr erkennen musste, die drohende Absetzung des Königs kommen sehen und rechtzeitig sein Vermögen aus Prag nach Nürnberg transferiert." Ab 1401 Finanzmann für König Ruprecht.


[W.Schultheiß: Geld- u.Finanzgeschäfte Nürnberger Bürger S.90]

 •  1399/1400: Mathias Lemmel steht gegen Ende einer Reihe von etwa 16 "consules et iurati" der Altstadt Prag. (Danach nicht mehr).


[1399: Sbornik Prispeku...; 1400: Liber contractuum Veteris urbis Pragensis anno 1400-1404. - Beides Internet 2014]

→ 1400-1410 ist Rupprecht von der Pfalz deutscher König. In dessen Reichsfinanzverwaltung wurde Mathias Lemmel nicht gefunden. Offenbar ging Mathias Lemmel, nachdem er 1401 seinen Besitz in Prag verkaufte, nach Breslau, wo er später (10.5.1417) als Breslauer Kontaktmann zu König Sigmund genannt wird. Sigismund Lemmel de Wratislauia 1418 in Krakau dürfte ein Sohn von Mathias sein. (HDL)

Fehlerhinweis: Herbert E. Lemmel [Die genet. Kontinuität des mittelalterl. Adels, Neustadt/Aisch 1980 S.228] gibt an, dass Mathias Lemmel 1398-1412 Finanzbeamter des deutschen Königs gewesen sei. Die Jahreszahlen sind unrichtig; ebenso unrichtig ist H.E.Lemmels genealogische Einordnung des Mathias. (HDL)

 •  10.12.1412 stellt Mathis Lemmel in Ofen einen Schuldbrief für Hans Weysinsteyn, Bürger zu Ofen, über 1000 Gulden in Gold aus.


[Hauptstaatsarchiv München, Klosterurkunden im Repertorienraum, Niederaltaich Nr.552. - Fotokopie]

(•  6.7.1415 wird Johann Hus verbrannt.)


[Vergl. Franz Martin Pelzel: Lebensgeschichte des ... Königs Wenceslaus, Prag 1788-1790, S.635; lt GL]

 •  1416, Samstag nach Neujahr, in Avignon: Johann von gots gnaden Ertzbischof zu Rige; Ludwig von gots gnaden Hertzog zu Slesie zu Brig und zu Legnitz; Meister Conrad von Sost Probst zu Nuhusen, ußwendig der Stat zu Worms; Heinrich von Chlum genant Latzembog Ritter; und Mathes Lemmil des allerdurchleichtigsten fursten und herren, herrn Sigmunds Romischen und zu Ungern etc Kunigs sunderlicher ußgeber, stellen dem Meister Martin, Apotheker zu Spire, und zu getreuer Hand dem Hansen Pozler, Bürger daselbst zu Spire, an seiner statt, einen Schuldbrief über 1146 Reinische Gulden aus.


[Hohenlohe Zentralarchiv Neuenstein, Bestand GHAD 14 Film 1976/67 des Hauptstaatsarchivs Stuttgart. - Fotokopie durch W.v.Stromer in meinem Besitz.]

 •  Darunter das Siegel von Mathias Lemmel: Wappenschild mit Schrägband, im Schrägband ein Lamm. Umschrift: Sigillum Mathie Lemmel.



[Siegelabdruck durch W.v.Stromer in meinem Besitz; danach eigene Zeichnung.]


 •  8.7.1416 in Leeds, England: Sigmund verweist den Meister Hartmann Rotsmid zu Nürnberg, der ihm vor Zeiten das Wasser in Ofen auf den Berg geleitet hat, für die ihm schuldigen 1000 rheinischen Gulden auf den noch unversetzten Teil der Nürnberger Stadtsteuer von diesem Jahr; sollte diese aber bereits ganz versetzt sein, so soll er die am Martinstag 1417 fällige Steuer erhalten.
Ad relac. Mathie Lemmyl Michael can.Wrat.

→ Der Nürnberger Hartann Rotsmid hatte die Wasserleitung zur hochgelegenen Ofener Königsburg errichtet. Die Mauern dieses Wasserhebewerkes, ein technisches Wunderwerk der damaligen Zeit, sind heute noch auf dem Burgberg von Ofen zu erkennen. [Gerhard Seewann: Geschichte der Deutschen in Ungarn, Herder-Institut Marburg, Band 1, 2013, S.47]

 •  Primo ob das were, daz die stewre zu Nuremberg diß jare uf sanct Martins tag noch nit gar verschrieben were, so sol man im brieve machen, daz im sin gelt mit namen dusent Rinisch gulden uf sant Martinstag in dem nachkünftigen jare von derselben stewer zu Nünberg gefallen oder geben werden sol; und ob wir iemant villicht von vergessenheit wegen brieve geben oder doruf verschaffen vurden, das sol nicht macht haben. geben zu Liduis in Engellant anno domini etc XVImo in die sancti Kiliani.
ad relacionem Mathie Lemmel, Michel can.Wratisl.


[Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien, Reichsregister, Band E, Blatt 153 Rückseite und Blatt 154 Vorderseite. - Abgedruckt in: Wilhelm Altmann: Regesta Imperii Band 11: Die Urkunden Kaiser Sigmunds 1410-1437, Teil 1 Innsbruck 1896, Seite 134 Regest 1967.]
[Vergl. Wolfgang von Stromer: Fränkische und schwäbische Unternehmer in den Donau- und Karpatenländern im Zeitalter der Luxemburger 1347-1437. Jahrbuch für fränkische Landesforschung, Universität Erlangen-Nürnberg, Band 31, Seiten 355-363, Neustadt/Aisch, 1971. Seite 361.]

→ Alle anderen Einträge im Reichsregister rings um die obigen Einträge sind nur mit Michael unterfertigt, einmal genauer: Michael de Briest Can'tus wrat. Die beiden obigen Einträge sind die einzigen, unter denen auch Mathias Lemmel steht, und die einzigen, die Nürnberg betreffen.

 •  7.11.1416 in Dortrecht: Matthias Lemlin ist als vorletzter unter 9 Bürgen genannt, als Sigmund gelobt, seine Schuld von 3000 Gulden in Brügge zu zahlen.
Die Bürgen sind: Ludwig Hzg v.Brieg, Heinrich v.Blumenau, Alsso v.Sternberg, Nicke v.Reibenitz, Jorg v.Zedlitz, Peter Gewisser, Peter Silstrank, Matthias Lemlin, Nicolas Bunzlau.


[Reg.Imp.11 wie oben Nr.1989]

 •  10.5.1417 in Konstanz: König Sigismund spricht den Londoner Bürger Johannes Lavenni, welcher gegen Mathias Lemel, den Schatzmeister des Königs, einen Prozeß wegen 41 Pfund Sterling verloren hatte, nach Zahlung dieser Summe von allen weiteren Pflichten los.


[J.Garo: Aus der Kanzlei Kaiser Sigismunds; urkundliche Beiträge zur Geschichte des Constanzer Concils. In: Archiv für österreichische Geschichte Band 59, Wien 1879/80, Seite 5. Als Quelle angegeben: Im Haus-, Hof- und Staatsarchiv in
Wien befindet sich ein Codex unter Nr.22 von v.Böhm als "Copial- und Formelbuch Kaiser Sigismund" bezeichnet, ein kleiner Foliant mit 102 Blättern, darin Fol. 1b Stück II. Caro gibt an, daß diese Urkunde in den folgenden Wiedergaben
der Urkunden des Codex fortgelassen ist.]
[Und: Wilhelm Altmann: Regesta Imperii, wie oben, Regest Nr. 2280.]

 •  In den Akten des Breslauer Stadtarchivs wird Mathias Lemel wiederholt als Beschützer und Fürsprecher der wider den Rath von Breslau bei Sigismund klageführenden Opposition genannt.


[Anmerkung bei J.Caro zum Regest vom 10.5.1417, siehe oben]

 •  29.5.1417 in Konstanz: Die Juden von Ravensburg sind nunmehr dem Mathis Lemmel verschrieben.


[Reg.Imp.11 wie oben, Nr.2353]

 •  14.2.1418 in Konstanz: Sigmund sendet an die Stadt Basel seinen Hofrichter Gr. Günther v.Schwarzberg, Heinrich v.Chlum und Mathias Lemmel (Lumel).


[Reg.Imp.11 wie oben, Nr.2903a]

 •  24.2.1418 in Konstanz: Sigmund läßt durch Gr. Günther Herrn zu Ranis und Hofrichter, und Mathis Lemmel seinen Triselier, mit K.v.Weinsberg abrechnen. - Ad relac.d.G.comitis de Swarczburg judicis curie et Mathie Lemmel Joh. Kirchen.


[Reg.Imp.11 wie oben Nr.3009]

 •  15.4.1418 in Konstanz: Es finden Verhandlungen statt zwischen "her Latzzembog und dem Lämlin" einerseits und den Augsburger Bürgern Hans Rem und Jörg Ploss andererseits, um den andauernden Streit um die Besetzung des Augsburger Bischofssitzes beizulegen. Gegen Ende April 1418 kehrt Konrad Vögelin von Konstanz nach Augsburg heim und berichtet vom Ergebnis dieser Verhandlungen.


[Chroniken der deutschen Städte, Band 5 1965, "Augsburg Bd.2", S.353.]

 •  14.5.1418: Die Schulden, die Sigmund in Konstanz gemacht hat (das Konzil wurde im April beendet), sind zusammengestellt. Unter 34 namentlich genannten Personen, die nur teilweise mit Ortsangaben versehen sind (Konstanz, Basel, Ingelheim etc), stehen an 22. und 23. Stelle
Item Marcus von Nürnberg 280 Gulden
Item Mathes Lemmel 480 Gulden...
Die Seite ist durchgestrichen und wird (1419?) auf der Rückseite desselben Blattes durch eine neue Aufstellung ersetzt, mit der Uberschrift: Dise nachgeschrieben Schulden sol der hochgeboren bernhart Marggrafe zu Baden betzalen von unsn Kng Sigmunds wegen. Es folgen Namen und Geldbeträge, dann eine Zwischenüberschrift: Den von Costentz.
Es folgen wieder Namen und Geldbeträge, darunter wieder Marcus von Nürnberg und Matthes Lemmel mit den gleichen Beträgen wie oben.



[Haus-,Hof- und Staats-Archiv Wien, Reichsregister Band G, Blatt 32 Original, mit Bleistift: Blatt 50. (HDL 1971).]
[Vergl. Reg.Imp.11 wie oben, Nr.3175 und 3212]

 •  11.8.1418 in Weil: Jacob Broglin und Foys v.d.Winterbach sollen 400 rhein. Gulden an Sigmunds Rat Ritter Heinrich Latzenbock v.Chlum und seinen "Triesler" Mathis Lemmel zahlen (an diese ist der Schlagschatz der Münze zu Frankfurt und Nördlingen verpfändet).


[Wilhelm Altmann: Regesta Imperii Band 11: Die Urkunden Kaiser Siegmunds 141O-1437, Teil 1 Innsbruck 1896, Regest 3413]

 •  14.9.1418 in Ulm: Siegmund gestattet den Konstanzern, die in seinem Auftrag von Marschall Desla Tluxa und Mathis Lemblin um 2O OOO Gulden versetzten Pfänder zu verkaufen.


[Reg.Imp.11 wie eben, Nr.3464]

 •  21.9.1418: Der Graf zu Ottingen, Hofmeister, und Mathis Lemblin, Kammerschreiber, rechnen mit dem zu Winsperg ab, über das was "man im Juni zu Costentz gerechnet hat". Es folgt eine 5 Seiten lange Liste mit den einzelnen Posten der Abrechnung.


[Fotokopie einer Handschrift in meinem Besitz, Seiten 102-106. Herkunft der Fotokopie wurde versäumt zu notieren.]

 •  4.12.1418-6.1.1419 in Passau: Verschiedene Urkunden Sigmunds über Geld- und Schulden-Angelegenheiten enden mit: Ad relac. Mathie Lemmel, Paulus de Tost. Oder: Ad relac. Lemmeli Paulus.


[Reg.Imp.11 wie oben, Nr.3721, 3752, 3753, 3761, 3770-3773]

→ Zwischen dem 6.1.1419 und dem 10.9.1422 wird Mathias Lemmel in Sigmunds Urkunden nicht genannt. Sein Verbleib in dieser Zeit ist unbekannt. (16.8.1419 stirbt Kg.Wenzel.)

 •  1O.-20.9.1422 in Nürnberg, 24.9.1422 in Regensburg, 25.9.1423 in Ofen:
Verschiedene Urkunden Sigmunds, die Geldangelegenheiten betreffen, enden mit: Rex. Mathia Lemmel referente Michael.


[Reg.Imp.11 wie oben, Nr.5175, 5261, 5294, 5295]

 •  25.9.1423 in Ofen: Sigmund beauftragt Kaspar v.Klingenberg von den Prälaten des Konstanzer Bistums die Auszahlung des dritten Pfennigs zu verlangen. Darunter: Rex.Math.Lemmel referente Mich.


[Reg.Imp.11 wie oben S.396 Nr.5616]

 •  27.9.1423 in Ofen: Josef Weyer wird von Sigmund mit einem Reichslehen bei Konstanz belehnt. Darunter: Ad m.d.r.Math Lomel referente Michael prep. Boleslav. (Or. Karlsruhe) - 28.9.: Die Stadt Konstanz wird hiervon in Kenntnis gesetzt. Darunter: Ad m.d.r. Math. Lomel referente Francisc. prepos. Strigon.

 •  Die folgende Urkunde vom 29.9. betrifft die Übergabe der Reichskleinodien an die Stadt Nürnberg. In dieser Urkunde ist Mathias Lemmel jedoch nicht genannt.


[Reg.Imp.11 wie oben S.396 Nr.5617-5619]

 •  1423: Der Nürnberger Rat entsendet Sebald Pfinzing zu König Sigmund, der am 29.9.1423 zusagt, die Kroninsignien (Krone, Reichsapfel, Zepter, Schwert u.a.) von der Burg Buda nach Nürnberg in die Obhut des Nürnberger Rates zu bringen.

 •  Sigmund Stromer und Georg Pfinzing holen am 8.3.1424 in Ungarn die Kleinodien ab und bringen sie als Fischfuhre getarnt nach Nürnberg.


[Georg Stolz: St.Lorenz Heft 48, 2002, S.9, nebst Abbildung]

→ In Buda müssen diese Kroninsignien zeitweise in der Obhut von Sigmunds Schatzmeister Mathias Lemmel gewesen sein (HDL).

 •  24.2.1424 in Ofen: Sigmund überträgt dem Hinczik Stoss für eine Schuld die Nutzung zweier Dörfer bei Mährisch Neustadt. Darunter: Ad m.d.r. Math.Lemel relacionem faciente Michael prepos. Boleslav.


[Reg.Imp.11 wie oben S.411 Nr.5819]
[Regesten Ks.Sigismunds, Böhlau, S.179 KV 126] (Das ist die einzige Lemmel-Erwähnung in diesem Band.)

 •  26.5.1426 (oder 26.3.1426? Abschreibfehler) in Preßburg: Wegen einer Pfandschaft des Schlosses Hartenberg. Darunter: Ad relacionem Matthie Lemmel Mich. prepos. Bolesl.


[Reg.Imp.11 wie oben, Bd.XI,2 S.40 Nr.6601]

 •  Mathias Lemmel wird nicht genannt in:


[Joseph Aschbach, Geschichte Kaiser Sigmunds, 4 Bände, 1900 Seiten, Hamburg 1838-1845]

 •  Erwähnt, aber ohne zusätzliche Einzelheiten. Matthias Lemmel ist unter Sigmunds Gefolgsleuten in Konstanz nur einer unter sehr vielen, dabei häufig auch "Friedrich von Nürnberg" (=Kurfürst von Brandenburg).


[Doctoral Dissertation by Márta Kondor: The ginger fox's two crowns. - Central administration and government in Sigismund of Luxembourg's Realms 1410-1419, Budapest 2017]


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