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Die Lemmel-Stammreihe                                                            
     Von Nürnberg nach Königsberg

1. ... Lembelin in Nürnberg, *?1120
Mutmaßlicher Bruder von Cunradus Lembelin der "1151 aus Nürnberg in Köln" beurkundet ist. In Nürnberg keine Urkunde erhalten.
Sein mutmaßlicher Urur-Enkel:
 
5. Chunrad Lembelin, *?1250, 1305 im Nürnberger Bürgerbuch

Kaufmann in Nürnberg. Die Nürnberger Kaufleute handelten u.a. mit Orientalischem aus Venedig und mit Nürnberger Metallwaren nach Sachsen und Böhmen.
Sein Sohn Hermann bleibt in Nürnberg (Nachkommen Lemmel/Lämmel in Bayern, aber auch Lämbl/Lammel); der andere Sohn, Conrad, geht nach Bamberg:

6. Cunrad Lemblin, *?1290, 
† vor 1348. Kaufmann und Schöffe in Bamberg.
oo mit einer Tochter aus der Ministerialen-Familie Braunwart des Bamberger Fürstbischofs.
Sein Sohn Wernher geht nach Prag (Nachkommen in kaiserlichen Diensten), 
der andere Sohn, Conrad, bleibt in Bamberg:

7. Conrad Lemlein, *?1325,
† vor 1398. Kaufmann und Schöffe in Bamberg.
oo mit Alheid Münzmeister 
aus einer Ministerialen-Familie des Bamberger Bischofs.
Söhne: Heinz, Hanns, Peter (aus einer Urkunde von 1406):

(Von diesen Brüdern wird Hans Schöffe in Bamberg, und unter den Nachkommen verwandelt sich der Name in Lemmel. Die Nachkommen von Heinz und Peter namens Lemlein leben in Bamberg und Franken.)

8. Hans Lemlein, *?1362, 
†1428/1429. Kaufmann in Bamberg, Stadtbaumeister, zeitweise in der Bergbaustadt Kuttenberg in Böhmen, dort 1420 von Hussiten vertrieben, dann Schöffe in Bamberg. Sein Siegel (Lamm imWappen und Lamm auf dem Helm):
FotoZeichnung
oo in erster Ehe mit einer Tochter von Günter Tockler, Notar des Bamberger Bischofs und Sekretär von Kaiser Karl dem IV. in Prag. Der Sohn Merten geht nach Chemnitz (seine Nachkommen: unzählige Lemmel und Lämmel in Sachsen).
oo in zweiter Ehe mit Katharina, Schwester von Eberhard Klieber, reicher Kaufmann in Bamberg, Geldgeber für Kaiser Siegmund, von dem er Bergwerke in der Slowakei erhält. Sohn:

9. Hans Lemlein/Lemmel, *?1395 in Bamberg,
† 6.7.1473 in Nürnberg. Kaufmann und Ratsherr in Bamberg, ab 1440 in Nürnberg, dort Ratsherr und zeitweilig Bürgermeister.
 Sein (schlecht erhaltener) Totenschild
oo mit Catharina Haller aus Bamberg. Drei Söhne, darunter

10. Hans Lemlein/Lemmel, *?1430, in Nürnberg und in der Bergbaustadt Kremnitz/Slowakei.


1475: "Ich Hans Leml von Nürnberg derzeit Purger auf der Krembnitz".
Wegen politischer Unruhen kein Verbleib in Kremnitz. Der Wohlstand ist vorbei. Er geht nach Sachsen.
Sein Sohn:

11. Michel Lemmel, *?1465, 1529-1542 in Torgau/Elbe, Kürschner (mit Fellen aus der Slowakei). - Sein Sohn:

12. Caspar Lemmel, *?1500, besitzt Haus und Hof in Torgau.

13. Balzer Lemmel/Lömmel, *?1528,
†1598, besitzt Haus und Hof in Torgau.
(Sein Bruder Caspar Lemmel ist protestantischer Pfarrer in Niederösterreich.)
Sein Sohn:

14. Melchior Lemmel, *?1555, 
1601, Tischler in Torgau
oo mit Judith Fehre. Zwei Söhne werden Tischler, darunter:

15. Jakob Lemmel, *?1592,
†1674, Tischler in Torgau.
oo mit Elisabeth Ritzsche. 
Zwei Söhne werden Tischler, darunter:

16. Johannes Lemmel, *1634 Torgau, 
†1711 in Belgern an der Elbe bei Torgau. Tischler in Belgern.
oo mit Maria Gessel.
Vier Söhne werden Tischler, darunter:

17. Johann George Lemmel, *?1660,
†1725, Tischler in Belgern.
oo mit Maria Fritzsche.
Vier Söhne werden Tischler, darunter:

18. Johann Gottlieb Lemmel, *1705,
†1766, Tischler in Belgern. "Cantorey-Verwandter".
1743 wird wegen Steuerschulden sein Haus in Belgern zwangsverkauft.
oo mit Elisabeth Freund. Zwei Söhne werden Tischler, darunter:

19. Christian Friedrich Lemmel, *1739 in Belgern, Tischlergeselle.
1756 Siebenjähriger Krieg, 1760 Schlacht bei Torgau: Preußen siegt gegen Sachsen und rekrutiert Soldaten. Christian Friedrich kommt als preußischer Soldat gegen die Russen nach Ostpreußen, wo er 1763 entlassen wird und als Tischler arbeitet. 1769 heiratet er in Dombrowken/Masuren die Prussin Eleonore Waschul/Wascholin.
Heiratsurkunde 1769
Von 1770 bis 1785 werden in verschiedenen Orten in Masuren sieben Kinder geboren, die vermutlich auch prussisch gesprochen haben. Zuletzt ab 1792 Tischlermeister in Lötzen, wo er 1795 stirbt.
Drei Söhne werden Tischler, darunter:

20. Gottlieb Lemmel, * um 1780, Tischler in Johannisburg. Er stirbt schon 1815, Todesursache: "den Hals abgeschnitten".
oo 1805 in Johannisburg mit Johanna Steinbach. Ihr Urgroßvater war 1690 aus Annaberg im Erzgebirge nach Johannisburg eingewandert, als Nadel- und Nägelmacher.
Zwei Söhne werden Tischler, aber einer wird Kaufmann:

21. Carl Heinrich Lemmel, * 1812 in Johannisburg, 1815 kommt er zur Schwester seiner Mutter, einer Kaufmanns-Witwe in Bartenstein südlich von Königsberg. Nach ihrem Tod übernimmt er den Laden.
†1873 in Bartenstein
sein Taufschein in Johannisburg
Bartenstein, Marktplatz mit dem Lemmel-Kaufladen.
oo 1845 in Marienburg mit Marie Schumann aus einer Danziger Kaufmanns- und Ratsherren-Familie.

12 Kinder, darunter 4 Söhne. Der jüngste Sohn:

22. Ernst Lemmel, *1866 in Bartenstein, 
1939 in Berlin. Stadtrat in Posen, dann Pensionär und im Beirat der Tabak-Firma Carl Peter in Königsberg.
oo 1898 in Königsberg mit Charlotte Peter.
 
Zwei Söhne, die Ärzte wurden:

23. Gerhard Lemmel *1902; Heinz Lemmel *1903.
 

24. Sechs Vettern *1935-1944 in Königsberg und Thorn:
 

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Fußnote: Der Schwachpunkt dieser Stammreihe ist der Vater von 11.Michel Lemmel, Kürschner in Torgau. Dazu gibt es eine ausführliche Diskussion, siehe AVT.html.